Rheinland-Pfalz

110 kurios: Die skurrilsten Polizeieinsätze 2017 in Rheinland-Pfalz

DIe Polizei: Dein Freund und Helfer. Dass dieser Spruch aber nicht nur unbedingt für wirkliche Notfälle und Straftaten gilt, hat das Jahr 2017 wieder einmal gezeigt. Die kuriosesten Polizeimeldungen des Jahres aus Rheinland-Pfalz haben wir in einer Bildergalerie zusammengestellt.

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ABGEROLLT: Vier Studenten werden Anfang August in der Mainzer Innenstadt dabei erwischt, wie sie Klopapier um Fahrräder, Bänke, Laternenmasten und eine Parkhauseinfahrt wickeln. Die Polizei verdonnert sie dazu, das ganze Papier wieder zu entfernen. „Ob es Kunststudenten waren oder ob sie betrunken waren – wir wissen es nicht“, meint ein Sprecher.

Fabian Nitschmann/dpa

BEGLEITET: Ein Weltenbummler aus Brasilien fährt im Oktober mit seinem vollgepackten Fahrrad auf der Autobahn 65 in der Pfalz. Die Beamten finden den Mann aus Rio de Janeiro zwischen Kandel-Süd und Wörth-Dorschberg und lotsen ihn von der Trasse. Er wollte weiter nach Hessen.

dpa/lnw

CHARMANT: Eine 87-Jährige wählt im Januar den Notruf, weil ihre WC-Spülung seit einiger Zeit läuft. Zwei Polizisten fahren vorbei und reparieren die Toilette der Seniorin. «Und zwar ganz ohne fachliche Ausbildung», betonte ein Polizeisprecher.

Ralf Hirschberger/dpa

DEKORIERT: Ein aufmerksamer Mainzer meldet der Polizei verdächtige Personen, die um ein Lagerfeuer tanzen, während ein weiterer am Boden liegt. Jemand anderes berichtet davon, dass an der Stelle Kartons an einem Feldweg abgeladen werden. Vor Ort zeigt sich: Ein Paar lässt ganz besondere Hochzeitsfotos mit verschiedenen Hintergründen aufnehmen.

Stefan Sauer/dpa

EHE-UNFÄHIG: Ein angehendes Hochzeitspaar zofft sich Ende November im Standesamt in Kaiserslautern so heftig, dass die Polizei anrückt. Die Beamten verteilen Platzverweise. Dabei wollten die beiden Streitenden eigentlich die Trau-Zeremonie besprechen.

Martin Gerten/dpa

FÜRSORGLICH: Eine kalifornische Rockband bleibt im Oktober in der Südwestpfalz mit dem Kleinbus liegen. Die Polizei ruft einen Taxifahrer, der die sieben Erwachsenen und zwei kleinen Kinder kurzerhand mit in sein Haus in Dahn nimmt. Als Wiedergutmachung spielen die Musiker für ihn und seine Familie.

Ole Spata/Ole Spata/dpa

GRUSELIG: Erdhügel in Form von frisch aufgehäuften Gräbern in einem Wald bei Kaiserslautern beunruhigen erst einen Mann und dann die herbeigerufene Polizei. Sie vermuten eine geheime Grabstätte. Ein Leichenspürhund aber findet keine Toten. In dem Wald wurde lediglich Sand abgeladen und aufgeschüttet.

Thomas Frey/dpa

HÄNGENGELASSEN: Ein Fan des 1. FC Nürnberg versucht nach einem verlorenen Zweitligaspiel am letzten Saisonspieltag in Kaiserslautern, per Anhalter wieder nach Bayern zu fahren. Sein Fanclub hatte ihn auf dem Betzenberg zurückgelassen. Die Polizei greift den Mann auf der Autobahn 6 auf und bringt ihn zu einem Bahnhof.

