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Wie war er denn nun? Große Diskussion um den Idar-Obersteiner Romozug

Von Vera Müller
Die Nohwääsch-Määd waren als lustige Vögel beim Zug dabei. Wie fällt die Analyse des neuen Idarer Zuges aus? IG-Romo-Chef Georg Bußmann möchte sich darüber erst einmal in Ruhe mit seinen Vorstandskollegen austauschen.  Foto: Hosser
Die Nohwääsch-Määd waren als lustige Vögel beim Zug dabei. Wie fällt die Analyse des neuen Idarer Zuges aus? IG-Romo-Chef Georg Bußmann möchte sich darüber erst einmal in Ruhe mit seinen Vorstandskollegen austauschen. Foto: Hosser

Wie war er denn nun, der Rosenmontagszug in Idar-Oberstein, der nur durch Idar führte und zwei Stunden später als sonst begann? In den sozialen Netzwerken gehen die Meinungen weit auseinander: ganz schlecht, ganz gut, besser als sonst – da ist alles dabei. Wobei die negative Kritik überwiegt, was auf Facebook und Co. aber auch nichts Ungewöhnliches ist. Auch Georg Bußmann, Vorsitzender der IG Romo, tut sich mit einer ersten Analyse recht schwer: „Viele Wahrnehmungen prallen aufeinander. Auch beim Umzug und bei der folgenden Veranstaltung auf dem Schleiferplatz wurde ich angesprochen und das – im Gegensatz zu manchen Facebook-Kommentaren – ausnahmslos sachlich und in guter Atmosphäre. Es gibt einige, die würden am liebsten zur alten Strecke zurückkehren, andere sind mit der neuen Strecke sehr zufrieden, vor allem die Musiker und auch Gruppen, die in diesem Jahr neu hinzukamen. Dann gibt es den Vorschlag, das Ganze im jährlichen Wechsel in den beiden Stadtteilen zu veranstalten. Aber ich bin ehrlich: Wie wir das auflösen, das kann ich momentan noch nicht sagen. Das müssen wir in unserer nächsten Vorstandssitzung besprechen und Argumente zusammentragen.“

Lesezeit: 2 Minuten
Am Parkhotel seien dieses Mal sehr viele Zuschauer gewesen, die Strecke zwischen Parkhotel und AOK sei traditionell nicht mit Publikum „gesegnet“: Dafür fehle dort auch ein räumlicher Zugang für die Zuschauer. Ab der Börse bis zum Marktplatz sei der Zuspruch mit dem der Vorjahre vergleichbar. Auch die Winterferien spielten beim ...
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Facebook-Kommentare: Zwischen „tolle Gruppen“ und „einfach nur schlecht“

„Ich fand, es gab nichts zu meckern. Tolle Stimmung und tolle Gruppen. Nächstes Jahr dann hoffentlich auch wieder in Oberstein.“ (Jürgen M.)

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„Nach dem Parkhotel war absolut gar nichts los. Mehr als gähnende Leere bis kurz vor der Börse. Von kompakt kann keine Rede sein, weil der Zug komplett auseinandergezogen war! Alles sehr traurig...“ (Claudia K.)

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„Lasst doch mal die Kirche im Dorf. Wir sind nicht Köln, Mainz, Düsseldorf oder Braunschweig. Der Zug wird von den Teilnehmern gestaltet, die das alles als Hobby machen. Sollen die Määd von Mrs. Sporty jetzt anfangen Styropor zu schnitzen, damit sie einen tollen großen Wagen haben? Es sind doch schon viele Gruppen abgesprungen, weil dauernd diskutiert wird und nichts gewürdigt. Ich fand den Zug gut. Die Musik hat mal gespielt, nicht wie die letzten Jahre. Mein Sohn hatte die Taschen voll. Es waren recht nette Kostüme dabei.“ (Alexander L.)

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„Ich fand den Zug sehr schlecht. Stimmung war am Marktplatz sehr schlecht. Sehr große Lücken dazwischen und für die Kleinen wurde auch nicht viel geworfen. So kann man sich die Zuschauer auch vergraulen. Sehr schade.“ (Alexander K.)

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„Am besten, sie lassen den Umzug komplett ausfallen! Dann muss sich keiner mehr aufregen. Mensch, seid froh, dass überhaupt noch was gemacht wird. Wie manche Leute immer alles schlechtreden müssen, ich fand, dass es eine gute Idee war, den Zug von der OIE an starten zu lassen.“ (Christian K.)

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„Ich finde es eine Frechheit gegenüber den Obersteiner Gastronomen, den Vereinen, die am Rosenmontag einen Stand betreiben, und den Geschäftsleuten. Ich finde es einfach nur respektlos von den Verantwortlichen aus Idar.“ (Wolfgang R.)

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„Ich bin mit den Fastnachtsmääd aus Algenrodt bestimmt 15-mal im Zug mitgegangen. Das der Zug jetzt nicht mehr in Oberstein beginnt gefällt mir auch nicht. Aber das hier nur gemeckert wird, kann ich auch nicht nachvollziehen. Die Narren machen sich sehr viel Arbeit und sind mit Begeisterung dabei. Die gähnende Leere hat es auf einigen Zugabschnitten auch schon vor 15 Jahren gegeben. Die Leute, die ewig am Kritisieren und Meckern sind, sollten dann doch selbst mal die Initiative ergreifen.“ (Barbara B.)

Vera Müller zum Idar-Obersteiner Rosenmontagszug

Nicht schlecht, aber auch nicht richtig gut

Viel breiter könnte das Meinungsspektrum mit Blick auf die Zug-Premiere ab dem OIE-Kreisel nicht ausfallen. Alles eine Frage der Psychologie und der Wahrnehmung, die bekanntlich recht subjektiv ausfällt: Ist das Glas halb leer oder halb voll? Zugegeben, der Idarer Rosenmontagszug lässt einen etwas ratlos zurück. Schlecht war er nicht, aber auch nicht so richtig gut. Fakt ist: Andere vergleichbare Züge sind schöner, in anderen Städten läuft es besser. An wem oder was liegt das? Eine Frage des Zeitgeists? Liegt es an den Idarern und Obersteinern (da gibt es immer noch kein Miteinander auf ganzer Ebene) selbst? Sind die Erwartungen zu hoch? Müssen die Verantwortlichen noch einmal völlig neu denken? Braucht es vielleicht einen größeren runden Tisch – unter der Beteiligung von Menschen, die eine gewisse Draufsicht haben? Eine Rückkehr zur alten Streckenführung: Ist das der Königsweg? Ein Nachtumzug am Samstag? Die Züge im Dunkeln haben Charme und locken die Massen. Auf alle Fälle ist jetzt Fingerspitzengefühl gefragt, bevor man noch die letzten Narren der Stadt, die das Fastnachtsfähnchen hochhalten, ganz und gar frustriert.

E-Mail an vera.mueller@rhein-zeitung.net

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