Braubach/Dachsenhausen – Die Leitplanke spricht Bände: An der L 335 zwischen Braubach und Dachsenhausen sind die Schutzteile bunt zusammengeflickt, weil sie immer wieder ausgetauscht werden müssen. Die Strecke ist eine der unfallträchtigsten im ganzen Kreis.
Regelmäßig krachen Autos und Motorräder in die Leitplanken, immer wieder gibt es Schwerverletzte und Tote. In den engen Kurven etwa auf der Hälfte der Strecke scheppert es besonders oft. Rufe nach einer Entschärfung der Strecke werden immer lauter.
Jetzt war Infrastrukturminister Roger Lewentz auf Einladung der Braubacher SPD am Ort, um vorzustellen, was sich an der L 335 bessern soll. Auf einem 1,4 Kilometer langen Teilabschnitt bestehe ein grundsätzlicher Sanierungsbedarf.
Nur: Passieren wird erst nach 2013 etwas, im laufenden Haushalt ist nichts eingeplant. Als Grund gibt das Innenministerium auf Anfrage der RLZ an, die Planung sei noch nicht weit genug fortgeschritten.
Um kurzfristig die Gefahr zu reduzieren, bringe es nichts, die erlaubte Geschwindigkeit zu begrenzen, erklärte Lewentz an der L 335.
Die mit der Strecke betraute Unfallkommission aus Polizei, Landesbetrieb Mobilität (LBM) und Mitarbeitern der Kreisverwaltung schlage allerdings vor, in Fahrtrichtung Braubach eine Warntafel des Deutschen Verkehrssicherheitsrates mit der Aufschrift „Runter vom Gas“ zu errichten.
Ob in der anderen Fahrtrichtung auch ein solches Schild aufgestellt werden kann, wird noch geprüft. Außerdem werde untersucht, ob die Fahrbahn schon im Vorfeld einer Sanierung provisorisch instand gesetzt werden könne, erklärte Lewentz.
Der LBM will auch die Straßenmarkierungen erneuern, die Abstände der Leitpfosten in den Kurven reduzieren und weitere Kurventafeln aufstellen. Der Zeitplan dafür ist nicht festgelegt. Die Behörde plant, für kurzfristig machbare Verbesserungen binnen Monatsfrist zu sorgen.
Auf Nachfrage der RLZ hatte das Innenministerium zu den Verzögerungen bei den Sanierungsplänen mitgeteilt, es müsse noch geprüft werden, an welchen Stellen mit vertretbarem Aufwand Böschungen baulich verändert werden können. Der zeitliche Rahmen für die Sanierung ist der nächste Doppelhaushalt des Landes 2014/2015. Dass etwas passieren muss, zeigen die Unfallzahlen aus den Jahren 2008 bis 2010, die der RLZ vorliegen. In diesen drei Jahren gab es auf der Strecke 125 Verkehrsunfälle. Einer davon endete für den Fahrer tödlich. Bei drei weiteren Unfällen gab es Schwerverletzte, bei 19 Unfällen wurden Personen leicht verletzt. Bei etwa 100 Zusammenstößen blieb es bei Sachschäden. Die meisten Unfälle seien auf nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen, teilt das Ministerium mit.
Von unserem Reporter Alexander Hoffmann