Redakteurin Nina Borowski (39) ist Leiterin Digitales bei der Rhein-Zeitung. Hier spricht sie über sich selbst – und über ein Herzensprojekt:
Als Journalistin habe ich das Privileg, hinter die Kulissen blicken zu dürfen. Vielen verschiedenen Menschen zu begegnen und ihre teils sehr persönlichen Geschichten erzählen zu dürfen. Doch das hier ist meine persönlichste Geschichte. Denn es ist meine. Oder vielmehr die Geschichte von mir und meiner Mutter.
Meine Mutter ist vor vier Jahren gestorben. Dem voraus ging eine schwere Erkrankung. Themen wie Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung, das Elternhaus auflösen, einen Pflegeplatz suchen bis hin zur Organisation einer Beerdigung beherrschten auf einmal meinen Alltag. Mit Anfang 30. All die Jahre vorher habe ich einen großen Bogen um die Themen Tod und Trauer gemacht. Doch Wegschauen war plötzlich keine Option mehr, denn ich war längst mittendrin.
In vielen Momenten habe ich mich hilflos und überfordert gefühlt. Seitdem habe ich viel gelesen, Podcasts gehört und unzählige Gespräche über diese Themen geführt. Und mehr als einmal dachte ich seitdem: Wenn ich all das vorher gewusst hätte ...
Mit meinen Gesprächspartnerinnen im Podcast „überLeben“ rede ich genau über diese Themen. In der ersten Folge spreche ich mit meiner Kollegin Celina de Cuveland. Wir haben beide viel zu früh unsere Mütter verloren. Wir reden über unsere Geschichten und das, was bleibt.
Meine weiteren Gesprächspartnerinnen sind eine Pfarrerin, eine Bestatterin, eine Palliativ-Care-Fachkraft, eine Medizinerin, eine Krankenschwester und eine Trauerbegleiterin. Neben ihren beruflichen Erfahrungen bringen alle meine Gesprächspartnerinnen auch ihre persönlichen Erlebnisse mit ein. Denn sie sind alle auch selbst Töchter und Mütter.
Alle Gespräche haben eins gemeinsam: Sie schaffen Verbindung. Denn meine größte und wichtigste Erfahrung ist die: Die Themen Tod und Trauer betreffen uns alle und werden leichter, wenn man darüber spricht.
„überLeben“ – die Folgen
Jeden Freitag erscheint eine neue Folge. - Folge1: „Mama ist tot“ – Celina de Cuveland und Nina Borowski sprechen über ihre Erfahrungen. (5. September)
- Folge 2: „Der schönste Beruf der Welt“ – Pfarrerin Marina Brilmayer. (12. September)
- Folge 3: „Damit man weiß, was kommt“ – der Letzte-Hilfe-Kurs von Daniela Kiefer-Fischer. (19. September)
- Folge 4: „Am Ende passiert etwas Magisches“ – Medizinerin und Krankenschwester (Louise Kastor und Corinna Grosch). (26. September)
- Folge 5: „Wir sind einfach da“ – Bestatterin Ava Rasper. (3. Oktober)
- Folge 6: „Es gibt kein richtig oder falsch“ – Trauerbegleiterin Gabriela Munsch. (10. Oktober)