Sven Grundmann/dpa

INTERNETSÜCHTIG: Weil der WLAN-Anschluss nicht funktioniert, randaliert ein 16-Jähriger im Februar in der Wohnung seiner Uroma in Weilerbach im Landkreis Kaiserslautern. Zwar hatte die 78-Jährige einen schnelleren Internetzugang bestellt, doch sollte dieser erst nach dem Wochenende installiert werden. Die Uroma flüchtet aus der Wohnung und alarmiert die Polizei, die den Jungen beruhigen kann. Der Jugendliche geht schließlich lieber zu seiner Oma.

Armin Weigel/Armin Weigel/dpa

JUNGGEBLIEBEN: Ein 20-Jähriger in Landau klaut im Oktober einem elf Jahre alten Mädchen den Teddybären. Der junge Mann hatte der Familie des Kindes beim Umzug geholfen und dabei den 1,50 Meter großen Bären mitgehen lassen. „Vielleicht hat er ihm besonders gut gefallen oder er wollte die Liebste beeindrucken“, mutmaßt ein Polizeisprecher.

Roland Weihrauch/dpa

KUNSTVERLIEBT: Eine Besucherin der Pfalzgalerie in Kaiserslautern vergisst im Januar völlig die Zeit und wird nach dem Ende der Museumsöffnungszeiten in den Ausstellungsräumen eingeschlossen. Durch mehrere Notfalltüren gelangt die Frau ins Freie und informiert die Polizei. Die Pfalzgalerie wird danach wieder abgeschlossen.

Ronald Wittek/dpa

LAUTSTARK: Ein kleines Mädchen schreit beim Haarewaschen im pfälzischen Bad Bergzabern so gewaltig, dass die Nachbarn die Polizei rufen. Die Uniformierten machen offenbar viel Eindruck auf die Zweijährige. Dank des Zuspruchs hört sie auf zu protestieren und lässt die Pflege über sich ergehen.

Patrick Pleul/Patrick Pleul/dpa

MÜDE: Kurz vor Ladenschluss nickt am letzten Novembertag ein Mann auf einer Kundentoilette in Kandel in der Südpfalz ein. Als er das Geschäft verlassen will, bleibt er in der Ausgangsschleuse stecken und löst den Einbruchsalarm aus. Der Ladenbesitzer muss den Festsitzenden befreien.

Armin Weigel/dpa

NEUGIERIG: Polizisten stoppen Mitte Sepetmber einen Dreijährigen, der an der Wörther Polizeiinspektion im Landkreis Germersheim in Richtung Autobahn rennt. Den Beamten sagt der Kleine, er wolle Fahrzeuge anschauen. Die Mutter war erleichtert über den Eingriff der Beamten, der kleine Entdecker aber weinte, dass er nicht zur Autobahn durfte.

Marcel Kusch/dpa

ORTSUNKUNDIG: Ausgerechnet eine Hecke neben dem Eingang zur Polizeidirektion in Landau sucht sich ein mit zwei Haftbefehlen gesuchter 43-Jähriger im April für ein Nickerchen aus. Passanten entdecken den betrunkenen Mann und melden den Beamten eine hilflose Person. Der Mann wird statt in die Ausnüchterungszelle direkt in ein Gefängnis gebracht.

Andreas Gebert/dpa

PEINLICH: In Landau ist die Polizei auf der Suche nach einem Mann mit heruntergelassener Hose. Ein Exhibitionist? Nein, der Mann hatte Im August nur die falsche Hosengröße gewählt, weswegen das Kleidungsstück immer wieder nach unten rutscht.

Alexander Körner/dpa

QUERGESTELLT: Zwei Autofahrer kommen sich Anfang des Jahres auf einer schmalen Straße in Frankenthal in der Pfalz entgegen und kommen nicht aneinander vorbei. Die beiden geben sich dickköpfig und bestehen darauf, dass der jeweils andere die notwendigen 80 Meter zurücksetzt. Nach 40 Minuten rufen sie die Polizei. Diese sagt den beiden, sie sollen das unter sich ausmachen.

