Monreal

HELFT UNS LEBEN: Die Flut ist weg, aber die Not bleibt

Von Anne Fuhrmann

Es geht alles ganz schnell, als der Trillbach, sonst ein schmales Rinnsal, am Pfingstsamstag in Monreal (Kreis Mayen-Koblenz) über seine Ufer tritt. Nach einem Starkregen werden in der Eifelgemeinde mehr als 27 Häuser durch die Fluten verwüstet. Auch bei Sabine Derichs und ihrer Familie wirken die Erinnerungen an den Abend vor fast fünf Wochen, als das Wasser kam, noch stark nach. Das Unwetter hat überall Spuren hinterlassen.

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„Seit 41 Jahren wohne ich hier, aber so etwas hatten wir vorher noch nie erlebt“, sagt Derichs. Mit ihrem Mann wird sie von dem Unwetter überrascht. „Auf einmal war der Strom weg – dann war das Wasser plötzlich ganz schnell da.“ Gerade noch können sie die zwei Autos aus der Garage herausfahren. Dann ist der Keller ihres Wohnhauses schon überflutet. Innerhalb von Sekunden steigt das Wasser auf Hüfthöhe. Langsam kriecht es die Treppe hoch ins Erdgeschoss. In Eile bringen die Eheleute noch die wichtigsten Papiere in Sicherheit. Doch viel ist nicht mehr zu retten: Das gesamte Mobiliar im Keller ist reif für den Müll; Boden und Wände müssen raus.

So wie den Derichs geht es an dem Pfingstwochenende Anfang Juni rund 30 Familien in Monreal. Die Schäden gehen insgesamt in die Millionenhöhe, doch die meisten waren nicht versichert. Die Hilfsorganisation unserer Zeitung HELFT UNS LEBEN unterstützt daher die Betroffenen.

In Monreal werden dringend viele Spenden benötigt. Davon können sich Manuela Lewentz-Twer und Hans Kary, Vorsitzende und Geschäftsführer von HELFT UNS LEBEN, bei einem Besuch im Dorf überzeugen. Damit die Flutopfer bald Gegenstände ersetzen und die unteren Stockwerke wieder bewohnbar machen können, entscheiden die beiden noch an Ort und Stelle, dass die Spendeninitiative unserer Zeitung eine Soforthilfe in Höhe von 50.000 Euro zur Verfügung stellt. „Das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Es muss mit weiteren Spenden weitergehen“, sagt Kary.

Im Namen der Betroffenen dankt Thomas Theisen, Erster Beigeordneter von Monreal, für die Hilfsbereitschaft. Er selbst wohnt in einer der drei Straßen, in denen der Trillbach die großen Verwüstungen anrichtete. Theisen hat Glück: Sein Grundstück bleibt von den Wassermassen weitestgehend verschont. Doch bei seinen Nachbarn an der Walkmühle sieht es anders aus. „Manche Familien haben teilweise alles verloren“, sagt er.

Zwar ist die Feuerwehr schnell zur Stelle, die Solidarität im Ort und in der Umgebung groß. Bis zu 150 Helfer, darunter zehn Löschgruppen, sind im Einsatz, um den Betroffenen unter die Arme zu greifen. Doch gravierende Schäden sind nicht abzuwenden: In vielen Keller- und Ferienwohnungen steht das Wasser bis zu 1,70 Meter hoch. Fünf Autos werden komplett zerstört. Auch ein benachbartes Ehepaar im Seniorenalter trifft es hart. Allein dort entsteht ein Schaden von rund 200.000 Euro.

Als gebürtige Monrealer hatten Peter Seydel und Elmar Schmitz die Idee, mit einem Benefizkonzert Spenden zu sammeln. Die Mainzer Hofsänger sind am Sonntag, 29. Oktober, in Monreal zu Gast. Der komplette Erlös soll den Betroffenen zugutekommen. Veranstalter ist der Monrealer Musikverein Burgkapelle.

Damit alle Gelder dort ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden, verteilt die Verbandsgemeinde Vordereifel die Spenden. Bis zum 16. Juli haben die Betroffenen Zeit, sich zu melden.

Wer mithelfen möchte, kann mit dem Stichwort „Monreal“ an HELFT UNS LEBEN spenden – IBAN DE72.5705.0120.0000.0013 13, BIC MALADE51KOB

Von unserer Redakteurin Anne Fuhrmann