Tintenfische flirten und täuschen gleichzeitig

Tintenfische
Tintenfische zeigen den Weibchen auf einer Seite des Körpers die schönste Paarungsfärbung, tun aber auf der anderen so, als gehörten sie selber zum weiblichen Geschlecht. Foto:  Dr Culum Brown, Macquar

London/Sydney (dpa) – Das ist die geschickteste Methode der Täuschung – sich einerseits mit gezielten Signalen an die Frau seiner Träume heranzuarbeiten und dabei gleichzeitig für den Rest der Welt völlig unschuldig und unbeteiligt zu wirken.

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Manche Tintenfische beherrschen diese Taktik perfekt, berichten australische Biologen im britischen Fachblatt «Biology Letters».

Sie zeigen den Weibchen auf einer Seite des Körpers die schönste Paarungsfärbung, tun aber auf der anderen so, als gehörten sie selber zum weiblichen Geschlecht. Auch während einer Paarung behielten die Tiere die weibliche Färbung nach außen bei und verhinderten so vermutlich eine Störung durch andere Männchen.

Der südpazifische Tintenfisch Sepia plangon ist bekannt für seine rasch wechselnden Färbungen. Neu sei dagegen die Beobachtung, dass er diese sehr oft als Mittel zur sozialen Täuschung einsetze, berichtet das Team um Culum Brown von der Macquarie Universität in Sydney. Der Forscher beobachtete und fotografierte freilebende Tintenfische in der Bucht von Sydney. Dabei fand er, dass männliche Tiere sich in der Anwesenheit eines Rivalen einem Weibchen oft nähern und diesem auf seiner Seite die männliche Färbung zeigten. Zu der Seite des Rivalen dagegen taten die Männchen so, als seien sie selbst Weibchen.

Diese «halbseitige Täuschung» war erstaunlich häufig, sie konnte bei 39 Prozent aller Begegnungen der Geschlechter beobachtet werden, wenn eine Rivale in der Nähe zusah.