Koblenz

Podcast zum Mordfall Straten: Der geköpfte Obdachlose von Koblenz

Um Cold Cases, also ungelöste Verbrechen, geht es in einer neuen Serie der Rhein-Zeitung mit Texten, Videos und Podcasts.
Um Cold Cases, also ungelöste Verbrechen, geht es in einer neuen Serie der Rhein-Zeitung mit Texten, Videos und Podcasts. Foto: Lacie Slezak/Unsplash

Dieser Mordfall macht die Koblenzer bis heute sprachlos: Am 22. März 2018 wird auf dem Koblenzer Hauptfriedhof die Leiche von Gerd Michael Straten gefunden. Der 59-jährige Obdachlose wurde enthauptet. In dieser Folge von RZInside fragen Annika Wilhelm und Finn Holitzka: Warum musste Straten sterben. Und welche Rolle spielt der oft ignorante Umgang der Gesellschaft mit Obdachlosen?

Lesezeit: 2 Minuten
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Eigentlich sollen Friedhöfe die Orte der letzten Ruhe sein. Gerade, wer den idyllisch gelegenen Koblenzer Hauptfriedhof kennt, denkt wohl nicht direkt an brutale Verbrechen. Auf dem Hauptfriedhof hat sich aber genau ein solches zugetragen: Am 22. März 2018 wurde die Leiche des obdachlosen Gerd Michael Straten gefunden – direkt an seinem Schlafplatz, der preussischen Batterie Hübeling auf dem Friedhof. Sein Mörder ist bis heute nicht gefasst.

Wie hat der Mordfall Straten die Stadt Koblenz seither geprägt? Was weiß die Polizei noch? Und warum gibt es überhaupt Obdachlosigkeit mitten in einem reichen Land wie Deutschland? Darum geht es in der neuen Folgen von RZInside, dem Hintergrundpodcast der Rhein-Zeitung.

In der Batterie Hübeling auf dem Koblenzer Hauptfriedhof hatte gerd Michael Straten sein Schlafquartier. Hier wurde auch seine Leiche gefunden.
In der Batterie Hübeling auf dem Koblenzer Hauptfriedhof hatte gerd Michael Straten sein Schlafquartier. Hier wurde auch seine Leiche gefunden.
Foto: Sascha Ditscher

Mordopfer Straten war in Koblenz bekannt

Viele Koblenzer kannten Gerd Michael Straten, entweder persönlich oder vom Sehen. Denn er ging zum Lesen in die Bibliothek, kaufte im Bioladen oder traf Bekannte in einem Koblenzer Café. Dennoch wussten viele Menschen nicht, dass er wohnungslos war. In RZInside sprechen Finn Holitzka und Annika Wilhelm über den Mordfall und befragen Menschen, die mit ihm zu tun hatten oder sich mit seinem Tod intensiv befasst haben.

Die Soko Hauptfriedhof hat 2018 unter anderem im Rahmen der Ermittlungen diese Flugblätter verteilt.
Die Soko Hauptfriedhof hat 2018 unter anderem im Rahmen der Ermittlungen diese Flugblätter verteilt.
Foto: Nina Borowski

Die Geschichte klingt wie ein Netflix-Krimi. Doch den Machern von RZInside ist besonders wichtig, den Menschen Gerd Michael Straten vorzustellen. Was war Straten für ein Charakter? Wo und wie hat er gelebt? Aber auch: Was ist über die Tat bekannt und welche Auswirkungen sie auf die Stadt Koblenz?

Interviews mit Experten und Künstlern

Holitzka und Wilhelm haben mit Svenja Viola Bungarten und Malte Abraham gesprochen. Für das Theater Koblenz haben die beiden 2021 das Stück “Wo, wenn nicht wir” geschrieben – eine fiktive Geschichte über Obdachlose, die den Tod von Gerd Michael Straten zum Ausgangspunkt nimmt.

Schließlich hat der Fall nicht nur die Stadt erschüttert, sondern auch für bundesweites Aufsehen gesorgt. Unter anderem wurde er auch in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ behandelt. Besonders aufmerksam zugeschaut hat damals unsere Redakteurin Doris Schneider, die rund um den Fall recherchierte.

Doris Schneider ist Redakteurin in der Koblenzer Stadtredaktion. Zum Mord an Gerd Michael Straten hat sie zahlreiche Artikel geschrieben. Auch ihre Recherchen sind Thema im Hintergrundpodcast. Denn von Anfang an war es schwierig, gesicherte Informationen über Straten zu bekommen und von den vielen Gerüchten und Falschmeldungen abzugrenzen.

Mehr zum Thema

Sehen Sie zum Thema ungelöste Verbrechen auch eine Doku der Rhein-Zeitung auf YouTube und lesen Sie unsere ausführlichen Berichte. In einer weiteren Podcast-Folge beleuchten wir die Arbeit von Mordermittlern – und was die Realität von Netflix-Serien unterscheidet.