„Heimat in Zukunft“ – Ein fotografisches Bekenntnis

Für unsere Leser ist Heimat Familie, Freundschaft und die Umgebung, in der sie leben, wohnen und arbeiten. Dies zeigen sie eindrucksvoll in einer Fotoaktion unserer Zeitung. Die zehn Gewinner waren für einen Abend ins RZ-Druckhaus eingeladen.

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Von unserem Redakteur Michael Stoll

Doris Hauröder aus Kastellaun hat das Bild des vor Glück strahlenden Trios eingesandt (links). Es zeigt den „Hunsrück-Opa Klemens“ mit Johanna und Friederike.

Echte Zuneigung und Liebe drückt auch die Aufnahme aus, auf der Enkel Niklas seine Oma Zilla, die in Altenahr wohnt, umarmt.

Ein sicherlich gestelltes Foto, aber von einer Natürlichkeit, dass es die Jury unseres Fotowettbewerbs einfach begeisterte. Wenn Else und Dieter Hergenhahn aus Wasenbach im Rhein-Lahn-Kreis einen Geburtstag feiern, dann versammelt sich die gesamte Familie – und auch der Trecker darf hier nicht fehlen.

Super Bildidee: Vier Generationen auf einen Blick. Einsender ist Familie Miller aus Waldmühlen im Westerwaldkreis.

Für eine große Familie mit so viel Nachwuchs muss es schon eine besondere Bank sein, damit alle draufpassen. Familie Petry aus Bell im Hunsrück beim gemeinsamen Urlaub.

Geborgenheit im eigenen Garten – Opa Hans Schmidt aus Hamm (Kreis Altenkirchen) nutzte die Gelegenheit an seinem Geburtstag, um mit dem fünfmonatigen Baby Katharina auszuruhen.

Heimat, das ist für Familie Molly aus Hirz-Maulsbach im Kreis Altenkirchen natürlich das Zusammenleben der Generationen, aber auch ein schmuckes Häuschen.

Einen gemeinsamen Ausflug mit allen Kindern und Enkelkindern nutzte Familie Hellmich aus Rech an der Ahr für dieses tolle Foto, für das sich Jung und Alt während einer Rast zum Gruppenbild aufgereiht haben. Alle Hellmichs sind zu sehen – bis auf einen, der die Aufnahme „geschossen“ hat. Fotografiert hat Opa Dieter, eingesandt hat das Bild Maik Hellmich.

Der alte Deutz-Traktor dient auf diesem Foto als Kulisse für ein charmantes Gruppenbild im Grünen. Familie Berg aus Hasselbach im Hunsrück hat diese Aufnahme zur Verfügung gestellt, auf der gleich mehrere Generationen in trauter Gemeinsamkeit zu sehen sind. Zusammen mit Oma Liesel, 91, leben alle unter einem Dach. Demnächst soll auch das alte Haus der Oma komplett saniert werden, um dort einzuziehen. Werner Berg hat die Fotografie eingesandt.

Aus dem Ort Windesheim im Landkreis Bad Kreuznach stammt die Familie Busch. Bei diesem Gruppenbild mit Hund Ben, entstanden auf einer Wanderung im Soonwald, ist deutlich zu erkennen, welchen Spaß es doch macht, mit Kind und Kegel auf die Walz zu gehen. Gleichzeitig sagen alle: „In Windesheim ist es am schönsten.“ Einsender der Fotografie ist Klaus Busch.

Wenn Journalisten in zwölf Lokalausgaben auf rund 200 Seiten und in mehreren Hundert Beiträgen ein so wichtiges und gewichtiges Thema wie „Heimat in Zukunft“ anpacken, dann hagelt es naturgemäß Daten und Fakten. So geschehen bei der sechswöchigen Serie unserer Zeitung, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Probleme, aber auch Chancen der Dörfer, Städte und Kreise im Verbreitungsgebiet der Rhein-Zeitung und ihrer Heimatausgaben angesichts der Prognosen einer demografischen Entwicklung zu reflektieren.

Mehr als nüchterne Zahlen

Heimat aber, das wissen wir alle, ist ja viel mehr als nüchterne Zahlen. Heimat macht sich fest an Menschen, an Nähe, Wärme, Freundschaften und Familie, an Glück, dem Gefühl einer Identität und dem Bekenntnis zur Region. Was also liegt da näher, als unsere Leser zu bitten, ihre persönliche Sicht auf das, was für sie Heimat ist, mit uns allen zu teilen. Und dazu braucht es nicht tausend Worte, sondern nur einen Wimpernschlag, ein Bild, egal, ob gestellt, Schnappschuss oder Selfie. Die Idee zur Fotoaktion „Heimat in Zukunft“ war geboren, eine Bildergalerie online rasch eingerichtet, interessante Preise auch dank des RZ-Reisebüros flugs zusammengestellt.

