Saarbrücken

Link für die Außerirdischen? Über Nacht Internetadresse im Kornfeld

Buchstaben sind in einem Kornfeld bei Northeim zu erkennen. Einen 300 Meter langen und 21 Meter breiten Internetlink haben Unbekannte in ein Weizenfeld bei Northeim gewalzt.
Buchstaben sind in einem Kornfeld bei Northeim zu erkennen. Einen 300 Meter langen und 21 Meter breiten Internetlink haben Unbekannte in ein Weizenfeld bei Northeim gewalzt. Foto: dpa

Das zumindest waren definitiv keine Außerirdischen: In Saarbrücken haben Unbekannte die Adresse www.kornkreis-forschung.de in ein Getreidefeld geschrieben. Der Betreiber der Seite weist jeden Zusammenhang zurück und ist sauer.

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Saarbrücken – Eine Antwort auf die Symbole der Außerirdischen? In Saarbrücken haben Unbekannte die Internetadresse einer Seite über Kornkreise in ein Getreidefeld geschrieben – aus dem All beinahe zu sehen... Der Betreiber der Seite weist jeden Zusammenhang zurück und ist sauer.

Andreas Müller hat schon viele Botschaften im Korn gesehen – in seinem 1994 gegründeten „ICCA – The International Crop Circle Archive“ sind nach seinen Angaben 7000 Kornkreise in rund 60 Ländern dokumentiert. Der neueste Fund dürfte es aber nicht in die Sammlung schaffen: Unbekannte haben einen 300 Meter langen und 21 Meter breiten Internetlink in ein Weizenfeld bei Northeim gewalzt – einen Link zu Müllers Seite www.kornkreise-forschung.de. Auf der Seite distanziert er sich von der Aktion. „Ich bedauere dieses Vorgehen sehr und empfinde dieses auch nicht als Werbung!“ Er prüfe rechtliche Schritte, der betroffene Landwirt hat bereits Anzeige erstattet.

Zwei Wochen vor der Ernte sei ihm durch die Aktion ein Schaden von 1500 Euro entstanden, schätzt die Polizei. Sie vermutet, dass der Link mit einer Walze angebracht wurde, wie man sie im Garten verwendet. Buchstabe für Buchstabe sei die Walze durch das Feld nahe einer Autobahnabfahrt getragen worden.

Müller vermutet eine Retourkutsche: Er hat in der Vergangenheit offenbar vermeintlichen Spaßvögeln den Spaß verdorben, in dem er in der Region entdeckte Kornkreise als Fälschungen von Menschenhand bezeichnete, die mit dem „echten Phänomen“, zu dem er forscht, nichts zu tun haben. Vielleicht wolle ihm jetzt jemand den Vandalismus in die Schuhe schieben.

In der im Februar veröffentlichten Statistitik hatte Müller von einem Anstieg der Kornkreise im Jahr 2011 nach rückläufiger Aktivität in den Jahren zuvor gesprochen. Demnach wurden 2011 weltweit 128 Formationen gefunden, 6,6 Prozent mehr als 2010.

Lars Wienand