Mittelrhein. Zum Stand der Vorhaben zur Verringerung des Lärms durch den Schienengüterverkehr im Welterbe Oberes Mittelrheintal hatte der SPD-Ortsverein Loreley-Mitte vor einiger Zeit schon eine Anfrage an den Bundesverkehrsminister geschickt. Jetzt liegen die Antworten vor.
Der Parlamentarische Staatssekretär schreibt, dass die Bundesregierung seit 1999 65 Millionen Euro für Lärmschutzmaßnahmen am Mittelrhein investiert hat. Er stellt für 2021 bis 2023 Geländerausfachungen in den Ortslagen Braubach, Filsen und Kamp-Bornhofen in Aussicht. „Auch im Bereich St. Goarshausen sind Geländerausfachungen nötig. Wir werden das in Berlin reklamieren“, sichert der SPD-Ortsvereinsvorstand zu. Wenn Baurecht erlangt ist, sollen in Braubach, Filsen, Kestert und St. Goarshausen weitere Schallschutzwände errichtet werden. Für Braubach kann das zum Ende 2021 geschehen. Die übrigen Orte werden wohl erst 2022 bis 2024 bedient werden. Für die niedrigen Schallschutzwände in Kaub läuft derzeit das Planfeststellungsverfahren.
Die Umrüstung von Güterwagen von Grauguss auf Verbundstoffbremssohlen ist zum Stand August 2019 bei circa 75 Prozent der Güterwagen ausgeführt. Ab Dezember 2020 dürfen durch das Schienenlärmschutzgesetz keine lauten Güterwagen mehr eingesetzt werden. Auch die SPD fordert übrigens eine Alternativtrasse, „um den Schienengüterverkehr aus dem engen und kurvigen Mittelrheintal raus zu bekommen und auf eine Neubaustrecke zu verlagern“.
Das Mitglied des Bundestags Enak Ferlemann (CDU) versucht, so heißt es in einer Pressemitteilung der SPD, die Verärgerung und den Unmut der betroffenen Bürger zu dämpfen mit dem Hinweis, dass der vordringliche Ausbau der Eisenbahnstrecke Köln/Hagen–Siegen–Hanau zu einer gewissen Entlastung der Strecken im Rheintal führen werde. „Wir halten diese Aussage für unzutreffend, denn nach allen Vorhersagen, ist mit mehr Schienengüterverkehr auf der veralteten Mittelrheinstrecke zu rechnen“, so der SPD-Ortsverein.