Ulrich Wegener

Ulrich Wegner (83) wird 1972 mit dem Aufbau der Eliteeinheit GSG 9 betraut. 1977 ist er persönlich an der Erstürmung der entführten Luft-hansa-Maschine „Landshut“ in Mogadischu beteiligt. Noch heute ist er ein international gefragter Sicherheitsexperte. Wir haben ihn in seinem Haus in Windhagen (Westerwald) zum Interview getroffen.

Mal ehrlich: Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass die Erstürmung schiefgeht?

Null. Wir waren uns 100-prozentig sicher, dass es klappt. Wir haben so ziemlich jeden Flugzeugtyp gestürmt, der auf deutschen Hangars stand. Das hat zu einer unglaublichen Sicherheit geführt. Bundeskanzler Helmut Schmidt wusste das. Deshalb war das Vertrauen da.

Dennoch trugen Sie am 18. Oktober 1977 eine gewaltige Last auf ihren Schultern. Die müssen Sie doch gespürt haben, als Schmidt ihnen den Einsatzbefehl gab.

Nein, überhaupt nicht. Das war ich ja gewohnt. Ganz im Gegenteil: Ich habe mich gefreut, dass er sich so schnell entschieden hat. Ich habe auch später nie Albträume davon gehabt.

Nach der erfolgreichen Aktion sind sie zum Medienstar geworden. Wie fühlt man sich als „Held von Mogadischu“?

Ich habe mir da eigentlich nie was draus gemacht.

Das Gespräch führte Dirk Eberz