Am letzten Juniwochenende fanden auf der Anlage in Kleinweidelbach die Landesmeisterschaften im Dressurreiten statt, eine Woche später folgte die 67. Auflage des Springturniers, das an drei Tagen stattfand und wieder Hunderte Reiter aus Rheinland-Pfalz und den angrenzenden Bundesländern in den Hunsrück lockte.
Bewusste Ausschreibung der S-Klasse
Vor einigen Jahren hatte man sich beim RFV bewusst dazu entschieden, auch Wettkämpfe in der S-Klasse auszuschreiben, um die Attraktivität noch einmal zu steigern und vor allem auch um die Reiter anzusprechen, die genau diese Herausforderung suchten. Dass der Zuspruch gerade an den Wettbewerben mit den 1,40 Meter hohen Hindernissen besonders groß ist, zeigte sich beim Großen Preis, der am späten Sonntagnachmittag ausgetragen wurde und für den es insgesamt 21 Nennungen gab – so viele wie noch nie.
Am Ende durfte sich Darline Eisenmenger vom RFV Niederzeuzheim (bei Limburg) über Rang eins und ein Preisgeld in Höhe von 525 Euro freuen. Sie hatte die Siegerrunde, für die sich die besten sechs Springer qualifiziert hatten, fehlerfrei und in einer Zeit von 41,18 Sekunden absolviert. Teilnehmer aus dem Kreis waren bei diesem Springen nicht dabei.
Das ist einfach zu viel, weil so viele Dinge zu erledigen sind.
Nicola Teusch
Der gastgebende RFV hatte ohnehin dieses Mal nur Kinder und Jugendliche am Start. Bis vor ein paar Jahren war Nicola Teusch selbst noch mitgeritten, musste sich aber schnell eingestehen, dass beides nicht möglich war. „Das ist einfach zu viel, weil so viele Dinge zu erledigen sind“, sagt sie. Dafür sei ihre Tochter mit dabei gewesen und habe gute Ergebnisse erzielt.
Ich bin mit drei Jungpferden am Start gewesen und das lief schon richtig gut.
Caya Marina Jahr
Das trifft auch auf Caya Marina Jahr, ebenfalls Tochter eines Vorstandsmitglieds zu. Sie nahm an insgesamt drei Wettkämpfen teil und landete jeweils unter den besten Zehn. Ergebnisse, mit denen sie absolut zufrieden war: „Ich bin mit drei Jungpferden am Start gewesen und das lief schon richtig gut.“ Die Herausforderung bei diesen Jungpferden bestehe darin, dass man zu einer Einheit werden müsse – und das brauche Zeit und Geduld. Die 15-Jährige reitet seit sie drei Jahre alt ist, kam über ihre Familie zum Reiten. Ziele hat sie auch noch, und die haben sich im Laufe der Jahre verändert. „Früher wollte ich Weltmeisterin werden, aber jetzt geht es mir darum, mit meinen Jungpferden eine ordentliche Saison zu reiten“, sagt sie mit einem Lachen.
Hochklassiger Sport perfekt präparierte Plätze
Und wer, wie die Vorsitzende, an diesem Nachmittag den Blick über die Anlage schweifen lässt, der sieht ganz viele lachende und fröhliche Gesichter. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite, der Veranstalter sorgt dafür, dass der Parcours und der Untergrund immer perfekt präpariert sind, die Zuschauer können sich über hochklassigen Sport freuen. Lediglich auf dem großen Platz mit den Hindernissen ist hin und wieder auch mal Enttäuschung zu spüren. Nämlich dann, wenn der eigene Wettkampf nicht so gelaufen ist, wie es sich der Reiter vorgestellt hatte.
2025 haben die Reiter wieder die Möglichkeit, sich auf der Anlage in Kleinweidelbach zu messen. Dann wird die 68. Auflage des Springturniers stattfinden. Und auch da werden wieder alle Mitglieder mit anpacken, damit es ein ähnlich rundes und gelungenes Event wird wie in diesem Jahr. Auch wenn Nicola Teusch jetzt schon weiß, mit wie viel Arbeit das verbunden sein wird. Wenn sie den Blick über das Gelände schweifen lässt, weiß sie, dass sich jede Mühe lohnt.