Olympiabilanz : Rheinland-pfälzische Sportler zwischen Frust und Jubel

Nach einem starken Siebenkampf konnte sich Lilli Schwarzkopf erst mit Verspätung über Silber freuen.
Nach einem starken Siebenkampf konnte sich Lilli Schwarzkopf erst mit Verspätung über Silber freuen. Foto: DPA

London- Die rheinland-pfälzischen Athleten haben sich in London gut präsentiert, von Siebenkämpferin Lilli Schwarzkopf, die Silber gewann, bis hin zu Fechter Peter Joppich, für den nach acht Jahren Wartezeit der Traum vom olympischen Edelmetall mit Bronze endlich in Erfüllung ging.

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London – Die rheinland-pfälzischen Athleten haben sich in London gut präsentiert, von Siebenkämpferin Lilli Schwarzkopf, die Silber gewann, bis hin zu Fechter Peter Joppich, für den nach acht Jahren Wartezeit der Traum vom olympischen Edelmetall mit Bronze endlich in Erfüllung ging.

Nach einem starken Siebenkampf konnte sich Lilli Schwarzkopf erst mit Verspätung über Silber freuen.

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Für Florett-Fechter Peter Joppich gab's Bronze mit der Mannschaft.

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Anna Dogonadze verpasste zwar das Finale der besten Trampolinturnerinnen, ging aber dennoch mit einem Lächeln.

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Der Koblenzer Peter Joppich war als große regionale Hoffnung auf Einzelgold in die Spiele gestartet, hatte jedoch Pech, als in der Runde der besten 16 schon Schluss war. Der Ärger wurde noch größer, als im Halbfinale des Mannschaftswettkampfs gegen Japan strittige Entscheidungen den Auschlag gaben – zum 40:41 gegen die deutsche Mannschaft. Der Sieg im „kleinen“ Finale gegen die USA und die Bronzemedaille waren ein kleiner Trost.

Für die Koblenzer Säbelfechterin Alexandra Bujdoso war bereits in der ersten Runde Endstation. Sehr gute Nerven brauchte Siebenkämpferin Lilli Schwarzkopf (LG Rhein-Wied) nach langen Diskussionen in den Katakomben des Olympiastadions. Erst wurde Schwarzkopf disqualifiziert wegen eines vermeintlichen technischen Fehlers beim 800-Meter-Lauf, dann wurde noch einmal richtig hingeschaut und die Entscheidung revidiert, Schwarzkopf erhielt Silber. Dass Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) nach ihrer langen Verletzung über 10 000 Meter keine Medaille gewinnen würde, war zuvor bereits klar. Aber wie sich die zierliche Athletin in einem Rennen durchschlug, in dem sie 17. wurde, hatte Klasse. Nicht zum Einsatz kam die Mainzerin Marion Wagner in der 4 × 100-Meter-Staffel, die im Finale zu Rang fünf spurtete.

Nicht vollends zufrieden waren die Kroppacher Tischtennis-Spielerinnen Wu Jiaduo und Kristin Silbereisen, die im Einzel und mit dem Team früh ausschieden. Pech hatte dagegen der Mainzer Schwimmer Dimitri Colupaev, der in der 4 × 200-Meter-Staffel der Freistilschwimmer herausragend schwamm, aber mit seinen Kollegen knapp Vierter wurde. Mit Rang vier war Colupaevs Mainzer Schwimmkollegin Angela Maurer noch vier Jahre zuvor in Peking alles andere als zufrieden gewesen, der starke fünfte Rang der 39-Jährigen über 10 Kilometer Freiwasserschwimmen zauberte ihr in London jedoch ein strahlendes Lächeln ins Gesicht.

Ebenfalls glücklich wegen ihres starken Auftritts auf dem Trampolin war die Bad Kreuznacher Olympiasiegerin von 2004, Anna Dogonadze. Sie verpasste den Einzug ins Finale nach zwei guten Übungen als Zehnte nur knapp. Ganz anders erging es dem Mainzer Ruderer Sebastian Schmidt, dessen Vierer im Finale einen gebrauchten Tag erwischte und Sechster wurde. Der andere Schmidt, Richard Schmidt aus Trier, schaffte mit dem Ruder-Achter den ersten deutschen Sieg in London.

Hart traf es den Langenlonsheimer Speerwurf-Weltmeister Matthias De Zordo, der in der Qualifikation alle Würfe ungültig machte. „Es war ein rabenschwarzer Tag“, sagte der 24-Jährige. Eine schöne Überraschung war der Sieg von Miriam Welte aus dem pfälzischen Otterbach im Team-Sprint der Bahnradfahrer. Überaus erfolgreich endete der Stabhochsprung für Raphael Holzdeppe aus Zweibrücken. Der 22-Jährige segelte durch die dunkle Nacht zu 5,91 Metern und zu Bronze. Ebenfalls Silber gab's für die gebürtige Mainzerin Dorothee Schneider mit der Dressur-Equipe. Enttäuscht verließ dagegen Weitsprung-Europameister Christian Reif aus Ludwigshafen das Stadion, nach seinem Aus in der Qualifikation.