Kreis Birkenfeld, Kreis Bad Kreuznach, Rhein-Hunsrückkreis

Von Verkehrsadern und vielen Genüssen: Die Landkreise Birkenfeld, Bad Kreuznach und Rhein-Hunsrück

Thomas Torkler, Redaktionsleiter im Rhein-Hunsrück-Kreis
Thomas Torkler, Redaktionsleiter im Rhein-Hunsrück-Kreis Foto: Rhein-Zeitung

Nicht nur wegen der Landschaft ist die Nahe-Hunsrück-Region eine reizvolle Gegend. Sie ist der südliche Teil des Verbreitungsgebiets der Rhein-Zeitung. Was sie zu bieten hat, das beschreiben die Redaktionsleiter der Ausgaben, die in den drei Landkreisen erscheinen.

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Stefan Conradt, Redaktionsleiter im Kreis Birkenfeld.
Stefan Conradt, Redaktionsleiter im Kreis Birkenfeld.
Foto: Rhein-Zeitung

Die Lage ganz am Rand? Nein, die ist für Stefan Conradt, unserem Redaktionsleiter für das Team der Nahe-Zeitung, kein Problem. Nicht nur, weil er aus der Gegend stammt, sie schätzt und genauestens kennt. Er weiß mit Blick auf die Karte des Verbreitungsgebiets der Rhein-Zeitung und ihrer Heimatausgaben, auf der der Kreis Birkenfeld den äußersten Südwesten markiert, eben auch um die Vorzüge, die es hat, nicht im Zentrum zu stehen.

Denn das heißt keineswegs, dass die Gegend nicht genug zu bieten hat und nicht selten eben doch die Blicke auf sich lenkt – etwa durch ihre weithin bekannte Edelsteinvergangenheit- und gegenwart, die berühmte Idar-Obersteiner Felsenkirche, aber immer wieder auch durch ihre Angebote in Sachen Wissenschaft und Technik. So beherbergt der Kreis Birkenfeld mit dem Umwelt-Campus nahe der Kreisstadt und der Außenstelle der Fachhochschule Trier für Edelstein und Schmuck in Idar-Oberstein gleich zwei Hochschulstandorte, die modernes Wissen vermitteln.

Und ja, nicht wenigen ist die Gegend aus der eigenen Bundeswehrzeit ein Begriff. Bis heute beherbergt die Region bedeutende Standorte der deutschen und der US-amerikanischen Streitkräfte. Geprägt ist die Region zudem von ihrer einzigartigen Natur, die Anlass dafür war, dass im Kreis Birkenfeld der erste rheinland-pfälzische Nationalpark entstehen konnte.

Genügend Ansatzpunkte also für Redaktionsleiter Stefan Conradt und sein Team aus erfahrenen Journalistinnen und Journalisten, damit sie Tag für Tag gedruckt oder digital Informationen und Hintergründe aus und über ihr Gebiet liefern können. Dabei verlieren sie die Belange der Menschen, die im Kreis Birkenfeld leben und arbeiten, nicht aus dem Blick. „Um sie geht es“, macht Stefan Conradt deutlich. „Für sie machen wir Zeitung.“ Das wurde gerade während der Pandemiezeit deutlich, die auch für ihn und seine Kolleginnen und Kollegen eine besondere Herausforderung war – und bis heute ist. „Ihre“ Nahe-Zeitung nehmen die Menschen dabei als zentrale Informationsquelle für die Ereignisse am Ort wahr. Nicht nur für Redaktionsleiter Stefan Conradt ein Beleg dafür, dass die Region vielleicht am Rand des Verbreitungsgebiets unserer Zeitung liegt, aber alles andere ist als ab vom Schuss.

Das verbindende Element in den benachbarten Kreis Bad Kreuznach sind die Nahe und die Bundesstraße 41, flankiert von der Bahnstrecke. „Die Lebensader“, wie Rainer Gräff, Redaktionsleiter der beiden Ausgaben, die diesen Bereich des RZ-Landes abdecken, sie nennt. Doch das Verbindende kann und soll nicht über die Unterschiedlichkeiten hinwegtäuschen, die den Kreis Bad Kreuznach, der auch vom Weinanbau geprägt ist, ebenfalls ausmachen. Journalist und Weinliebhaber Gräff verweist darauf, dass das Weinanbaugebiet Nahe eine einzigartige Bodenvielfalt bietet – was Nichtkenner des Terroir-Begriffs aufhorchen lässt. Von Vulkanausbrüchen und mächtigen Erdbewegungen in der Geschichte blieben mehr als 180 verschiedene Bodenformationen übrig. Diese Vielfalt findet im gesamten europäischen Raum nicht ihresgleichen und prägt auch die einzigartigen Weinbergsböden der Region.

Rainer Gräff, Redaktionsleiter im Kreis Birkenfeld.
Rainer Gräff, Redaktionsleiter im Kreis Birkenfeld.
Foto: Rhein-Zeitung

Hier treffen Nordpfalz, Soonwald, Hunsrück und Naheland aufeinander und sorgen für Abwechslung. „Das merkt man an der Landschaft und an den Menschen“, weiß Rainer Gräff. Es ist wie ein Puzzle aus sehr verschiedenen Teilen, die sich eben doch zu einem schönen Gesamtbild fügen.“

Und das ist es auch, was die journalistische Arbeit des Teams des Oeffentlichen Anzeigers ausmacht. Egal, ob es darum geht, das quirlige Leben im expandierenden Bad Kreuznach, einer der größten Städte unseres gesamten Verbreitungsgebiets, zu beschreiben oder Ereignisse im Umland bis Kirn, Meisenheim oder ins Rhein-Main-Gebiet, das für viele Menschen im Kreis ebenfalls wichtiger Bezugspunkt ist. Bis heute ist es für den Journalisten Rainer Gräff, der als Berichterstatter seit Jahrzehnten in der Region unterwegs ist, wichtig, den Spagat zu schaffen und den Lesern ein möglichst breites Spektrum der Ereignisse zu liefern – von den Geschehnissen im Dorf bis zum Kreuznacher Jahrmarkt, der hoffentlich bald wieder die Menschen anlocken kann, vom Gespräch mit dem Landwirt über das Klima bis zum Interview mit dem Industriellen über die Auswirkungen der Weltwirtschaft auf die Lage vor Ort.

