Zahlen und Argumente: Streit um die Kosten des Papstbesuchs
Madrid – Die Proteste gegen den Besuch von Papst Benedikt XVI. in Madrid richten sich in erster Linie dagegen, dass der Staat nach Ansicht der Demonstranten Millionensummen an Steuergeldern für die Visite ausgibt. Die Veranstalter des katholischen Weltjugendtags weisen diesen Vorwurf zurück.
Puerta del Sol (Tor zur Sonne) Platz in Madrid, 17. August 2011: Tausende Protestierende schreien „Gott ja, Kirche nein!“, um dagegen zu protestieren, dass in Zeiten klammer öffentlicher Kassen ein Weltjugendtag im Stil eines Rock-Festivals stattfindet.
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Papstgegner prügeln sich mit jungen Katholiken, Radikale attackieren die Polizei: Unmittelbar vor dem Papstbesuch in Spanien, kam es in Madrid zu gewaltsamen Auseinandersetzungen.
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Der Weltjugendtag wurde von Papst Johannes Paul II 1985 initiiert. Mit an die Jugend gerichteten Feiern und Aktionen wollte er so alle drei Jahre in verschiedenen Ländern den katholischen Glauben feiern. Vom 16.-21. August diesen Jahres findet der Weltjugendtag in Madrid statt.
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Am Abend des Ankunfttages des Pontifex in der spanischen Hauptstadt treibt es mehr als 100 verschiedene Gruppeierungen von Gegnern des Weltjugendtages auf die Straße. Zur gleichen Zeit finden aufwändige Aktionen und Feiern zum Auftakt des Ereignisses statt.
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Zahlreiche Spruchbänder machen auf das Anliegen der Demonstrante aufmerksam: Sie richten sich vor allem gegen die Kosten der Veranstaltung in Zeiten klammer öffentlicher Kassen.
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Manche Demonstranten verkleiden sich auch als Papst oder Nonnen, um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen. Die Aufmerksamkeit der Presse ist ihnen damit sicher.
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Nicht nur die Kosten des Weltjugendtags stehen in der Kritik: Ein Demonstrant hat sich als Kondom verkleidet. Auf seinem Plakat steht: „Die lassen mich nicht nach Afrika!“
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Junge Anhänger des Papstes erfrischen sich am Nachmittag des 17. August an einem Brunnen in Madrids Buen Retiro Park.
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Auf diesem Plakat steht: „Schließt den Vatikan, denn er ist ein geistiges Guantanamo“.
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Auch die Pilger reagieren auf die Demonstranten: Eine Gruppe junger besucher des Weltjugendtages (vorne) kniet demonstrativ in betender Haltung vor einer Gruppe von Weltjugendtag-Gegnern der säkular gesinnten Organisation „Europa Laica“ (säkulares Europa).
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Sogar gefälschte Papamobile sind unterwegs...
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Das falsche Papamobil rollt durch Madrids Innenstadt...
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Aufeinandertreffen zwischen Pilgern und Demonstranten: am nachmittag ganz friedlich.
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Auch die Pilger agitieren sichtlich in Richtung der Demonstranten...
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Die Polizei trennt vorsichtshalber die beiden Gruppen voneinander.
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Auch die Politik des Vatikans in Hinblick auf Abtreibung ist Thema: Zwei junge Frauen tragen Mitren, eigentlich die traditionelle Kopfbedeckung der Bischöfe vieler christlicher Kirchen, auf denen steht: „Abtreibung ist Freiheit und meine Entscheidung“.
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Wo junge Pilger (links) und die Demonstranten aufeinandertreffen, gibt es auch schon mal heftige Diskussionen...
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Befürworter und Gegner des Weltjugendtages argumentierten heftig am Mittwoch, 17. August, in der Madrider Innenstadt.
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Ein Demonstrant trägt eine Teufelsmaske und hält ein Plakat in die Höhe. Darauf: „Wir finanzieren Tempel, nicht Somalia!“
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Die Polizei bemühte sich um einen friedlichen Ablauf der Demonstrationen in Madrid.
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Auf dem Plakat eines Protestierenden der Gruppe „Europa Laica“ (Säkulares Europa) sind nackte Frauen abgebildet.
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Viel Aufwand steckt in den Pappfiguren, Verkleidungen und Spruchbändern der Gegner des Weltjugendtages – und in der Wahl der Motive sind sie nicht zimperlich...
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Diese Demonstranten haben einen Papp-Papst dabei...
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Ein Papp-Papst und aufgeblasene Kondome als Statement...
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Papstgegner prügeln sich mit jungen Katholiken, Radikale attackieren die Polizei: Unmittelbar vor dem Papstbesuch in Spanien, kam es in Madrid zu gewaltsamen Auseinandersetzungen.
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Papstgegner prügeln sich mit jungen Katholiken, Radikale attackieren die Polizei: Unmittelbar vor dem Papstbesuch in Spanien, kam es in Madrid zu gewaltsamen Auseinandersetzungen.
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Demonstranten, Polizisten und Journalisten drängen sich um einen jungen Mann, der mit der ägyptischen Flagge auf eine Mauer geklettert ist. Links ist die Regenbogenfahne zu erkennen – ein Zeichen für Toleranz gegenüber Homosexuellen.
