IDL: Die machen ganz schön Druck!
Die Druckmaschine, im Herz schon digitalisiert, verströmt noch das Gefühl von Handwerk, Schmieröl und Werkzeug, im Leitstand hingegen macht die Digitalisierung den komplexen Prozess der Überwachung des Vierfarbrotationsdrucks von einem Standort aus möglich. Wer sich die Leistungsfähigkeit der Maschinen – es sind insgesamt drei Druckmaschinen mit zusammen sechs Drucktürmen – vor Augen führt, dem wird klar, dass hier kleine Zahlen keine nennenswerte Rolle spielen. Hier wird mit Superlativen gearbeitet. Bis zu 2000 Druckplatten werden über drei Laserbelichter täglich belichtet, und damit dies möglich ist, ist deren Betrieb vollständig automatisiert. In der Papierzufuhr hat der KBA-Roboter die Arbeit ebenfalls komplett allein übernommen.
Von der Maschine rechtzeitig per Netzwerk informiert, fährt der batteriebetriebene Helfer selbstständig zu den bis zu drei Tonnen schweren Rollen und transportiert sie unter den Druckmaschinen in die für die Abrollung zuständigen Rollenträger. Ohne dass die Produktion unterbrochen werden muss, fädelt die Maschine neue Papierrollen in den Druckprozess ein. Bei maximaler Geschwindigkeit kommen hier bis zu 45 000 Exemplare der Rhein-Zeitung pro Stunde gefalzt und in verschiedene „Bücher“ aufgeteilt aus der Maschine und werden über ein Transportsystem in die nächste Halle zur Weiterverarbeitung transportiert.
Dort ist ihre Reise nicht zwingend zu Ende, denn die Rhein-Zeitung bietet ja immer gern etwas mehr. Sonderveröffentlichungen geben Einblick in viele interessante Themen, die in Form von Beilagen gleich in der Zeitung mitgeliefert werden. Diese Beilagen werden in der Tagschicht gedruckt und auf riesige Spulen aufgewickelt, ähnlich wie ein Geschenkband auf einer Rolle. Wenn am Abend die Tageszeitung von morgen an der Decke entlang in den Bereich der Weiterverarbeitung transportiert wird, stellt sich die Frage, ob sie noch „etwas hinzu“ bekommt oder gleich zu den Facharbeiterinnen und Facharbeitern an den automatisierten Packmaschinen kommt. Wartet eine Beilage oder ein Prospekt, die eingesteckt werden wollen, durchlaufen die frisch gedruckten Zeitungen eine Einstecktrommel, wo diese in der Mitte geöffnet und die Zusatzprodukte eingesteckt werden. Sie haben sich schon immer gefragt, warum die vordere Seitenhälfte einer gefalzten Zeitung meistens um circa zwölf Millimeter länger ist als die hintere Seitenhälfte?
An dieser Stelle greifen die Öffnerfinger der Einstecktrommel in die Zeitungen und klappen diese in der Mitte auf. Nun spulen sich die Beilagen vom „Geschenkband“ ab und werden Exemplar für Exemplar in die geöffneten Zeitungen eingesteckt. So werden bis zu 230 000 Zeitungen in einer Nacht verarbeiten. Das fertige Produkt, dann schon deutlich im Umfang gewachsen, wird anschließend zu Paketen verschnürt und für die Auslieferungsfahrzeuge, die im Bereich der Laderampe schon warten, bereitgestellt. Während Leserinnen und Leser in den heimischen Betten schlummern, machen sich viele Hundert Zustellerinnen und Zusteller auf den Weg, damit am nächsten Morgen, wenn der Kaffeeduft durchs Haus weht, die Zeitung pünktlich im Briefkasten liegt.
Die Kolleginnen und Kollegen der Nachtschicht sind dann längst zu Hause. Aber die Druckhalle ist deshalb nicht verwaist. Nicht nur der Druck der Rhein-Zeitung und des Bonner Generalanzeigers findet im Druckhaus statt, auch die vielen Sonderprodukte und der Druck der Wochenzeitungen ist Aufgabe der Belegschaft, die im Druckzentrum arbeiten. Und auch wenn die Digitalisierung mehr und mehr Einzug in das tägliche Arbeiten hält, so sind es doch immer noch die vielen Jahre an Erfahrung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IDL GmbH, die dafür sorgen, dass die Druckqualität der Rhein-Zeitung gleichbleibend hoch ist.