Geisig

Nach Sitzung des Ältestenrats: Kitabau in Geisig kann nicht erhalten werden

Die Kita Panama ist seit einem Starkregenereignis und festgestellter Schimmelbildung geschlossen.
Die Kita Panama ist seit einem Starkregenereignis und festgestellter Schimmelbildung geschlossen. Foto: Thomas Heymann

Wie soll es nun mit der Kita Geisig weitergehen? Ist das Gebäude mit Schimmelschaden noch zu halten? Und wo sollen die Kinder zum Übergang betreut werden? Darüber tauschten sich die VG BEN als Träger, Vertreter der betroffenen fünf Südwestgemeinden und der Elternausschuss kürzlich aus. So geht es nun mit der Kita weiter.

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„Zur weiteren Fortführung des Kita-Betriebes der Kita Panama, Geisig, haben sich der Kita-Träger, die im Einzugsbereich beteiligten fünf Südwestgemeinden, die Elternvertretung sowie die Kita-Leitungen der Einrichtungen Panama und Lahnpiraten in Nassau auf anstehende Planungen verständigt, die gegenseitig abgestimmt wurden bzw. werden“, heißt es in einer Pressemitteilung der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau. Das Gespräch wurde eingebunden in eine Sitzung des Ältestenrates der Verbandsgemeinde, dem alle im Verbandsgemeinderat vertretenen Fraktionen angehören. Abschließende Entscheidungen über die nunmehr zu konkretisierenden Planungen sind in der nächsten Verbandsgemeinderatssitzung am 21. März vorgesehen.

Sanierung des Gebäudes wirtschaftlich nicht vertretbar

Die Kita Panama ist seit einem Starkregenereignis und festgestellter Schimmelbildung geschlossen.
Die Kita Panama ist seit einem Starkregenereignis und festgestellter Schimmelbildung geschlossen.
Foto: Thomas Heymann

Zuvor legte der vom Kita-Träger beauftragte, öffentlich bestellte Bausachverständigte Martin Göbel dar, das Bestandsgebäude der Kita Panama in Geisig könne aufgrund dessen Holzbaukonstruktion, die neben dem Fußboden auch von dem Schaden betroffen ist, nur zu einem extrem hohen Aufwand saniert werden. Aufgrund seiner Erfahrungen bei derartigen Gebäuden, zuletzt bei der Ahrtalüberflutung, und seiner fachlichen Bewertung konstatierte der Sachverständige, dass eine Wiederinbetriebnahme des Gebäudes wirtschaftlich nicht darstellbar sein werde. Im Ergebnis bedeutet dies, dass ein Ersatzbau für einen dauerhaften Kita-Betrieb der Einrichtung Panama unausweichlich sein wird.

Man hat sich laut der Mitteilung im gegenseitigen Gesprächsaustausch über folgende Zielvorgaben und Maßnahmen intensiv ausgetauscht und verständigt:

1. Einheit der Kita Panama sicherstellen

Dem Kitaträger ist es nach der einstweiligen Schließung des Kitagebäudes seit vergangenem Herbst gelungen, die Einrichtung am Kita-Standort Lahnpiraten in Nassau ohne Verteilung der Kita auf unterschiedliche Einrichtungen weiterzuführen. Dies ist für das Gruppengefüge und beständige Bezugspersonen von außerordentlicher Bedeutung. Hieran wird auch in Zukunft ohne Kompromisse festgehalten.

2. Bewährte dezentrale Kita-Strukturen im Hinblick auf notwendigen Ersatzbaustandort beibehalten

Die bestehende dezentrale Kindergartenorganisation wird aufgrund jahrelanger positiver Erfahrungen nach dem Motto „kurze Beine, kurze Wege“ beibehalten. Daher werden unverzüglich im Rahmen einer Machbarkeitsstudie für den notwendigen Kita-Ersatzbau Standorte zunächst ausschließlich aus den fünf Südwestgemeinden, vornehmlich aus Geisig ausgewählt.

3. Schnelle und pädagogisch ausgewogene Übergangslösung in Form einer Containeranlage realisieren

Da die jetzigen Räumlichkeiten im Gebäude der Kita Lahnpiraten auf längere Sicht zu beengt sind, muss für die restliche Übergangszeit bis zur Fertigstellung eines Ersatzbaus für eine weitere Übergangszeit von erwartungsgemäß circa drei Jahren die Kita in einer Containeranlage, die den pädagogischen und kindgerechten Anforderungen entspricht, untergebracht werden. Dies stellt laut der Verbandsgemeinde das Ergebnis eines vorher stattgefundenen Fachbehördentermins dar.

Maßgabe sei dabei gewesen, dass die bisherige Unterbringung im Gebäude der Kita Lahnpiraten für die nächsten Monate beibehalten werden kann, vorausgesetzt der Kitaträger sorgt für einen schnelle Vorhaltung der Containeranlage. Parallel wird versucht, die bestehende Busverbindung im Sinne bedarfsgerechter Besuchszeiten zu optimieren. Der Bürgermeister werde umgehend mit der Kreisverwaltung als Beförderungsträger Lösungsgespräche aufnehmen.

Übergangslösungen in Geisig und Nassau möglich

Die Verbandsgemeinde hatte zu temporären Containerlösungen im Vorfeld im Zusammenwirken mit den fünf beteiligten Südwestgemeinden nach möglichen Flächen Ausschau gehalten. Für die temporäre Containerlösung in Absprache mit den Fachbehörden kommen nach näherer Betrachtung drei von zehn betrachteten Standorten infrage, und zwar in Geisig und Schweighausen, jeweils in Nähe des Dorfgemeinschaftshauses sowie der dritte am Kita-Standort Nassau, weiterhin als selbständige Einrichtung angedockt an die Kita Lahnpiraten.

Die Gemeinden im Südwesten haben darum gebeten, einen konkreten Vorschlag für eine temporäre Containerlösung in ihrem Bereich auszuarbeiten und diesen dem Kitaträger als geeigneten Standort vorzustellen. Diese Vorstellung ist als Ergänzung zu den Planungen am Standort Lahnpiraten in Nassau vorgesehen.

Ortsgemeinde Geisig spricht sich klar für eine Containerlösung in Geisig aus

Der Containeranbau an der Einrichtung Lahnpiraten Nassau ermöglicht die schnellste Umsetzung und auf die dortige Kita-Infrastruktur zur gemeinsamen Nutzung des Außenspielgeländes, des Bewegungsraumes, der Mensa und eines in der Einrichtung frei verfügbaren Schlafraumes kann zurückgegriffen werden. Zudem könne vermieden werden, dass eine bestehende Übergangslösung an einem potenziellen Standort in Geisig bzw. Schweighausen die Errichtung eines Kita-Ersatzbaues behindere oder einen zusätzlichen Standortwechsel erfordere.

Die Ortsgemeinde Geisig sieht hinsichtlich der Kita-Infrastruktur wie etwa Außenspielgelände, Bewegungsraum, Küche und Schlafraum ähnlich gute Bedingungen in ihrem Standortvorschlag in Geisig und wird ihren Vorschlag zeitnah noch ergänzen. Nach Ansicht der Ortsgemeinde Geisig würde zudem ein Standort in Geisig dem eindeutigen Elternwillen entsprechen können, heißt es in der Mitteilung.

Die Kitaleitung hingegen bewertet die Nassauer Lösung als gutes Betreuungsangebot, auch wenn neben dem Bewegungsraum die Turnhalle fußläufig zu erreichen ist. Das Kitateam wünsche sich allerdings, wenn baldigst eine nähere Lösung im Bereich der alten Heimat gefunden und umgesetzt werde.