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Papstgegner prügeln sich mit jungen Katholiken, Radikale attackieren die Polizei: Unmittelbar vor dem Papstbesuch in Spanien, kam es in Madrid zu gewaltsamen Auseinandersetzungen.
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„Wir sind säkular“: mit Plakaten machen die Demonstranten ihre Haltung zur Kirche deutlich.
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Auf diesem Plakat steht: „Gegen klerikale Politik!“
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Pilger- und Demonstrantenströme treffen am Abend in Madrid aufeinander...
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Spanier verschiedener Altersgruppen und Einkommensschichten schließen sich den Demonstrationen an.
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Pilger in der Madrider Innenstadt: Die aufwändigen Plakate der Gegner der Feier sind nicht zu übersehen.
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Demonstranten (links) rufen den Besuchern des Weltjugendtages ihre Parolen zu.
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Die Polizei nehmen während der Demonstrationen einen jungen Demonstranten fest.
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Ein Aufgebot an Polizisten begleiten die Demonstranten...
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Die jungen Besucher des Weltjugendtages müssen sich die lautstarken Protestrufe der Demonstranten die Straßen von Madrid anhören.
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Ob die jungen Pilger das geahnt haben, als sie sich in Deutschland auf die Reise nach Madrid vorbereitet haben?
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Streit zwischen einem Gegner und einem Befürworter (vorne) des Weltjugendtages während den Demonstrationen am Abend des 17. August in Madrid.
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Der Strom der Demonstranten bewegt sich weiter durch die Madrider Innenstadt.
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Papstgegner prügeln sich mit jungen Katholiken, Radikale attackieren die Polizei: Unmittelbar vor dem Papstbesuch in Spanien, kam es in Madrid zu gewaltsamen Auseinandersetzungen.
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Am Abend wird die Stimmung explosiver.
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Die Polizei schützt Besucher des Weltjugendtages, als sie die U-Bahnstation in der Madrider Innenstadt verlassen (Sol Station).
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Die Polizei nimmt einzelne Demonstranten fest.
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Auch gewaltsame Ausschreitungen zwischen Polizei und Demonstranten bleiben nicht aus...
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Die Polizei zieht eine junge Demonstrantin aus der Menge, nachdem es zu Unruhen gekommen ist.
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Papstgegner prügeln sich mit jungen Katholiken, Radikale attackieren die Polizei: Unmittelbar vor dem Papstbesuch in Spanien, kam es in Madrid zu gewaltsamen Auseinandersetzungen.
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Mit ausgestreckten Händen und lauten Parolen protestieren die Weltjugendtag-Gegner dagegen, als die Polizei den Platz Puerta del Sol am späten Mittwochabend räumt.
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Papstgegner prügeln sich mit jungen Katholiken, Radikale attackieren die Polizei: Unmittelbar vor dem Papstbesuch in Spanien, kam es in Madrid zu gewaltsamen Auseinandersetzungen.
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Papstgegner prügeln sich mit jungen Katholiken, Radikale attackieren die Polizei: Unmittelbar vor dem Papstbesuch in Spanien, kam es in Madrid zu gewaltsamen Auseinandersetzungen.
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Papstgegner prügeln sich mit jungen Katholiken, Radikale attackieren die Polizei: Unmittelbar vor dem Papstbesuch in Spanien, kam es in Madrid zu gewaltsamen Auseinandersetzungen.
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Polizisten stehen nach den Demonstrationen am 17. August auf dem Platz Puerta del Sol Platz in Madrid.
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Nach ihren Angaben kostet das Treffen des Papstes mit jungen Katholiken aus aller Welt gut 50 Millionen Euro. Diese Summe werde zu zwei Dritteln mit Teilnehmer-Gebühren und zu einem Drittel mit Spenden aufgebracht. „Das Treffen kostet den Steuerzahler keinen Cent“, betont die katholische Kirche.
Die Gegner des Papstbesuchs machen eine andere Rechnung auf. Sie beziffern die Kosten auf über 100 Millionen Euro. Die Spenden könnten bei der Steuer abgesetzt werden, so dass dem Staat eine Millionensumme an Einnahmen entginge, betonen die Kritiker.
Außerdem entstehe dem Staat eine kaum zu quantifizierende Summe an indirekten Kosten. Der Fiskus müsse den 10 000 eingesetzten Polizisten, den Sanitätern sowie den Fahrern von U-Bahnen und Bussen Überstunden bezahlen. Außerdem trage der Fiskus die Kosten für all die Schulen und Sporthallen, in denen die Hunderttausende Pilger aus aller Welt untergebracht sind.
Auf besondere Kritik stieß auch, dass die Teilnehmer des Treffens bei den Fahrkarten für U-Bahnen und den Bussen eine Ermäßigung von 80 Prozent erhalten. Dies bedeute eine Diskriminierung anderer Gruppen wie der Homosexuellen oder der Protestbewegung der „Empörten“, die bei ihren Treffen keine verbilligten Tickets erhielten.
Die Kirche hielt dem Argument der indirekten Kosten entgegen, dass der Weltjugendtag der spanischen Wirtschaft 100 Millionen Euro einbringe. Auch die Madrider Regierung meint, dass das Treffen Spanien mehr Vor- als Nachteile einbringe.