Fußball-Profis als Werbeträger: Manuel Neuer radelt rückwärts

Mit einem großen Fußball-Turnier geht immer auch ein prominent besetzter Marketingfeldzug einher. Mit der schönsten Nebensache der Welt lässt sich eben gut Geld verdienen. Und so sind in den diversen TV-Werbespots zur Abwechslung mal die schauspielerischen Fähigkeiten der Profis gefragt – wahlweise auch die ihrer besseren Hälften. So ist eine Elektronik-Fachmarktkette mit einem Spot auf dem Markt, bei dem die Verbraucher genötigt werden, den auf laszive Dichter-Töchter getrimmten Spielerfrauen dabei zuzusehen und zu lauschen, wie sie „Wahre Sommermärchen“ vortragen. Ob billig oder nicht, entscheidet der Empfänger.

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Der viertgrößte Brauereikonzern der Welt singt in seinem TV-Spot das Hohelied auf die Französische Revolution, endet dabei mit dem zeitgemäßen Dreiklang „Liberté, Egalité, Footballité“. Nun, Pfefferminztee hätte in diesem Fall auch nicht gepasst.

Aber auch auf kleineren Bühnen avancieren Kicker-Heroen zu Werbe-Ikonen. Geht Manuel Neuer dabei unter die Radfahrer, läuft allerdings einiges nicht rund im Hause seines Werbepartners. Pünktlich zur EM, so die Pressemitteilung, hat der Nationaltorwart das neu vorgestellte Endurace CF SLX ausgewählt. Doch dann macht der Radhersteller aus Koblenz den Keeper glatt zum Zeitreisenden. „Neuer nutzt seine Leidenschaft für den Radsport und fährt mit dem Endurace CF SLX den Weg zum Bayern-Training und zurück.“ Wie das, wenn der radelnde Torsteher sein Gefährt erst zur EM bekommen hat? Das letzte Bayern-Training gab es irgendwann im Mai. Zudem: Der Torsteher wohnt am Tegernsee. 70 Kilometer. Eine Strecke. „Zurück in die Zukunft“ mit Manuel Neuer – ist mal was anderes.

E-Mail an den Autor: klaus.reimann@rhein-zeitung.net