Handball-Oberliga: TV Welling mit guten Chancen gegen Bad Ems - HSV Rhein-Nette fährt nach Wittlich
TuS Weibern will Primus lange ärgern

Wittlich/Welling/Weibern. In der Handball-Oberliga stehen die HSV Rhein-Nette und der TuS Weibern am Wochenende vor schweren Aufgaben gegen Spitzenteams, während die Aufgabe des TV Welling lösbarer scheint.

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HSG Wittlich – HSV Rhein-Nette (Samstag, 18. Uhr, BBS Halle). Der starke Aufsteiger Wittlich kassierte zwar am vergangenen Samstag in Irmenach mit 24:29 die erste Saisonniederlage und musste Platz eins an Gegner HSG Hunsrück abtreten, ist aber gegen Rhein-Nette klarer Favorit. Die HSV ist schließlich mit 0:10 Zählern als einziges Team bislang punktlos – und trifft mit Wittlich nicht nur auf den tabellenzweiten, sondern auch auf ein Team, das seine beiden Heimspiele gewonnen hat. Und das, obwohl der beste Werfer der Liga, Kai Lißmann, zuletzt fehlte. Auch gegen die HSV ist der Neuzugang aus Vallendar nicht dabei, nachdem er seinem Team ausgerechnet im Spitzenspiel einen Bärendienst erwiesen hatte: Er kassierte die mit einer zweiwöchigen Sperre verbundene blaue Karte, weil er die Hunsrück-Zuschauer beleidigt hatte. Dass Wittlich auf zwei weitere Rückraumspieler verzichten muss, könnte Rhein-Nette zusätzlich entgegenkommen.

Aber die Gäste haben aktuell mehr mit der eigenen Formsuche zu tun als mit dem Gegner. Trainer Emil Haferkorn, der urlaubsbedingt in Wittlich von Co-Trainer Wolfgang Thelen vertreten wird, sagt: „Wittlich ist ein anderes Kaliber als wir, sodass es primär darum geht, uns so teuer wie möglich verkaufen, denn gute Resultate sind immer wichtig für die Moral.“

TV Welling – TV Bad Ems (Samstag, 19.30 Uhr, Nettetalhalle). Welling hat die wahrscheinlich lösbarste Aufgabe vor der Brust. Mit Bad Ems (6:2) reist der aktuelle Tabellenfünfte zum Neunten (4:6). Was für Welling spricht: Die Kurstädter sind auswärts noch ohne Punkt und haben augenscheinlich eine Abneigung gegen Harz, das auch in Welling zum Einsatz kommt. Probleme mit dem klebrigen Ball sorgten laut dem Bad Emser Trainer Andreas Klute oft dafür, dass die noch unerfahrenen, weil jungen Spieler in seinem Team viele Torchancen liegen lassen oder sich Fehlpässe leisten. Das führte in Daun und Bitburg jeweils zu Zehn-Tore-Niederlagen, obwohl Bad Ems in beiden Spielen auch starke Phasen hatte.

Vielleicht also kann Welling daraus Kapital ziehen. „Wir dürfen uns nicht im Bad Emser Innenblock verrennen und müssen Tempo spielen“, sagt Spielertrainer Kai Schäfer, der wohl weiterhin auf Eric Schneidereit verzichten muss, sodass nur ein Torhüter zur Verfügung steht. Ansonsten kann der Coach aus dem Vollen schöpfen. „Bad Ems ist schwer einzuschätzen. Wir rechnen uns in eigener Halle aber auf alle Fälle etwas gegen sie aus und könnten im Falle eines Siegs mit 6:6 Punkten absolut von einem gelungenen Saisonstart reden“, sagt er.

TuS Weibern – HSG Hunsrück (Samstag, 19.30 Uhr, Robert-Wolff-Halle). Die Kräfteverhältnisse sind schnell zusammengefasst, wenn Aufsteiger Weibern den Rheinlandmeister HSG Hunsrück empfängt, der auch in dieser Spielzeit noch ohne Verlustpunkte geblieben ist – und damit auf Rang eins steht.

Die Gäste reisen mit zusätzlichem Rückenwind an, nachdem sie in der vergangenen Wochen in der heimischen Hirtenfeldhalle im Spitzenspiel und Derby die HSG Wittlich besiegt hatten. Grundlage für die Erfolge der Hunsrück-HSG ist deren gnadenloses Tempospiel, das sie beherrschen wie kein weiteres Team der Liga. Auf Gegentore folgt sofort die schnelle Mitte. Auch der erweiterte Gegenstoß gehört zu dem Besten der Liga. Ein weiteres Plus der Gäste ist der ausgeglichene Kader, aus dem Rückraum Jona Conrath als Spielgestalter und Torschütze (35 Treffer) ein wenig hervorsticht.

All das sind Gründe dafür, dass TuS-Trainer Tobias Arenz der Aufgabe gelassen entgegensieht: „Die Favoritenrolle ist geklärt. Wir haben keinen Erfolgsdruck, aber den Ansporn, den Ligaprimus so lange und gut zu ärgern wie möglich.“ Mit Blick auf das Personal kann er noch keine genauen Prognosen abgeben, weil auch den TuS die Erkältungswelle eingeholt hat.htr

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