Kommentar: Immerhin ein Anfang

Gregor Mayntz
Gregor Mayntz Foto: RZ-Archiv

Wenn aus der Ostukraine gemeldet wird, dass die Separatisten entsprechend des Minsker Vertrages 58 Mehrfachraketenwerfer zurückziehen wollen, bekommen Bundeswehrsoldaten Beklemmungen.

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Unser Berliner Korrespondent Gregor Mayntz kommentiert

Sie haben sich darauf einstellen müssen, dass 36 Raketenwerfer auch reichen sollen. Es ist dieser einfache Zahlenvergleich zwischen der kleinen Ostukraine und der großen Bundesrepublik, der die Verantwortlichen für die Verteidigung Deutschlands umdenken lässt. Die Zahl der Kampfpanzer Leopard 2 ist im Zuge der Friedensdividende nicht um ein Drittel oder die Hälfte reduziert worden, sondern um tief greifende 90 Prozent. Russland dagegen modernisiert seine Panzerverbände. Was Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen nun vorhat, lässt sich mit dem Wort „aufrüsten“ oder „nachrüsten“ nicht beschreiben. Sie steuert erst einmal nur an, dass wenigstens die Minimalzahlen von Panzern für gerade einmal fünf Bataillone auch tatsächlich zur Verfügung stehen – in einigen Jahren. Es ist wenig, sehr wenig. Aber ein Anfang.

E-Mail: gregor.mayntz@rhein-zeitung.net