Jens Büttner/dpa

RAUSGESCHMISSEN: Ein betrunkener Clubbesucher pinkelt in Mainz auf die Tanzfläche. Er trifft Ende August dabei nicht nur das Bein eines anderen Gasts, sondern auch die Musikanlage, die daraufhin ausfällt. Offenbar dachte der 25-Jährige, er sei auf der Toilette. Die Beamten fesseln den uneinsichtigen Gast und bringen ihn hinaus.

Patrick Pleul/dpa

SPENDABEL: Ein Mann verschenkt in der Innenstadt von Kaiserslautern 50-Euro-Scheine an Passanten. Andere Geldscheine versteckt der ältere, elegant gekleidete Mann in Hecken und im Gebüsch. Wie viel Geld der Mann im März – es war also nicht einmal in der Vorweihnachtszeit – weggegeben hat, kann die Polizei nicht ermitteln.

Lino Mirgeler/dpa

TOLLPATSCHIG: Ein Pärchen betätigt beim Sex im Bett aus Versehen den Notruf. Die Beamten hören eine Frauenstimme, die sagt „das tut weh, hör auf, lass das“ und das Keuchen eines Mannes. Beunruhigt ermitteln sie über die Rufnummer die Adresse und fahren nach Kettig (Landkreis Mayen-Koblenz), wo nach mehrfachem Klopfen und Klingeln eine leicht bekleidete Frau aufmacht und sie beruhigt.

Friso Gentsch/dpa

UMGESCHNALLT: Mit einem täuschend echt aussehenden Plastikpenis versucht im Oktober ein Autofahrer in Kaiserslautern, bei einem Drogentest zu schummeln. Doch die Beamten bemerken den Schwindel des 26-Jährigen bei der Urinprobe. Er muss etwas Blut abgeben. Dabei räumt er ein, Cannabis und Amphetamin genommen zu haben.

Kay Nietfeld/Archiv/Kay Nietfeld/dpa

VERGESSLICH: Ein Mann ruft wegen eines vermeintlichen Diebstahls die Polizei auf einen Supermarkt-Parkplatz in Billigheim-Ingenheim (Kreis Südliche Weinstraße). Das Rätsel um sein gestohlenes Auto klärt der betrunkene 56-Jährige im Gespräch selbst, als ihm plötzlich einfällt, dass er mit dem Fahrrad und nicht mit dem Auto gekommen ist. Das Fahrrad durfte er nur unter Polizeiaufsicht nach Hause schieben.

Patrick Pleul/dpa

X-MAL: Nach zahlreichen erfolglosen Versuchen, seine Einbauküche aufzubauen, schlägt ein Mann in Ludwigshafen im Sepetember die Küche kurz und klein. Eine Nachbarin ruft wegen des Gepolters und Geschreis die Polizei. Der 25-Jährige gibt an, nicht mit den „optimalen Kenntnissen“ für einen Küchenaufbau ausgestattet zu sein. Beim Zerkleinern von Möbeln und Einbaugeräten hat der Mann laut Polizei „deutlich mehr Talent“ gezeigt.

Oliver Stratmann/dpa

YAK-GESTYLT: Ein maskierter Mann in einem Kleinlaster in Landau wird Ende November für einen Räuber gehalten. Die herbeigerufene Polizei aber stellt fest, dass es sich um einen Gärtner handelt, der bitterlich friert. Deswegen hat er sich eine wollige Skimütze übers Gesicht gezogen. Der Mann gelobt, das in Zukunft im Auto nicht mehr zu tun.

Daniel Bockwoldt/dpa

ZUGEPARKT: Wegen ihres Babybauchs kann eine hochschwangere Frau in Ludwigshafen Anfang Dezember nicht mehr in ihr Auto steigen. Als sie ihr Fahrzeug abgestellt hatte, war der Abstand noch größer gewesen. Dann aber quetscht sich jemand neben ihr Gefährt. Die Frau ruft die Polizei, welche sich durch die Lücke quetschen und ihr Auto ausparken kann.

Andrea Warnecke/dpa

Ein zu dicker Babybauch, ein abenteuerlustiges Kleinkind und eine Hose in Übergröße sind da nur drei Meldungen zu den skurrillsten Polizeieinsätze des Jahres. aeg/dpa