Streiklust der Deutschen ist im internationalen Vergleich moderat ausgeprägt

Im internationalen Vergleich liegt Deutschland bei der Streikaktivität im Mittelfeld. Auf 1000 Beschäftigte kommen im langjährigen Schnitt pro Jahr etwa 18 arbeitskampfbedingte Ausfalltage, wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung errechnete.

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Streikmeister unter den 18 im Zeitraum von 2011 und 2020 untersuchten Staaten bleiben demnach Belgier und Franzosen. Mit durchschnittlichen 97 und 93 Ausfalltagen landeten die beiden Länder an der Spitze. Deutschland lag auf dem zehnten Platz.

Schlusslicht der Statistik bildeten die Länder Schweden und Österreich mit jeweils zwei streikbedingten Ausfalltagen pro 1000 Beschäftigte sowie die Schweiz mit lediglich einem Tag.

Vor Deutschland landeten wiederum Kanada mit 79 Ausfalltagen, Finnland (52), Spanien (48) sowie Dänemark (44). Mit 16 Ausfalltagen liegen die Länder Polen und Irland knapp hinter Deutschland.

Im internationalen Vergleich ist laut WSI zu beachten, dass die Erfassung der Zahlen auf sehr unterschiedlichen Methoden basiert. In Frankreich beziehen sich die Zahlenwerte auf die Privatwirtschaft, berücksichtigen allerdings auch Proteststreiks gegen sozialpolitische Beschlüsse der Regierung. In Belgien etwa gilt Ähnliches. dpa