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Kommentar: Die Ängstlichen und Wütenden nicht den Rattenfängern überlassen

Warum kommt ein junges, noch nicht 18-jähriges Mädchen aus Irland kurz nach Beendigung der Kämpfe 1945 in das zerstörte Koblenz? Diese Frage stellte ich vor Jahren der mittlerweile älter gewordenen Frau, die nach Kriegsende zusammen mit amerikanischen Quäkern in der Stadt an Rhein und Mosel Lebensmittel verteilte, um die ärgste Not der Deutschen zu lindern. Die Antwort auf meine Frage und zugleich die Begegnung mit dieser couragierten Frau werde ich wohl nie vergessen: „Wir Iren wissen, was Hunger ist.“

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Angesichts von Hunderttausenden, die sich auf den Weg in unser Land machen, um vor Krieg, Elend und Verzweiflung zu fliehen, sollte es heißen: Wir Deutschen wissen, was Hunger ist, Vertreibung und Not. Weil ein Horrorregime vor nicht einmal 75 Jahren im Namen Deutschlands die schlimmsten Gräueltaten anrichtete, und weil die ...