In Braubach sind beim Winzerfest zwar viele Fußgruppen unterwegs, berichtet Bacchus Jan Schechter, für das er mit den Bacchantinnen sowie Wein- und Rosenkönigin Ronja I. in Berlin unter anderem mit Gesang vom „Vater Rhein“ einladend die Werbetrommel rührt. Doch sein Wagen müsse jetzt neu gebaut werden, um den Anforderungen zu entsprechen. „Bei den sogenannten Weinbergsfahrten machen die höheren Sicherheitsauflagen ja durchaus Sinn“, erklärt der Polizist aus Braubach. Doch für Festzüge, die nur einmal im Jahr auf abgesperrten Straßen stattfinden, wünscht er sich wieder mehr Spielraum für Sondergenehmigungen. Zum Glück gebe es viele Ehrenamtliche und Firmen, die das Traditionsfest in Braubach unterstützen. Auf die setzt auch Lahnsteins Rhein-Lahn-Nixe Lea Baier, die froh ist, dass künftig ein neuer Verein mit Unterstützung der Stadt die Tradition der Lehner Kirmes stärken soll, nachdem sich der Kur- und Verkehrsverein nach mehr als 30 Jahren personell und finanziell nicht mehr in der Lage sah, das Fest zu stemmen. „Das motiviert auch die vielen jungen Engagierten, die für die Kirmes brennen“, so die Repräsentantin. Allein die Antragstellung sei unter den aktuellen Auflagen ein enormer verwaltungstechnischer Kraftakt für ehrenamtlich Engagierte. Geradezu utopisch sind die TÜV-Anforderungen für die Organisatoren des Blumenkorsos in Bad Ems, der dieses Jahr nicht stattfindet, wie Bartholomäusmarktkönigin Nadine Wilbert bedauert; dabei verdanke der Zug seine bundesweite und internationale Popularität doch gerade der Tatsache, dass die Technik der Wagen unter Tausenden Blüten versteckt ist. Nicht nur für die Stadt sei der Korso ein bedeutendes Aushängeschild, um den Bekanntheitsgrad zu stärken. „Ich fand auch immer wichtig, dass beim Korso jung bis alt aus verschiedenen Nationen friedlich zusammen feiern; aber das können wir ja auch beim Bartholomäusmarkt haben“. cm