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Idar-Oberstein

Idarer Buchhändler beklagt: Einzelhandel lahmgelegt

Von Vera Müller
Buchhändler Sven Kritz Foto: privat
Buchhändler Sven Kritz Foto: privat

„Wir können unsere Stärken nicht ausspielen und sitzen auf dem Trockenen.“ Klare Worte findet Sven Kritz, seit vier Jahren Buchhändler bei Carl Schmidt und Co. in Idar, im Gespräch mit der NZ – und vor allem in einem offenen Brief an Ministerpräsidentin Malu Dreyer, den er auf seinem Facebook-Profil gepostet hat. Der 43-Jährige, der den Beitrag nach Rücksprache mit vielen Einzelhändlern in Idar verfasst hat, schreibt: „Sie haben Großgeschäften erlaubt, auch nicht lebensnotwendige Güter anzubieten, sofern lebensnotwendige Artikel die Mehrheit sind. Das klingt so weit gut, hat jedoch, wenn man dies gedanklich weiterspielt, einen riesigen Nachteil.“ In Idar-Oberstein habe die Innenstadt einige Einzelhändler, die bedingt durch die Corona-Krise schließen mussten: „Darunter auch die Buchhandlung, in der ich arbeite. Durch das Ordnungsamt wurde uns zudem untersagt, in Kooperation mit einem Bäcker die von unseren Kunden bestellten Bücher bei ihm zu deponieren, sodass Kunden bei ihrem Einkauf diese einfach abholen können. Damit wurde unser Geschäft quasi lahmgelegt.“

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Nun könne aber der außerhalb gelegene Globus-Markt sehr wohl diese Artikel – dank der Auslegungsverordnung – anbieten: „Dies betrifft nicht nur Bücher, sondern auch Bekleidung, Schuhe, Schmuck etc. – also Güter, die nicht unbedingt lebensnotwendig sind, aber die Quarantäne erleichtern.“ Die Auswirkungen: Zum einen würden die Kundenströme umgelenkt, ein Effekt, ...