Schweizer scheitern wieder knapp - Trainer soll bleiben
Xhaka und Shaqiri können nicht helfen – Schweizer scheitern knapp
Euro 2024: England - Schweiz
Verletzt und enttäuscht: Granit Xhaka. Foto: Arne Dedert/dpa
dpa / Arne Dedert. dpa

Es hätte die Szene dieses Spiels, vielleicht sogar des gesamten Turniers werden können. In der 117. Minute, also weit in der Verlängerung des EM-Viertelfinales gegen England, probierte der eingewechselte Schweizer Xherdan Shaqiri, einen Eckball direkt zu verwandeln.

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Der Ball drehte sich aufs Lattenkreuz, der englische Torwart Jordan Pickford war zur Stelle – es war wieder einer dieser „Shaq“-Momente. Wie beim Vorrundenspiel in Köln gegen die Schotten, als der kompakte Offensivspieler eine Direktabnahme zum 1:1 ins Netz gezimmert hatte. Doch in Düsseldorf blieb dem 32-Jährigen ein Treffer versagt. Knappe drei Minuten Spielzeit und neun Elfmeter später konnte Shaqiri deshalb nur noch enttäuscht zusammenfassen: „Wir haben gekämpft und alles dafür getan, dass das Märchen weitergeht. Wir waren nahe dran, am Schluss hatten die Engländer aber die besseren Nerven.“

Der frühere Dortmunder Bundesligaprofi Manuel Akanji scheiterte als einziger Schütze vom Punkt und war entsprechend niedergeschlagen. „Wenn man einen Elfmeter verschießt, hat man das Gefühl, alle im Stich gelassen zu haben“, sagte der Abwehrspieler des Premier-League-Klubs Manchester City, der wie sein Nationalteam insgesamt gesehen eine starke EM gespielt hat. Allerdings mit dem Makel, im entscheidenden Moment erneut nicht geliefert zu haben.

Gut, aber nicht gut genug

Gegen die zwar überlegenen, aber keinesfalls überzeugenden Engländer hatten die Schweizer gut, aber eben auch nicht mit der letzten Konsequenz und Schlagkraft dagegengehalten. Mittelfeldregisseur Granit Xhaka konnte das Spiel nicht so gestalten wie gewohnt, wohl auch, weil der Profi des deutschen Doublesiegers Bayer Leverkusen mit einem kurz zuvor diagnostizierten Muskelfaserriss im Adduktorenbereich spielte. „Ich habe gespürt, dass die Mannschaft mich braucht. Und da habe ich versucht zu helfen“, sagte Xhaka. Doch diese aufopferungsvolle Herangehensweise half unter dem Strich dann doch nichts.

„Der Fußball gibt uns so viel, aber solche Minuten gehören auch dazu“, sagte Coach Murat Yakin zum Viertelfinal-Aus. Seine Zukunft als Nationaltrainer ist trotz des Erfolgs bei der EM noch offen. Yakin, der vor einigen Monaten noch arg in der Kritik stand, würde gerne weitermachen. Und auch die Schweizer Spieler stehen hinter dem Coach. „Er ist genau der richtige Mann für diese Mannschaft“, sagte Xhaka.

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