Kunststoff, Holz, Aluminium – an den klassischen Materialien für Fenster- und Türkonstruktionen hat sich nicht viel geändert. Die genannte Reihenfolge gibt auch die Verwendungshäufigkeit der Materialien wieder.
Kunststofffenster werden nach wie vor am häufigsten eingesetzt. Dies liegt aber weniger an der qualitativen Überlegenheit von Material und Konstruktion, sondern an dem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie werden deshalb gerne im gewerblichen Immobilienbau verwendet. Die Kosten bestimmen hier die Materialwahl.
„Bauherren, die ihre Immobilie später selbst nutzen, greifen verstärkt auf Holz- und Aluminiumfenster zurück. Dabei sind es nicht nur die hochwertigere Gebäudeoptik oder die individuelleren Gestaltungsansprüche, auf die Bauherren Wert legen. Fensterrahmen aus Holz bieten nach wie vor die besten Wärmedämmwerte,“ so die Erfahrung von Rolf Hendgen, Obermeister der Schreinerinnung Koblenz- Rhein-Mosel.
In der Kombination der Kriterien beste Wärmedämmwerte und leichte Pflege werden sie allerdings von Holz-Aluminium-Verbundfenstern übertroffen. Der Holzkern gibt diesen Fenstern die besonderen bauphysikalischen Eigenschaften, Aluminium rund ums das Holz schützt dauerhaft vor schädlichen Witterungseinflüssen.
Reinigen, pflegen, Optik und Wert erhalten
Neben Kosten und Gestaltungsansprüchen ist es bei der Fensterwahl ratsam, langfristige Überlegungen zu beherzigen. Das gilt auch für Reinigung und Pflege von Fenstern und Türen. Die glatten Kunststoff- und Aluminiumoberflächen bedürfen keiner besonderen Behandlung gegen Witterungseinflüsse.
Holzfenster benötigen dagegen schon eine regelmäßige „Wartung“. Die Oberflächen, Lasuren und Lacke, müssen aufgefrischt werden, auch Schleifarbeiten sind dafür notwendig. Wichtig ist daher schon beim Einbau der Holzfenster, dass sie von Grund auf eine sehr gut aufbereitete Oberflächenbeschichtung haben. Das macht sich auch langfristig bei der Nachbearbeitung bezahlt.
Apropos Reinigung: Fensterputzen gehört eben zu den regelmäßigen, mehr oder weniger beliebten Pflegearbeiten. Seit kurzer Zeit bietet sogenanntes selbstreinigendes Fensterglas Entlastung von dieser Tätigkeit. „Aber Vorsicht,“ so Innungsobermeister Hendgen, „dieses Glas hat eine besonders glatte Oberfläche, die selbstreinigende Wirkung ergibt sich nur aus dem leichteren Abfluss der Verschmutzungen zum Beispiel bei Regen. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass der Schmutz nicht vollständig entfernt wird. Starke Sonneneinstrahlung brennt die Restpartikel oft ins Glas und es wird blind.“
Neue Technik für mehr Sicherheit und Komfort
Gut beraten ist, wer sich vor dem Einbau neuer Fenster und Türen Gedanken um den Einbruchschutz macht. Speziell Kunststoffrollladen bieten keinen sicheren Schutz. Selbst mit Sicherheitsriegeln versehen, sind sie für Einbrecher kein Hindernis.
Für erhöhten Einbruchschutz sollte zumindest im Keller- und Erdgeschoss gesorgt werden. Fenster der Einbruchklasse WK 2 beugen dem Ärger und dem Verlust oft unersetzlicher Gegenstände vor. Das gesamte Fensterbauteil dieser Klasse ist sicherheitstechnisch optimiert. Außen schützt ein bruchhemmendes Sicherheitsglas, die Beschläge sind verstärkt und von innen sind diese Fenster abschließbar. Aus Gründen des Versicherungsschutzes müssen diese Fenster nicht eingebaut werden, aber sie geben Sicherheit und ein gutes Gefühl.
Für Außentüren sind Mehrfachverriegelungen heute Standard, oder sollten es zumindest sein. Besser noch sind die neueren Automatikschlösser. Die Bolzen der einfachen Mehrfachverriegelung schließen nur mit Drehen des Haustürschlüssels, bei Automatikschlössern wird die Tür schon beim Zuziehen gesichert. Der Clou ist, von außen kann die Tür natürlich nur mit Schlüssel entriegelt werden. Von innen öffnen die Bolzen mit Drücken der Klinke.
Im Brandfall ist das ein nicht zu unterschätzender Sicherheitsaspekt. Elektronische Systeme bieten natürlich perfekte Sicherheit und erhöhten Komfort. Neben den schon weiter verbreiteten Scheckkarten- Systemen erobert jetzt die Fingerscannung den Markt: Türen öffnen und verriegeln per Daumendruck.
Was zuerst vielleicht etwas verspielt wirkt, erweist sich als äußerst sicher, komfortabel und praktisch. Die Zugangsberechtigung durch den Fingerabdruck ist nicht fälschbar. Die Berechtigung wird aufs Einfachste per Scannen erteilt oder im Löschmodus entzogen. Schlüssel vergessen, gehört der Vergangenheit an, man trägt ihn nicht mehr mit sich rum und kann ihn vor allem nicht verlieren. Bei Kindern im Haus ist das eine sehr praktische Lösung.