Und die Resonanz war wie erwartet: Schnell füllte sich die Onlinegalerie mit beeindruckenden Fotos, und im Laufe der Serie wurden es mehr und mehr. Wollte man das, was unsere Leser an Bildern einsandten, als repräsentative Auswahl sehen, so könnten folgende Charakteristika erstellt werden: Menschen in unserer Heimat feiern und wandern gern; ihr Garten und ihr Haus sind ihnen ans Herz gewachsen, vor allem auf dem Land ist darüber hinaus die Treckerdichte relativ hoch. Der Inbegriff von Heimat aber ist für alle, die an der Aktion teilgenommen haben, ihre Familie, egal, ob in überschaubarer Zahl oder als Großfamilie mit drei, oft genug aber auch vier Generationen auf einem Bild versammelt. „Ohne Heimat sein heißt leiden“, hat der Dichter Dostojewski mal gesagt. Ohne Familie, das bedeuten die Leserfotos nachdrücklich, muss solches Leid noch um einiges schlimmer sein ...

Geborgenheit und Zuversicht

Den Gegenentwurf dazu bilden die Fotos unserer Leser: Sie strahlen Geborgenheit aus, strotzen vor Zuversicht, verkörpern ein so deutliches Ja zur Familie und damit zur Heimat, dass einem um die Zukunft unserer Region und der hier lebenden Menschen nicht bange werden muss.

Die Jury, das mal vorausgeschickt, hatte also keinen leichten Job. Die besten Bilder auszusuchen, es war die Qual der Wahl. Da wurde engagiert argumentiert und diskutiert, auch ein bisschen gestritten, und am Ende kamen alle Jurymitglieder übereins: Diese zehn Fotos sind es!

Die Spannung aber blieb bis zuletzt erhalten, denn nun erhielten alle zehn Sieger eine Einladung ins Druckhaus unserer Zeitung – natürlich ohne dass zuvor die Platzierungen und die damit verbundenen Preise verraten wurden. Peter Burger, stellvertretender Chefredakteur, eröffnete den schönen und geselligen Abend und hob hervor, dass es allen zehn Preisträgern mit ihren Fotos gelungen ist, das Wir-Gefühl in Sachen Heimat hervorragend einzufangen. „Bewahren Sie sich diese Sicht auf unsere Heimat“, lautete sein Appell. „Lassen Sie andere, Freunde, Nachbarn – auch die neuen – Anteil nehmen an der Liebe für diese Region und ihre Menschen.“

Jetzt aber war der Spannungsfaden bis zum Äußersten gespannt. Das Geheimnis musste gelüftet werden, und Regiochef Michael Stoll (Montabaur) öffnete Bild für Bild die Wundertüte, erläuterte dabei jeweils die Juryentscheidung. Die Plätze zehn bis vier belegen danach Gisela Molly aus Hirz-Maulsbach (Kreis Altenkirchen), Klaus Busch aus Windesheim (Kreis Bad Kreuznach), Werner Berg aus Hasselbach (Rhein-Hunsrück-Kreis), Maik Hellmich aus Rech (Landkreis Ahrweiler), Rüttger Schröts aus Wasenbach (Rhein-Lahn-Kreis), Ulla Schmidt aus Hamm an der Sieg (Kreis Altenkirchen) und Ramona Dung aus Bad Neuenahr-Ahrweiler (Kreis Ahrweiler). Wer aber sind die drei Erstplatzierten? Die Erwartung schien kaum noch auszuhalten, denn schon hielt Monika Figura, Büroleiterin des RZ-Reisebüros, drei Gutscheine, jeweils für einen mehrtägigen Familienurlaub im Sauerland, bereit. Groß war die Freude bei den Gewinnern, Doris Hauröder aus Kastellaun im Kreis Rhein-Hunsrück auf dem dritten Rang, Birgit Petry aus Bell (ebenfalls Rhein-Hunsrück-Kreis) als Zweite und Silvia Miller aus Waldmühlen (Westerwaldkreis), die als Erstplatzierte das Rennen machte.

Alle waren Gewinner

Am Ende konnten sich also alle als Gewinner fühlen, denn jedes der zehn Fotos war auf seine eigene Art ein echter Treffer. Gut gelaunt gab es beim anschließenden Imbiss gemeinsam mit Anne Schattner, Leiterin Lesermarkt und Marketing unseres Medienhauses, sowie Regiochef Markus Kuhlen (Koblenz) viel zu erzählen. Bis die Spannung noch einmal anstieg, denn natürlich waren alle Gewinner mit ihren Familien eingeladen, an diesem Abend eine der modernsten Druckereien Deutschlands im laufenden Betrieb kennenzulernen.