Rheinland-Pfalz. Bei der Altersbestimmung minderjähriger Flüchtlinge werden in Rheinland-Pfalz offenbar so gut wie keine medizinischen Untersuchungen eingesetzt. „Wir hatten bisher die Situation nicht, dass wir Zweifel hatten, die eine medizinische Untersuchung nötig machten“, sagte der Leiter des Trierer Jugendamtes, Carsten Lang, in Mainz. Auch das Jugendamt Mainz-Bingen setzte 2017 keine medizinischen Alterstests ein, obwohl diese im bundesweit geltenden Verfahren in Zweifelsfällen vorgesehen sind.
In Rheinland-Pfalz sind drei Schwerpunkt-Jugendämter für die Aufnahme unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge zuständig: Trier, Kusel sowie Mainz-Bingen. Weitere sechs sollen in diesem Jahr hinzukommen. 2017 wurden in Trier 109 geflüchtete Jugendliche neu aufgenommen, davon machten dem Jugendamt zufolge 26 falsche Altersangaben.