Koblenz

Alles digital, oder was? Nachrichten im Wandel

So klingt die Zukunft: Podcasts, online verfügbare Sendungen zum Hören, werden den Journalismus der kommenden Jahre mitprägen. Finn Holitzka (links) und Robin Lindner haben das Pilotprojekt „RZInside“ gestartet.
So klingt die Zukunft: Podcasts, online verfügbare Sendungen zum Hören, werden den Journalismus der kommenden Jahre mitprägen. Finn Holitzka (links) und Robin Lindner haben das Pilotprojekt „RZInside“ gestartet. Foto: Jens Weber

Geht das? Gleichzeitig einen Blick hinter die Kulissen und in die Zukunft zu werfen? Noch dazu, wenn man für diesen „Blick“ nur die Ohren braucht? In unserem neusten Digitalprojekt wagen wir Innensicht und Aussicht gleichermaßen.

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In einer Zusammenarbeit aus verschiedenen Abteilungen im Haus – Redaktion, Marketing und Media – haben wir den ersten Podcast der Rhein-Zeitung auf den Weg gebracht. Entstanden ist eine jederzeit abrufbare Sendung zum Hören. Sie heißt „RZInside“ und erzählt in den ersten vier Folgen, wie wir als regionale Tageszeitung arbeiten: Von den erstaunlichen Erlebnissen, die man als Reporterin bei Außeneinsätzen macht bis zum ganz normalen Wahnsinn an einem nachrichtenintensiven Tag in der Redaktion. Denn man kann sich sicher sein: Nachrichten kennen keinen Feierabend.

Das Besondere daran: Journalisten, die die Rhein-Zeitung seit Jahrzehnten geprägt haben, sprechen mit Kulturvolontär Finn Holitzka über die vergangenen und die nächsten 75 Jahre.

Holitzka ist selbst noch neu bei der Rhein-Zeitung und scheut sich nicht, die Fragen zu stellen, die uns alle auf den Nägeln brennen: Wie entstehen jeden Tag Artikel für Print und Digital? Wie bringt man verschlossene Politiker zum Reden? Wie koordiniert man all die Lokalredaktionen? Und was macht eigentlich ein Chefredakteur den ganzen Tag?

Hinter den Kulissen

Da die Folgen als lockere Gespräche zwischen Moderator und je einem Gast entstehen, kann man sie ideal zwischendurch hören – und nebenbei besser verstehen, wie die Rhein-Zeitung Journalismus mit dem Schwerpunkt auf rheinland-pfälzischen Themen macht. Zu Beginn jeder Folge kann man übrigens überprüfen, ob man die Rhein-Zeitung besser kennt als die RZ-Redakteure: Bei einem Schlagzeilenquiz geht es um Überschriften der vergangenen 20 Jahre, die wir entweder noch klar vor Augen oder längst aus dem Gedächtnis gelöscht haben: Wann war das denn noch mal?

Klar ist: Podcasts sind im Trend, fast jeder zweite Deutsche hört regelmäßig zu – auch für den Journalismus der Zukunft werden sie eine entscheidende Rolle spielen. Auf dem digitalen Weg in die Zukunft sind Audioformate ein wichtiger Baustein. Begleiten Sie uns auf unserem Weg und hören Sie mit uns genau hin, wenn es heißt: „RZInside“!

Wie alles anfing

Nicht erst mit unserem neuen Podcast-Projekt denken und arbeiten wir digital. Die digitale Geschichte der Rhein-Zeitung nimmt 1995 ihren Anfang. Damals ist das Internet ein neues und unbekanntes Medium. Doch das enorme Potenzial des Word Wide Web wird in Koblenz frühzeitig erkannt.

Wie sich Jochen Magnus, Onlinepionier der Rhein-Zeitung, erinnert, beginnt alles an der Informatikfakultät der Universität Koblenz-Landau. Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter hatte ihm und zwei gleichgesinnten Rhein-Zeitungs-Kollegen, Joachim Türk und Ralf Weber, die Vorzüge eines sogenannten Webbrowsers erklärt, der alles konnte, was sie ursprünglich selbst entwickeln wollten: nämlich Texte und Bilder auf einer Webseite miteinander verbinden.

Und so kommt eines zum andern: Der Verlag steht hinter der Idee, stellte die Mittel für die technische Infrastruktur bereit.

Digitale Nachrichten sind 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche abrufbar. Wir wollen unsere Leser und Leserinnen auf allen Kanälen zu jeder Zeit mit exklusiven, gut recherchierten lokalen Berichten über ihre Heimat auf dem Laufenden halten.

Maximilian Eckhardt und Nina Borowski, Leitung Online

Der Weg ins Internet

Schon ein Jahr später richtet die Rhein-Zeitung den ersten eigenen Onlinedienst einer regionalen Tageszeitung in Deutschland ein. 1996 ist die Geburtsstunde von RZ-Online. Ursprünglich als Diskussionsforum und Plattform für Leserbriefe gedacht, entwickelt sich der Dienst nach und nach zum regionalen Onlinedienst mit eigener Redaktion. Bei RZ-Online finden Leser ab da spannende und informative Geschichten und Nachrichten aus Politik, Gesellschaft und Sport.

