Vier Wochen lang arbeitet Gerd Augsten nun in einer Doppelfunktion für den VfR Baumholder. Wie bisher coacht er das Frauenteam des Vereins, und bis zur Winterpause nimmt er sich zusätzlich noch dessen Bezirksliga-Mannschaft an. Und Augsten hat Ziele – mit beiden Teams: „Mit den Frauen möchte ich bis zur Winterpause noch auf Rang drei der Bezirksliga vorrücken, um dann in der Rückrunde den zweiten Platz anzugreifen und vielleicht aufzusteigen“, erklärt er, ehe er umreißt, was er mit den Bezirksliga-Männern vorhat: „Punkte sammeln und wenn es geht, den Anschluss an die anderen Mannschaften herstellen.“
Augsten will sein Team besser kennenlernen
Augsten ist viel zu erfahren, um konkret zu benennen, wo er denn nun den Hebel beim sieglosen Schlusslicht ansetzen möchte. Er hat zusätzliche Trainingseinheiten anberaumt, und das aus gutem Grund: „Ich bin ja auch von der Entwicklung überrascht worden. Ich will die Mannschaft jetzt erst einmal kennenlernen, möchte mir ein Bild von ihr machen“, erklärt er. Vier Wochen lang will Augsten den Doppeljob machen. „So lange geht das. Länger wäre das zu intensiv“, erläutert er und stellt klar: „Danach kümmere ich mich wieder um das Frauenteam.“ Mit dem rangiert er in der Bezirksliga Westpfalz auf Platz vier, nur vier Punkte hinter Rang zwei – und das bei einer bestrittenen Partie weniger. Ich habe mit meinen Spielerinnen gesprochen, die tragen das mit. Das Team ist intakt“, sagt Augsten.
Von Platz vier können die Bezirksliga-Männer des VfR natürlich als Aufsteiger nur träumen, aber weg vom letzten Platz möchte das Team schon. Fünf Punkte groß ist der Rückstand auf den Vorletzten TuS Waldböckelheim, und sechs beträgt er auf die Spvgg Nahbollenbach, den Gegner am Sonntag, die aktuell auf dem ersten Nichtabstagsplatz rangiert.
Andy Forster vom VfR-Abschneiden überrascht
Nahbollenbachs Trainer Andy Forster, der die Baumholderer vergangene Saison in seiner damaligen Funktion als Coach des SV Mittelreidenbach in der A-Klasse recht gut kennengelernt hat, ist überrascht von den Schwierigkeiten, die die Baumholderer eine Liga höher haben. „Sie waren für mich in der A-Klasse die spielstärkste Mannschaft und ich halte sie auch für besser als sie aktuell dastehen“, sagt Forster.
Der Trainerwechsel spielt für ihn keine Rolle. „Wir sind in der Pflicht und wollen den Gegner mindestens auf Abstand halten“, sagt der Spvgg-Coach, der sich über eine sich entspannende Personalsituation freut: Tim Risch kehrt zurück, Mo Kouyate trainierte unter der Woche schmerzfrei, Florian Borr ist am Freitag ins Training eingestiegen und Lukas Hetterich ist ebenfalls wieder am Ball aktiv. Für die beiden Letztgenannten könnte aber ein Einsatz noch zu früh kommen. Im Tor steht indes Eugen Krugov, auf den sich Forster erst einmal festgelegt hat. Da sich Lucas Kryschik in der Vorwoche eine Fingerverletzung zugezogen hat, wird Forster wohl wieder als Ersatzkeeper auf der Bank sitzen.
VfR-Team in der Verantwortung
Bei den Gastgebern bleibt die Personalsituation angespannt, doch der Verein hat die Spieler, die letztlich den Impuls für den Trainerwechsel gegeben haben, stark in die Pflicht genommen. „Jeder Einzelne ist jetzt noch extremer in der Verantwortung“, sagt Pascal Pick, der sowohl Teil des Teams als auch des VfR-Vorstands ist, und fordert, dass die Grundtugenden wieder auf den Platz gebracht werden: „Einstellung, Wille, Kampf.“ Und das ist natürlich ganz im Sinne von Interimstrainer Gerd Augsten.