Es waren besonnene Ratsmitglieder, die den Bopparder Stadtrat beim Thema „Klimanotstand“ am Ende nach teilweise hitziger Debatte zu einer Einigung zusammenführten.
Und die Einsicht, dass es ein schlechtes Bild auf die Stadt Boppard werfen würde, wenn sich der Rat zerstritten präsentieren würde im Hinblick auf die Festlegung von Maßnahmen zum Klimaschutz in der Stadt Boppard. Zweifelsohne gingen am Montag alle Ratsmitglieder, die sich in der langen Debatte zu Wort meldeten, das Thema äußerst engagiert an, auch wenn der ein oder andere dabei ein wenig zu viel Eifer an den Tag legte – geht das beim Thema Klimaschutz überhaupt? Wollte man die Auseinandersetzung im Rat böse kommentieren, müsste man feststellen: Keiner wollte die „heilige Kuh“ Klimaschutz am Ende aufs Spiel setzen. Seriös formulierte es Wolfgang Spitz, dem das Thema zu wichtig war, als dass der Rat dabei keine gemeinsame Lösung hinbekäme.
Aber peinlich war es schon, als einzelne Ratsmitglieder Wikipedia bemühten, um eine Definition des Begriffs „Notstand“ zu finden. Dass sich einige Mandatsträger daran abarbeiteten, ob die Wortwahl „Klimanotstand“ nun zu symbolhaft, falsch gewählt war oder gar „weh tue“, brachte den Rat in der Sache keinen Millimeter weiter.
Schade, dass Rudolf Berschs Antrag auf Ende der Debatte so spät kam. Es gab zwei ähnlich formulierte Entwürfe mit nahezu identischem Inhalt, der eine ausführlicher und präziser. FDP-Ratsmitglied Volker Kahl machte schließlich den einzig vernünftigen Vorschlag in der Debatte, als er anregte, das Beste aus beiden Anträgen zusammenzuführen und dann zu beschließen. Und Fabio Mohr ist ebenfalls zu nennen, der „das Beste für den Klimaschutz in Boppard“ forderte. Als der Bürgermeister am Ende feststellte: „Donnerwetter, wir haben einen einstimmigen Beschluss“, war dies ein Verdienst des gesamten Stadtrats. Die Parteibrillen waren endlich einmal abgesetzt. Bravo!