Wettbewerb leidet
Cosmos: Saisonfinale mit Nebengeräuschen 
Sina Ternis
Kevin Rühle. Kevin Ruehle

Am Montag sprach der Spielausschuss die Empfehlung aus, Cosmos Koblenz keine Zusage für die Oberliga zu erteilen. Die finale Entscheidung soll im Laufe der Woche fallen. Die Leidtragenden: alle, die den Fußball um des Fußballs Willen lieben.

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Es kam schon dem oft zitierten Paukenschlag gleich, als die Nachricht die Runde machte, dass der FC Cosmos Koblenz als aktueller Tabellenführer der Fußball-Rheinlandliga womöglich keine Zulassung für die Oberliga bekommen würde. Die Gründe, die der Spielausschuss vorträgt, sind sicherlich nachvollziehbar, schließlich sind Statuten nun einmal Statuten und wenn ein Verein die Voraussetzungen, die bekannt und jederzeit einsehbar sind, nicht erfüllt, sollte das Konsequenzen nach sich ziehen.

Was allerdings verwundert, ist der Zeitpunkt der Entscheidung: vor dem letzten Spieltag. Die Vereine, die unmittelbar betroffen sind, also der Ahrweiler BC, Rot-Weiss Wittlich und die FV Morbach, sollen zwar schon vor einigen Wochen informiert worden sein, schließlich mussten sie als mögliche Nachrücker auch eine Lizenz für die Oberliga beantragen, doch die finale Entscheidung durch das Präsidium wird aller Voraussicht nach am Freitag bekannt gegeben. Bis dahin hat Cosmos Zeit, doch noch Jugendmannschaften nachzumelden, somit die Voraussetzung für eine mögliche Zulassung zu schaffen.

Entscheidung könnte Auswirkungen bis in die Sommerpause haben

So weit, so gut. Doch was ist, wenn es keine Zulassung für den Tabellenführer gibt? Klar, dann dürfte sich Mülheim über den direkten Aufstieg freuen, dann könnte es aber – neben Cosmos – eben auch Verlierer geben, weil indirekt auch auf den Abstiegskampf eingewirkt würde: Cosmos spielt am Sonntag in Schweich, das noch dringend Zähler benötigt, um die Klasse zu halten. Doch gibt eine Mannschaft, der kurz zuvor der sportlich erreichte Aufstieg verwehrt wurde, in so einem Spiel noch einmal alles? Leidtragende könnten dann die Teams sein, die mit Schweich im Tabellenkeller stehen, also Linz, Wissen und Kirchberg. Dass von deren Seite der Einwand kommt, dass es sinnvoll wäre, die Entscheidung erst nach dem Spiel bekannt zu geben, ist also durchaus berechtigt. Denn nur so wäre gewährleistet, dass die Voraussetzungen für einen fairen letzten Spieltag gegeben wären.

Was mindestens genauso problematisch ist: Egal, wie die Entscheidung des Präsidiums ausfallen wird, vermutlich wird das Ganze ein juristisches Nachspiel haben, das sich über die Saison hinausziehen wird. Erhält Cosmos keine Zulassung, wird der Verein sicherlich genauso dagegen vorgehen, wie es wohl auch Wittlich und Ahrweiler tun werden, wenn die „Cosmonauten“ bereits zum zweiten Mal eine Ausnahmegenehmigung erhalten.

Die ganze Diskussion sorgt zudem dafür, dass der Fußball in den Hintergrund gerät, dass weniger über den packenden Aufstiegs-, noch über den spannenden Abstiegskampf geredet wird. Und das ist einfach bedauerlich. Schließlich sollte es doch um den Sport gehen.

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