Hildesheim

Zum Quaken: Mona Lisa und Nofretete als Enten

Kunstgeschichte zum Quaken: Besucher des Hildesheimer Roemer- und Pelizaeus-Museum können vom 12. September an Leonardo da Vincis Mona Lisa, die Nofretete, Vincent van Goghs Selbstporträt oder den «Mann über dem Nebelmeer» von Caspar David Friedrich sehen.

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Alle Werke sind jedoch als Enten im Stile von Donald Duck dargestellt. Insgesamt hat eine Künstlergruppe 400 Nachbildungen berühmter Kunstwerke oder archäologischer Funde für die Schau mit dem Titel «Duckomenta – Welt-Kultur-(Enten)-Erbe» gestaltet. Die Ausstellung ist bis zum 1. Mai 2011 in Hildesheim zu sehen.

«Die Besucher surfen sozusagen auf Entenfüßen durch die Ausstellung», erläuterte Museumschefin Katja Lembke das Konzept. Und dabei kommt man aus dem Schmunzeln kaum heraus, wenn man die Bezüge zu den bekannten Vorbildern erkennt. Zu sehen sind etwa das bekannte Porträt der österreichischen Kaiserin Sissi, die Engel aus der Sixtinischen Kapelle oder auch eine angeblich jungsteinzeitliche Venus-Statue – jeweils mit deutlichem Entenschnabel versehen.

Aber auch moderne Kunst wurde für die Ausstellung neu interpretiert. So ist eine der fülligen Nanas von Niki de Saint Phalle mit großen Micky-Maus-Ohren zu sehen, Roy Lichtensteins berühmtes «Ertrinkendes Mädchen» wird zur «Ertrinkenden Ente», und auch eine auf dem Kopf stehende Ente nach dem Vorbild von Georg Baselitz fehlt nicht im Spektrum der «Duckomenta».

Bei der Ausstellung geht es aber nicht nur um Unterhaltung. «Wir bleiben damit natürlich auch unserem Bildungsauftrag treu», sagte die Museumsleiterin. Denn große und vor allem kleine Besucher sollen durch die verfremdeten Werke auch an die Originale herangeführt werden. Tafeln neben den Nachbildungen liefern Informationen zum ursprünglichen Kunstwerk.

Die «Duckomenta» hat mit dem Walt-Disney-Konzern nichts zu tun. Die Werke wurden von der Künstlergruppe Interduck geschaffen, die vor fast 25 Jahren an der Kunsthochschule Braunschweig entstand. Interduck hat ihre tierischen Werke bereits an mehreren Orten gezeigt. Noch nie aber waren so viele «Duckomenta«-Exponate wie in der Hildesheimer Ausstellung zu sehen.

Die Internetseite des Museums gibt einen Vorgeschmack mit weiteren Bildern.