Koblenz. TuS Koblenz braucht nicht nur eine neue Mannschaft, sondern auch ein – zumindest in Teilen – neues Präsidium. Die alljährliche Mitgliederversammlung, bei der diesmal Neuwahlen anstehen, wurde vom üblichen Wintertermin auf den 27. August vorgezogen. „Damit diejenigen, die das übernehmen, mehr Zeit haben, eine Zukunftsperspektive für die TuS zu erarbeiten“, sagt Nils Wiechmann. Vizepräsident Hannes van Heesch war aus gesundheitlichen Gründen bereits nach dem Pokalfinale zurückgetreten, auch andere Mitglieder des Präsidiums machen sich Gedanken. „Wir überlegen alle, wie es für uns weitergeht“, verrät Wiechmann, „auch Dirk Feldhausen und ich. Aber bisher hat noch niemand einen Schlussstrich gezogen, auch nicht Präsident Arnd Gelhard.“
Eine Flucht aus der Verantwortung kommt nicht in Frage. „Sie können davon ausgehen, dass wir uns nicht aus dem Staub machen und uns dann egal ist, was mit der TuS passiert. Wenn wir uns entscheiden, nicht mehr zu kandidieren, werden wir überlegen, wie die neue Konstruktion aussehen könnte. Ohne Alternativen wäre ein Rückzug unsererseits unverantwortlich“, versichert Wiechmann.
Feldhausen ergänzt: „Wir müssen einsehen, dass wir nicht alles richtig gemacht haben, sonst wären wir nicht in der Lage, in der wir sind. Wir sollten überlegen, ob es Leute gibt, die das besser können.“ Vorwürfe, er habe die missliche Lage zu verantworten, kontert Feldhausen mit der „Standardantwort“: „Ich bin für die Finanzen zuständig und relativ gut darin, Pläne zu machen und Geld zu verteilen. Aber mein Anspruch war es nie, TuS Koblenz zu finanzieren.“
Und was muss sich ändern? „Die TuS hat bisher alles Geld ins Sportliche investiert und den administrativen Bereich vernachlässigt“, sagt Feldhausen. „So musste sich das Präsidium auch um operative Dinge kümmern, die mit einer oder eineinhalb Stellen mehr auf der Geschäftsstelle leicht zu erledigen wären. Wir wollten immer Strukturen schaffen, doch dann haben wir stets den administrativen Bereich zugunsten des Sportlichen zurückgefahren.“ Apropos Fehler der Vergangenheit: „Wir haben es versäumt, die alten Zöpfe abzuschneiden“, kritisiert Feldhausen. „Das Anspruchsdenken vieler rührt noch aus der Zweitligazeit: Hier war mal Profifußball, das muss doch wieder funktionieren.“ kif