Reisen bildet
Lange Wege bei der EM: 600 Kilometer aus dem Abseits

Reisen bildet. Kennt man. Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen. Schon mal gehört. Alles schön und gut. Aber Reisen kann auch verdammt anstrengend sein. Zeit fressen. Nerven, wenn man nicht gerade trödelnd-träumend durch die Lande zieht. 

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Klaus Reimann zu den langen Wegen bei der Frankreich-EM

Beispielsweise in der Kombination Auto, Flugzeug, Bahn und Fußmarsch im Frankreich dieser EM-Tage, um zum nächsten Spielort zu gelangen. Bewusst wurde bei dieser Reisebeschreibung auf den Zusatz „schnell“ verzichtet. Denn schnell ist ein relativer Begriff.

Wobei sich die mal wieder eigenwillige Entscheidung des DFB, sein EM-Basislager am beschaulichen, aber von allen bewährten Reiserouten abgeschnittenen Évian am Genfer See aufzuschlagen, nicht gerade als beschleunigendes Moment erweist. Évian ist sozusagen das Abseits Frankreichs. Und die Kombination Auto, Flugzeug, Regionalbahn und Fußmarsch ist in der Tat die schnellste Verbindung, um auf der 600-Kilometer-Distanz vom Genfer See nach Paris aus dem Abseits herauszukommen.

Wobei die diversen Reiserätsel dieser Tage ja beileibe nicht nur von Journalisten gelöst werden müssen. Nein, auch die Fans hängen in der Warteschleife fest. Da werden Fahrpläne studiert, Reisealternativen abgewogen, Hotels auf Verdacht gebucht. Denn auf die Frage, wo es nach der Vorrunde für die jeweiligen Mannschaften gegen welche Gegner geht, bleibt selbst der Fußballgott die Antwort schuldig. Lille, Bordeaux, Marseille – oder doch Saint-Étienne, Marseille und Lyon, so lautet zum Beispiel im Fall des deutschen Teams das muntere Städte-Raten. Abwarten heißt folglich die Devise. Oder wie der Franzose sagt: Chaque chose en son temps – alles zu seiner Zeit.

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