Koblenz

Verlagsleiter Evangelos Botinos im Gespräch: „Werbung wird persönlicher“

Verlagsleiter Evangelos Botinos.
Verlagsleiter Evangelos Botinos. Foto: Jens Weber

Die Rhein-Zeitung wird von ihren Leserinnen und Lesern wegen ihrer hohen redaktionellen Qualität geschätzt. Aber auch der werbliche Teil mit seinen vielfältigen Angeboten, seinen informativen Beilagen und aktuellen Specials ist ein wichtiger Bestandteil des Blattes. Verantwortlich dafür ist als Geschäftsführer der rz-Media Evangelos Botinos. Wir sprachen mit ihm.

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Herr Botinos, Sie sind seit Anfang 2020 Verlagsleiter im MRV-Team und leiten die rz-Media. Die Corona-Krise hat Ihnen den Start nicht immer leicht gemacht. Wie waren die ersten anderthalb Jahre?

Es war eine herausfordernde Zeit. Ich habe den Lebensmittelpunkt mit meiner Frau nach Koblenz verlegt. Aber dann war coronabedingt auf einmal fast alles zu! Ich habe meine neue private und berufliche Heimat ausschließlich unter Corona-Bedingungen kennengelernt. Aber die Mentalität der Menschen hier in der Region, ihre Offenheit, Hilfsbereitschaft und Fähigkeit, mit anzupacken, haben uns das erste Jahr unter schwierigen Bedingungen leicht gemacht. Wichtige Gründe, warum wir hier so gern leben.

rz-Media. Was ist das eigentlich?

Die rz-Media ist die Vermarktungsgesellschaft der Rhein-Zeitung. Wir sind für den Werbemarkt und die Werbeeinnahmen, die neben dem Abonnentengeschäft eine wichtige Säule jeder Zeitung sind, zuständig. Unsere Aufgabe ist die Betreuung und Beratung von Werbepartnern. Unser Angebot ist vielfältig, die Bandbreite groß. Ob Werbung in der Tageszeitung und in unseren Sonderveröffentlichungen oder online auf Rhein-Zeitung.de, TV-Werbung oder Onlinevorträge. Wir sind für die Zukunft gerüstet. Für unsere Kunden finden wir maßgeschneidert für jedes Projekt eine Lösung.

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Also bieten Sie den perfekten Rundumservice an?

Ja. Von der Entwicklung über die Realisierung bis zum Druck und Versand gibt es bei uns alles aus einer Hand. Das trägt dem verstärkten Wunsch unserer Kunden nach Individualität und auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Kampagnen Rechnung.

Print ist die Basis für den Erfolg. Aber das Internet gewinnt zunehmend an Bedeutung. Wie ändert sich die digitale Medienlandschaft auch an Rhein und Mosel?

Gewaltig. Ich kann mit ein paar Zahlen darlegen, was sich in den letzten Jahrzehnten getan hat. Waren es im Jahr 2000 gerade mal 17 Minuten, die wir täglich im Internet verbracht haben, waren es 2018 mehr als drei Stunden! Die Mediennutzung hat sich insgesamt enorm verändert. Angebote wie die von Netflix, Amazon und Apple plus machen dem alten, linearen Fernsehen Konkurrenz und bieten gleichzeitig die Möglichkeit für neue Werbeformen.

Was bedeutet das für rz-Media?

Neues Denken. Wie erreiche ich am besten die Zielgruppe meines Kunden und biete ihm ein optimales Verhältnis aus Kosten und Nutzen? Wir können unseren Kunden die gesamte Palette aus analogen und digitalen Werbeformen anbieten, bis hin zu Fernsehwerbung und Radiospot.

Wie reagiert denn die Leserschaft?

Regionale Qualitätsmedien wie die Rhein-Zeitung haben durch diesen neuen Mix aus Print und Digital sogar eine steigende Nutzerzahl zu verzeichnen, weil die Leser letztlich neben der schnellen Internetmeldung die sorgfältige Aufbereitung durch einen Verlag schätzen. Wir als Rhein-Zeitung haben uns deshalb immer den Änderungen gestellt und schon früh mit dem ersten E-Paper den Bogen zwischen digitaler und analoger Zeitungswelt geschlagen.

Ein Blick nach vorn. Wie sehen Sie die Zukunft der Werbung in den Medien?

Ich denke, Werbung wird künftig in zwei große Kategorien einzuteilen sein. Da ist zum einen die Massenwerbung, die Prospektverteilung, die wirklich jeden Haushalt erreichen will und soll. Grundsätzlich aber wird Werbung individueller, persönlicher. Und um das leisten zu können, muss man in der Lage sein, Daten zu verarbeiten und zu analysieren. Die Arbeit mit Daten wird also in Zukunft die Werbung mehr und mehr dominieren. Wir schneiden Werbung perfekt auf den Endkunden zu. Das alles mit den Datenschutzverordnungen in Einklang zu bringen, ist eine Herausforderung, der wir uns täglich stellen und die wir weiterentwickeln.

Mit welchem Gefühl gehen Sie denn in die kommenden Jahre?

Unser neues Medienhaus ist ein starkes Symbol für die Region. Sowohl nach außen für unsere Partner, denen wir zeigen, dass wir auch in der Zukunft kompetenter Ansprechpartner für sie sind, als auch nach innen für unsere Mitarbeiter. Wir signalisieren ihnen unser Bestreben, ihre Arbeitsplätze dauerhaft zu sichern. Ich gehe deshalb mit einem guten Gefühl und jeder Menge Neugierde in die kommenden Jahre.