Kollision mit Antilope: Aus für Koblenzer Mountainbike-Team bei Südafrika-Rundfahrt
Koblenz/Kapstadt – Es ist das vielleicht wichtigste und härteste Mountainbike-Etappenrennen der Welt – und das Koblenzer Topeak-Ergon Racing Team war am Sonntag als Mitfavorit an den Start gegangen. Für Fahrer Robert Mennen war das Rennen am Montag schon vorbei – weil ihm eine Antilope in die Quere kam.
Mountainbiking, das ist „Bewegung am Limit“, hat sich Mountainbike-Profi Robert Mennen vom Koblenzer Team Topeak Ergon Racing zum Motto gemacht. Die Begegnung bei der ersten Etappe des Cape Epic 2013 ging darüber hinaus: Eine Antilope von links missachtete seine Vorfahrt, traf das Fahrrad des 27-jährigen Studenten. Der Liveticker sprach von einem „Drama“, die Kamera am Rad fing die Szene ein:
.Auf den Bildern ist nicht genau zu erkennen, welche Tierart ihm da in die Quere kommt. Später hieß es, es habe sich um einen Duiker gehandelt, eine Kleinantilopenart. Zu sehen ist dafür, wie Mennen nach der ungebremsten Kollision über den Lenker fliegt, das Fahrrad zu Boden kracht und dann ein Schild an einem Zaun zu sehen ist: Privateigentum – Zutritt verboten. In diese Richtung war das Tier gelaufen.
Auf der Rundstrecke sollte es 103 Kilometer durch wilde Natur gehen. „Wir sind gut gerüstet“, hatte Mennen vorab optimistisch gesagt – und dabei nicht an Antilopen gedacht. Für ihn war damit nicht nur die Etappe, sondern das gesamte Rennen vorbei. 700 Kilometer sollte es an acht Tagen durch Südafrika gehen, 15.000 Höhenmeter wollte der in Noervenich lebende Mennen im Team mit Alban Lakata zurücklegen. Zusammen hatten sie im vergangenen Jahr die Craft Bike Transalp 2012 und vor einigen Tagen erst das Andalucía Bike Race gewonnen. Lakata kam schließlich alleine ins Ziel.
Mennen kann nun froh sein, nach dem Zusammenprall nicht noch schwerer verletzt zu sein. Das Schlüsselbein sei offenbar gebrochen, sagte Lothar Schiffner, Pressesprecher des Teams. Ebenso wie der Lenker.
Solche Unfälle gibt es in Afrika immer wieder – auch im Video. Den Link zum Mennens Unfallvideo und Genesungswünsche an den Fahrer twitterte auch der Südafrikaner Evan van der Spuy, der 2011 als 17-Jähriger sogar von einer Kuhantilope vom Rad geschossen worden war.
Danach hatte er auf Twitter aus dem Krankenhaus heraus die Qualitäten seines Teamkameraden als Kameramann gelobt:
Just saw the footage that put me in hospital with a very stiff neck take my hat off 2 @traviswalkermtb you got some good camera skills man
— Evan van der Spuy (@evanvdspuy) 9. Oktober 2011
Von Lars Wienand
Autor:
Lars Wienand (Mail, Google+)