Mainz

Historischer Tiefstand: Bei welchem Verbrechen die neue Kriminalstatistik überrascht

Von dpa
Ein Polizeiauto an einem Tatort.
Ein Polizeiauto an einem Tatort. Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Die Zahl der polizeilich gemeldeten Straftaten geht weiter zurück. Bei einem Delikt wird für das Jahr 2021 sogar ein historischer Tiefststand verzeichnet. Das hat nach Ansicht von Minister Lewentz nicht nur mit Corona zu tun.

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Die neue polizeiliche Kriminalstatistik für Rheinland-Pfalz weist für das Jahr 2021 weniger Straftaten und eine steigende Aufklärungsquote im Vergleich zum Vorjahr aus. Innenminister Roger Lewentz (SPD) stellt das Zahlenwerk an diesem Montag (9.30 Uhr) vor, erste Daten wurden bereits vorab veröffentlicht. Demnach wurden im vergangenen Jahr 1874 Wohnungseinbrüche registriert. Das sind 753 oder 28,7 Prozent weniger als 2020. „Es handelt sich um einen historischen Tiefststand“, erklärte Lewentz vorab.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche im Land geht demnach seit 2015 kontinuierlich zurück. „Es ist damit ein Trend, der nicht allein auf die Pandemie zurückzuführen sein dürfte, sondern auch auf intensive Bemühungen des Landeskriminalamtes und der Polizeipräsidien, diese Taten zu bekämpfen und zu verhindern“, sagte Lewentz.

Niedrigster Stand seit 1991

Im Corona-Jahr 2020 sank die Zahl der registrierten Delikte nach Angaben des Innenministeriums auf den niedrigsten Stand seit 1992. Insgesamt gut 230 000 Straftaten wurden den Polizeibehörden im Land im Jahr 2020 bekannt, das waren etwa 11 000 weniger als noch im Jahr 2019. Gleichzeitig konnte die Polizei 2020 so viele Straftaten aufklären wie noch nie, seit die Kriminalstatistik im Jahr 1971 erstmals bundesweit einheitlich erhoben wurde.

Lewentz hatte diese Entwicklung auch auf die Einflüsse der Corona-Pandemie und des damit verbundenen Lockdowns im Frühjahr 2020 zurückgeführt. Damals war das öffentliche Leben wegen der Corona-Pandemie wochenlang weitgehend heruntergefahren worden, die Menschen wurden aufgefordert, möglichst zu Hause zu bleiben. Für einige Straftaten fehlte somit schlicht die Gelegenheit – zum Beispiel für Ladendiebstähle, weil eben zahlreiche Geschäfte über längere Zeit geschlossen waren. Dieser Sondereffekt dürfte für das 2021 weniger stark ausfallen.