Seither hat sich auf der Webseite, die inzwischen www.rhein-zeitung.de heißt, viel getan – auch optisch, denn natürlich wird unser Internetauftritt regelmäßig den sich verändernden Gewohnheiten der Leser und Nutzer angepasst. Berichte, Reportagen, Hintergründe, Kommentare, Liveticker und vieles mehr: Auf www.rhein-zeitung.de finden User wichtige, aktuelle Nachrichten, angereichert mit Videos, Fotogalerien, Karten und Grafiken, aus Rheinland-Pfalz, Deutschland und der Welt – dazu eine umfangreiche Berichterstattung aus dem Heimatsport.

Während früher Nachrichten klassisch auf Papier gefragt waren und die Zeitung lange einen festen Platz an vielen Frühstückstischen hatte, spielen heute Smartphones und Tablets eine wichtige Rolle: Jeder zweite Nutzer konsumiert unsere Nachrichten inzwischen auf dem Smartphone oder Tablet – mit weiter steigender Tendenz. Durch die technischen Möglichkeiten hat sich der Konsum von Nachrichten entscheidend verändert – man kann immer und (so gut wie) überall online aktuelle Nachrichten abrufen. Aktualität und Schnelligkeit haben im Redaktionsalltag noch mehr an Bedeutung gewonnen. Digital gibt es keine Andruckzeit – das Internet ist 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche erreichbar.

Qualität hat ihren Preis

Regionale Nachrichten stehen im Mittelpunkt des breiten Online-angebots unserer Zeitung, hinter dem nicht nur die Mitarbeiter der Onlineredaktion stehen. Frische, oft exklusive Inhalte liefern täglich unsere Redakteurinnen und Redakteure aus der Zentralredaktion in Koblenz sowie aus zehn Landkreisen im gesamten Verbreitungsgebiet. Sie alle und etliche freie Mitarbeiter generieren täglich wertvolle Nachrichten aus der ganzen Region.

Während es der Printleser gewohnt ist, für sein Abonnement der Zeitung zu bezahlen, müssen die Nutzer im Netz erst dort hingeführt werden, dass auch digitale journalistische Arbeit wertvoll ist und ihren Preis hat. Ab 2013 führt die Rhein-Zeitung schrittweise eine sogenannte Bezahlschranke ein. Die Angebotspalette der digitalen Produkte wächst stetig. Heute gehören neben dem E-Paper, was die gedruckte Zeitung in digitaler Form abbildet, der Tagespass und das Webabo zu wichtigen Bausteinen. Mit dem Tagespass kann der Nutzer für 24 Stunden alle Inhalte von Rhein-Zeitung.de lesen. Mit einem Webabo können die Leser jeden Tag auf das umfangreiche Angebot zurückgreifen und alle Artikel von Rhein-Zeitung.de lesen.

Nachrichten in den sozialen Netzwerken

Über wichtige Nachrichten informieren wir unsere Leser seit 2009 täglich auch im sozialen Netzwerk Facebook. Neben unserem Hauptaccount „Rhein-Zeitung“ sind auch etliche Lokalausgaben mit eigenen Accounts bei Facebook vertreten.

Auf der Fotoplattform Instagram geben wir unter rheinzeitung Einblicke in die große RZ-Welt, zeigen Schnappschüsse unserer Leser aus der Region. Über die Instagram-Stories „News des Tages“ sowie „News der Woche“ geben wir jeden Tag einen Nachrichtenüberblick beziehungsweise zeigen zum Ende der Woche, welche Artikel man auf jeden Fall gelesen haben sollte. Darüber hinaus ist Instagram immer wieder Experimentierfeld für unsere Volontäre und ihre Projekte. Jüngst das Projekt „Heimatliebe“, in denen die jungen Kollegen ihre jeweilige Lokalredaktion, Land und Leute und typische Gerichte der jeweiligen Region vorgestellt haben.

Lasst uns einen zwitschern, heißt es seit 2009. Mehr 92.000 Follower zählt inzwischen unser Account @Rhein-Zeitung beim Kurznachrichtendienst Twitter. Den ersten Tweet hat@Rhein-Zeitung übrigens am 9. Februar 2009 veröffentlicht.

Das erste E-Paper

Doch schon lange bevor wir bei Facebook, Twitter und Co. aktiv wurden, folgte 2001 eine weitere technische Revolution im Hause Rhein-Zeitung. Der Verlag entwickelte mit Eins-zu-eins-Darstellung einer Tageszeitung im Internet. Der Ideengeber zu dieser Erfindung war Jochen Magnus. Dieser Pionierleistung folgen nahezu alle Medienhäuser. Wird das E-Paper der Rhein-Zeitung und ihrer Heimatausgaben zunächst nur auf Computer und Laptop gelesen, kommen ab 2012 maßgeschneiderte E-Paper-Apps für iOS- und Android-Geräte hinzu.

Und das Rad der Ideen dreht sich immer weiter. Wir stecken voller Ideen und freuen uns, wenn Sie uns auf unserem Weg in die digitale Zukunft der lokalen Nachrichten begleiten! Haben Sie Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie uns: per E-Mail an online@rhein-zeitung.net, per Direktnachricht bei Facebook oder Instagram.