Spendenaktion für Familien in Not: Zur Einweihung der „Kriegssäule“ mit Tausenden Mainzern auf dem Liebfrauenplatz am Dom schlägt Landesvater Großherzog Ernst Ludwig von Hessen am 1. Juli 1916 den ersten Nagel ein.
Stadtarchiv Mainz
Das Monument einer speziellen und bis in die jüngere Zeit umstrittenen Spendenaktion steht noch heute auf dem Liebfrauenplatz am Mainzer Dom: die Nagelsäule. Die sieben Meter hohe Konstruktion aus Eichenholz ist über und über mit Nägeln beschlagen. Jeder Nagel steht für eine Spende zwischen 1 und 20 Mark für Familien in Not.
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Von unserer Redakteurin Claudia Renner
Das von Oberbürgermeister Karl Göttelmann angestoßene Projekt soll Spenden einwerben, aber auch einen Durchhaltewillen demons-trieren, der vielen Mainzern längst abhandengekommen ist. Das „Kriegswahrzeichen“ solle „von der festen Entschlossenheit des deutschen Volkes“ künden, „sich zu wehren im gerechneten Kriege gegen seine Feinde“, sagt der OB bei der Einweihung im Juli 1916.