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Von der Bewahranstalt zur modernen Kindertagesstätte

Dem 125-jährigen Bestehen des katholischen Kindergartens in Oberwinter hat der Rathausverein ein Heftchen gewidmet. Hans Atzler hat im Archiv der Franziskanerinnen, die sich ebenfalls vor 125 Jahren im Kloster Franziskus niederließen, nachgeforscht. Dort fand sich auch das Schreiben vom 12. September 1892 des damaligen Regierungspräsidenten, das den Startschuss für die Einrichtung gab. In Verbindung mit der Niederlassung der Franziskanerinnen zur Pflege und Leitung des Waisenhauses in Oberwinter wurde auch die Einrichtung einer Kleinkinder-Bewahranstalt genehmigt. Die Stifterin des Klosters war Maria Christina Hattingen, die der Katholischen Kirchengemeinde des Ortes testamentarisch ein großes Wohnhaus an der Provinzialstraße nebst Grundstücken nördlich und südlich des heutigen Klostergässchens vererbte. Noch 1892 erwarben die Franziskanerinnen von Nonnenwerth das Haus Hattingen und richteten hier auf Kosten der Gemeinde ein Kranken- und Waisenhaus sowie eine Bewahr- und Nähschule ein. Der Betrieb der Bewahranstalt wurde Ende 1892 mit zunächst 16 Kindern aufgenommen. Nach der Jahrhundertwende schwankte die Zahl der Kinder zwischen 50 und 60. 1914 war das Kloster Teil des Reservelazaretts Rolandseck. Hier wurden im Ersten Weltkrieg 640 Soldaten an mehr als 20.000 Pflegetagen versorgt.

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Nach dem Krieg übernahmen die Franziskanerinnen von der Barmherzigkeit aus Luxemburg die Einrichtung. 1923 richteten die Schwestern ein kleines Säuglingsheim für zwölf Kinder ein, das bis 1936 bestand. 1962 erwarben die Luxemburger Franziskanerinnen das Kloster von der Kirchengemeinde und stellten ein Jahr später den Bauantrag für einen neuen Kindergarten mit ...