Zum 100. Jahrestag: Die Titanic sinkt jetzt in 3D

«Titanic»
James Cameron hat seinen Film «Titanic» aufgemotzt. Foto: Franck Robicon

Das Schiff geht wieder unter. Daran ändert auch neueste Kinotechnik nichts. 3D-Spezialist James Cameron («Avatar») aber hat seinen Riesen-Kinoerfolg «Titanic» aus dem Jahr 1997 ordentlich aufgemotzt. Das wohl größte Liebesdrama der jüngeren Filmgeschichte kommt – passend zum 100. Jahrestag der Schiffskatastrophe – noch einmal in einer 3D-Version ins Kino. Inhaltlich verändert hat sich nichts.

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Das Schiff geht wieder unter. Daran ändert auch neueste Kinotechnik nichts. 3D-Spezialist James Cameron («Avatar») aber hat seinen Riesen-Kinoerfolg «Titanic» aus dem Jahr 1997 ordentlich aufgemotzt.

Das wohl größte Liebesdrama der jüngeren Filmgeschichte kommt – passend zum 100. Jahrestag der Schiffskatastrophe – noch einmal in einer 3D-Version ins Kino. Inhaltlich verändert hat sich nichts.

Dabei hatte der Film beim Kinostart vor knapp 15 Jahren schon zweidimensional eine emotionale Wucht entwickelt, die es so im Kino möglicherweise vorher noch nicht gegeben hat. Viele Zuschauer weinten hemmungslos und verharrten noch lange fassungslos im Kinosessel – zu den Klängen von Celine Dions «My Heart will go on». Nicht auszudenken, was geschehen wäre, hätte es damals schon die 3D-Technik gegeben.

Die nämlich zieht den Zuschauer noch tiefer ins dramatische Geschehen hinein und entwickelt einen Sog, der bei den ohnehin schon spektakulären und emotionalen Untergangsszenen Distanz fast unmöglich macht. Auch Hartgesottene oder Fans, die den Film schon auswendig mitsprechen können, dürften davon überrascht sein.

Das allerdings gilt nahezu ausschließlich für eben diese Untergangsszenen, die rund ein Drittel des dreistündigen Films ausmachen. Davor entfaltet die Technik nur wenig Wirkung. Um es platt zu sagen: Ob die wohlhabende Rose DeWitt Bukater (Kate Winslet) und der arme Maler Jack Dawson (Leonardo DiCaprio) nun in zwei oder drei Dimensionen unter Deck übereinander herfallen, das macht kaum einen Unterschied. Durch die neue Technik aber sieht der Film fast so aus, als sei er erst vor kurzem gedreht worden – und nicht schon vor anderthalb Jahrzehnten.

Und genau das scheint ja auch das Ziel des 3D-Projektes zu sein, an dem Regisseur James Cameron sieben Jahre gearbeitet hat. «Eine ganze Generation hat „Titanic“ noch nicht auf der großen Leinwand gesehen», sagt er. Damals brach «Titanic» alle Zuschauerrekorde und wurde mit einem Umsatz von 1,8 Milliarden zum erfolgreichsten Film aller Zeiten – bis Regisseur Cameron selbst mit «Avatar» noch eins draufsetzte. Elf Oscars gewann «Titanic», die bis dahin noch einigermaßen unbekannten Hauptdarsteller Kate Winslet und Leonardo DiCaprio wurden zu Superstars und starteten eine Weltkarriere. Zu Teenie-Idolen der neuen Generation dürften sie heute allerdings – im Alter von Mitte/Ende 30 – kaum noch avancieren.

Für die neue «Titanic»-Generation sei hier aber auch noch einmal in aller Kürze erzählt, worum es eigentlich geht: Die schöne Rose reist mit ihrem schwerreichen Verlobten Caledon Hockley (Billy Zane) und ihrer Mutter auf dem Luxusliner in die USA. Dort soll sie Caledon heiraten. Das will sie aber nicht, weil sie sich in der feinen Gesellschaft alles andere als wohlfühlt – und weil Caledon ein schmieriger Widerling ist. Die Titanic ist für Rose ein schwimmender, goldener Käfig.

In dieser Situation lernt sie Jack kennen, der nicht nur viel besser aussieht als Cal, sondern auch noch ein Freigeist ist. Die beiden verlieben sich unsterblich und wollen in New York zusammen von Bord gehen. Dann rammt die Titanic einen Eisberg – der Rest ist Geschichte. Allein das noch einmal auf der Leinwand sehen zu können – sei es nun in 3D oder nicht -, das ist großes Kino.

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