Die rheinland-pfälzische Polizei soll in diesem Sommer zwei neue Hubschrauber mit Rettungswinde bekommen – sie sollen dann die Personenrettung aus der Luft per Winde ermöglichen. Während der Flutkatastrophe im Ahrtal, bei der mindestens 135 Menschen starben, fehlten Rheinland-Pfalz solche Helikopter – mit dramatischen Folgen (wir berichteten). Nun gab das Mainzer Innenministerium in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Jens Münster weitere Details zum zukünftigen Einsatz der neuen Polizeihubschrauber des Typs H145 D3 der Firma Airbus bekannt.
Die zwei neuen Helis sollen die bisherigen Maschinen, die ihr wirtschaftliches und technisches Lebensende erreicht hätten, ersetzen, heißt es in der Auskunft des Innenministeriums. Die Lieferung sei – nach wie vor – für Mitte dieses Jahres geplant. In der Antwort macht das Innenressort auch Angaben zur zukünftigen Besatzung und zur Frage, welche Einheiten die Hubschraubercrew bei einer Windenrettung unterstützen sollen.
Eine Hubschrauberbesatzung besteht demnach aus Pilot, Co-Pilot oder Flugtechniker, Windenoperator sowie Windenretter. Der Windenretter werde von der Berufsfeuerwehr Koblenz gestellt, die anderen Besatzungsmitglieder seien Mitarbeiter der Polizeihubschrauberstaffel Rheinland-Pfalz.
Betrieb der Polizeihubschrauber erfolgt eigenverantwortlich
Weitere Einheiten zur Unterstützung bei einer Rettung seien nicht erforderlich, ist in der Antwort zu lesen. In einem möglichen Einsatzgeschehen ergänzten sich die Polizeihubschrauber und weitere Helikopter mit Rettungswinde – zum Beispiel Maschinen der ADAC-Luftrettung. Die bestehende Kooperation mit der Polizeifliegerstaffel Hessen werde fortgesetzt. Der Betrieb der rheinland-pfälzischen Polizeihubschrauber erfolge eigenverantwortlich.
Das Innenministerium erläutert außerdem noch, dass im Bundesgebiet „mehrheitlich vergleichbare Hubschraubermuster“ eingesetzt würden. Wesentliche Teile der Piloten- und Technikerausbildung würden etwa gemeinsam an der Luftfahrerschule für den Polizeidienst der Bundespolizei organisiert.
Im November hatte unsere Zeitung berichtet, dass die Polizeihubschrauberstaffel in Winningen (Kreis Mayen-Koblenz) erstmals die Rettung per Winde geübt hatte. Es sei das erste Mal, dass rheinland-pfälzische Polizeihubschrauberpiloten und Bordtechniker für kommende Einsätze an der Rettungswinde ausgebildet werden, hatte das Innenministerium seinerzeit informiert.