Natürlich ist die Region den Menschen auch als Gesundheitsstandort ein Begriff – mit Bad Kreuznach, Bad Münster am Stein und Bad Sobernheim als Kurstädten ebenso wie mit Meisenheim. Erholung und touristische Reize lassen sich aber auch an vielen anderen Orten finden. Und so bietet der Kreis Bad Kreuznach in all seiner Unterschiedlichkeit ein Füllhorn, aus dem die Berichterstatter des „Oeffentlichen“ schöpfen können. Dabei haben Rainer Gräff und seine Kollegen der Redaktion den Anspruch, mit möglichst vielen Menschen ins Gespräch zu kommen und ihre Anliegen in journalistische Formate zu gießen: von der schnellen Nachricht über das aktuelle Geschehen bis hin zum Hintergrundtext, den Kommentaren oder der launigen Kolumne (dem „Schwätzchen“) und den Randnotizen zum Wochenende oder den beliebten Mundartstücken. Schließlich ist es genau diese Vielfalt, die den Kreis Bad Kreuznach prägt.

Das Stichwort führt in den benachbarten Rhein-Hunsrück-Kreis, aus dem Redaktionsleiter Thomas Torkler und sein Team berichten. Hervorgegangen ist der Landkreis aus den Altkreisen St. Goar und Simmern. Hier das malerische Mittelrheintal, das seit dem 27. Juni 2002 in die Liste des Weltkulturerbes der Unesco aufgestiegen ist, und dort das „listige Bergvolk“, als das die Nachbarn die Hunsrücker gern titulieren. Was wohl in erster Linie auf die räuberischen Aktivitäten eines gewissen Johannes Bückler, genannt der Schinderhannes, zurückzuführen ist. Die Geschichte der Region zeigt, wie die Vielfalt im Rhein-Hunsrück-Kreis entstanden ist.

Der Hunsrück war ein Durchgangsland. Es waren Kelten, Römer, Franzosen, Amerikaner und Russland-Deutsche, die hier sesshaft waren und sind und ihre Spuren im Hunsrück hinterlassen haben. Und dieser erstreckt sich, wie die Kinder in der Grundschule schon immer gelernt haben, auch bis in die Flusstäler: „Mosel, Nahe, Saar und Rhein, schließen rings den Hunsrück ein.“

Die Grenze des Hunsrücks verläuft also unter anderem mitten im Rhein. „Und das schmeckt den an sich weltoffen fühlenden Rheinanliegern gar nicht, wenn man sie als Hunsrücker bezeichnet. Und dass sie seit der Gebietsreform das Autokennzeichen SIM benutzen mussten, erst recht nicht“, weiß Redaktionsleiter Thomas Torkler. Mittlerweile, nach mehr als 50 Jahren ist aber zusammengewachsen, was seit 1969 zusammengeschlossen wurde.

Und so liegen landwirtschaftlich genutzte Flächen mit beschaulichen Dörfern einträchtig neben Kleinstädten und größeren Ortschaften mit prosperierenden Gewerbegebieten, dem Flughafen Hahn und touristischen Attraktionen. Die verkehrstechnisch günstige Lage spielt dabei eine entscheidende Rolle. So wie sich nach dem Bau der Autobahn 61 die Gewerbegebiete an der neuen Verbindung aufreihten, erfolgte das auch nach dem vierspurigen Ausbau der B 50, die seit 2011 eine schnelle Anbindung des Flughafens Hahn an die A 61 ermöglicht. In 45 Minuten sind die Hunsrücker in Koblenz oder Mainz, und viele pendeln auch beruflich in diese Ballungszentren. Umgekehrt entfliehen zahlreiche Familien den Städten und lassen sich in Ortschaften neben der Autobahn nieder.

Sie wohnen praktisch mitten in einer Urlaubsregion, die Wanderern und Radfahrern in und um den Soonwald sowie im Rheintal eine einzigartige Landschaft bietet, die Alteingesessene zuweilen vergessen. Erst die Touristen erinnern sie manchmal daran: „Ihr lebt hier ja mitten in einer Urlaubsregion.“ Die prächtigen Burgen im Rheintal, das gut ausgebaute Radwege- und Wanderwegenetz, das auch die Nachbarkreise abdeckt, die Geierlay, eine von Deutschlands meistbesuchten Hängeseilbrücken, und zahlreiche weitere Anziehungspunkte locken Urlauber in die Region.

Filmfreunde können mit dem vielfach auf Bundes- und Landesebene ausgezeichneten Pro-Winzkino eines der schönsten Lichtspielhäuser besuchen. Dort, wo Regisseur Edgar Reitz seine „Heimat“-Filme präsentiert hat, die an vielen Stellen im Hunsrück gedreht wurden, die den Hunsrück bekannt gemacht haben, die dem Regisseur die Ehrenbürgerschaft der Kreisstadt Simmern beschert haben und die umgekehrt in der Stadt nun die Heimat Europa Filmfestspiele entstehen ließen – in der „Heimat der Heimat“.