Elektroautos benötigen keine Zündkerzen, Zahnriemen, Ölfilter, Wasserpumpen, Kühler, Auspuffanlagen und erst recht keine Abgasreinigung. Keine Kupplung, kein Schalt- oder Automatikgetriebe, keine hoch präzisen Kolben und Brennräume. Sogar die Bremsen halten länger.
Die deutsche Autoindustrie und erst recht die Mineralölindustrie sehen ihre Felle davonschwimmen. Über E-Autos hatte man lange hinweggeschaut, sie erst belächelt, dann madig gemacht, und jetzt läuft man ihnen hinterher – vor allem bei der Batterietechnik. Also versucht man, Zeit zu schinden, und verspricht bequeme Wunder: Synthetische Kraftstoffe retten den Verbrennungsmotor! Doch gegen die Gesetze der Physik kommt selbst die Autolobby nicht an: So viel grünen Strom gibt es hierzulande nicht, und Sonnenstaaten wie Saudi-Arabien und die Arabischen Emirate setzen zunehmend auf Kernenergie. Unter anderem, weil das die Option auf militärische Nutzung eröffnet. Möchte man von diesen Staaten abhängig bleiben oder sich von noch unsichereren Kantonisten in Nordafrika abhängig machen?
Um wie viel günstiger und sicherer ist dagegen die Wende hin zu erneuerbaren Energien. Die sind dezentral, kaum verwundbar und machen unabhängig von ausländischen Interessen. Autos, die Strom direkt in Batterien speichern, können heute schon fast grün geladen werden. Und sie benötigen nur ein Siebtel des Stroms, der für die Herstellung von E-Fuel für die gleiche Fahrstrecke nötig wäre.
Die heutige Ökostromproduktion muss auch ohne E-Fuels mindestens verdoppelt werden. Dazu muss die Politik die Energiewende viel energischer fördern als bisher: weg mit der EEG-Umlage für Eigenverbrauch, weg mit willkürlichen Einspeisegrenzen, bessere Förderung privater und gewerblicher Energieerzeugung für den Eigenbedarf und viel mehr Elan beim Aufbau des Ladenetzes! Auch wenn das viel Geld kosten wird: Es ist und bleibt die günstigste und umweltfreundlichste Lösung.
E-Fuels sind wichtig für Schiffs- und Flugverkehr. Mehr kann man von ihnen nicht erwarten.
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