Fünf Teams zittern noch
VfR Baumholder II: Abstieg oder Entscheidungsrunde
Der VfR Baumholder II (in schwarz) steckt am letzten Bezirksliga-Spieltag voll im Abstiegskampf, braucht einen Sieg und muss auch hoffen, dass der FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein noch einmal Gas gibt.
Hähn Joachim. Joachim Hähn

Während an der Tabellenspitze der Fußball-Bezirksliga bereits alle Entscheidungen gefallen sind, sieht die Lage im Keller anders aus. Da droht ein Entscheidungsspiel oder sogar eine Entscheidungsrunde. Mittendrin: die Reserve des VfR Baumholder.

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Fünf von sechs Mannschaften aus dem Kreis Birkenfeld befinden sich vor dem letzten Spieltag in der Fußball-Bezirksliga in sicheren Gefilden, lediglich die Reserve des VfR Baumholder ist stark abstiegsgefährdet, wäre auch im Falle eines Sieges bei der Spvgg Nahbollenbach nicht durch, muss auf die Konferenz hoffen. Denn klar ist, dass der Vorletzte absteigen wird und der Drittletzte darauf hoffen muss, dass sich die SG Weinsheim in der Aufstiegsrunde zur Landesliga durchsetzt. Im Keller geht es so eng zu, dass ein Entscheidungsspiel oder gar eine Entscheidungsrunde drohen.

Im krassesten aller Fälle könnte es sogar zu einer Vierer-Entscheidungsrunde um den rettenden viertletzten und den Hoffnungsrang 14 kommen, denn nach dem finalen Spieltag könnten Baumholder II, Guldenbachtal (Heimspiel gegen Weinsheim), Waldböckelheim (bei Blau-Weiss Idar-Oberstein) und Bockenau (gegen Simmertal) bei 30 Punkten stehen. Möglich ist auch eine Dreierrunde um den 14. Platz mit Simmertal, Baumholder II und Waldböckelheim. Ob eine Vierer- oder eine Dreierrunde wirklich drohen, entscheidet sich in Bockenau, wo Schlusslicht Simmertal zu Gast ist. Gewinnt Simmertal, während Baumholder II und Guldenbachtal verlieren, kommt es zur Dreierrunde um den Hoffnungsrang 14. Gewinnt Simmertal, während Baumholder und Guldenbachtal auch siegen und Waldböckelheim remis spielt, steht die Vierer-Entscheidungsrunde fest. Punktet der TSV Bockenau, ist er auf jeden Fall gerettet und Simmertal abgestiegen.

SC Birkenfeld – TuS Mörschied (Samstag, 15 Uhr). Weil seit dem vorletzten Spieltag feststeht, dass sich Birkenfeld gerettet hat, konnte die Partie gegen den TuS Mörschied auf Samstag, 15 Uhr, vorverlegt werden – und findet im Birkenfelder Stadion am Berg statt. Beide Mannschaften wollen die Gelegenheit für einen positiven Abschluss nutzen. Die Gäste könnten mit einem Punkt Rang fünf verteidigen, dem SCB im Fall eines Sieges ein einstelliger Tabellenplatz winken. Allerdings machen sowohl Wladislaw Sontag, spielender Co-Trainer der Gastgeber, als auch Mörschieds Spielertrainer Florian Galle deutlich, dass der Fokus am Wochenende weniger auf den ersten, sondern vielmehr auf den zweiten Mannschaften liegen wird. Die Birkenfelder Reserve ist in der B-Klasse Vorletzter, braucht einen Sieg, um sich direkt oder in ein Entscheidungsspiel gegen den punktgleichen Bollenbacher SV II zu retten. Die TuS-Zweite benötigt in der A-Klasse noch einen Punkt für den Klassenerhalt und spielt beim TuS Veitsrodt, der ebenfalls einen Zähler benötig. Also werden alle Akteure, die laut Regelwerk noch dürfen, in der Zweiten spielen. „Wir werden elf bis 13 Mann haben“, sagt Galle. Ähnlich ist auch Sontags Aussage: „Alles, was noch darf, wird am Sonntag in der zweiten Mannschaft auflaufen, wir werden aber dennoch eine gute Truppe für unser Bezirksligaspiel haben.“

Sontag ist froh, dass der SCB nicht im letzten Spiel noch den Druck hat, gewinnen zu müssen, sondern eher das Ziel, gewinnen zu wollen, um eine vor allem aufgrund von vielen Verletzungen durchwachsene Saison noch zu einem versöhnlichen Ende zu bringen. Galle ist zufrieden mit dem Abschneiden seines Teams, das sich nach holprigem Start mehr und mehr gefunden hatte. „Ich gehe positiv raus und blicke positiv nach vorn. Der Kader bleibt so zusammen und es werden drei Spieler mit Entwicklungspotenzial dazustoßen“, sagt er.

FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein – TuS Waldböckelheim (Sonntag, 15 Uhr). Blau-Weiss-Coach Eugen Karpunov ist froh, wenn eine Saison mit Höhen und Tiefen am Sonntag endlich zu Ende geht. Ab Sommer hat er mit Dirk Reidenbach wieder einen hauptverantwortlichen Trainer an seiner Seite und kann den Fokus selbst auf den Fußball legen. Doch nun geht es gegen Waldböckelheim erst einmal darum, die aktuelle Spielzeit zu einem guten Ende zu bringen. Dazu stehen ihm bis auf Martin Gert alle Akteure zur Verfügung. „Wir wollen unseren Fans noch einmal ein ordentliches Spiel zeigen, wissen aber auch, dass der TuS Waldböckelheim gerade einen kleinen Lauf hat und dass der TuS mit Blick auf die Tabelle noch unter Druck steht“, sagt Karpunov. Waldböckelheim kann sich mit einem Sieg retten.

Spvgg Nahbollenbach – VfR Baumholder II (Sonntag, 15 Uhr). Während Nahbollenbach vergangenen Sonntag  den Klassenerhalt bereits perfekt gemacht hat, ist die Ausgangslage bei der VfR-Reserve schwierig: Punktgleich mit Guldenbachtal steht das Team von Jan Eisenhut auf dem vorletzten Platz. Ein Blick auf die Konstellationen verrät, dass im extremen Fall am Ende vier Mannschaften auf 30 Zähler kommen könnten: der VfR, Guldenbachtal, Waldböckelheim und Bockenau. Das würde voraussetzen, dass Baumholder in Nahbollenbach sowie Guldenbachtal zu Hause gegen Weinsheim gewinnen würden, dass Waldböckelheim bei Blau-Weiss Idar-Oberstein remis spielt und Bockenau gegen Simmertal verliert. Schon bei zwei punktgleichen Mannschaften auf den Rängen 14 und 15 gäbe es ein Entscheidungsspiel, denn sollte sich Weinsheim in der Relegation um den Aufstieg in die Landesliga durchsetzen, gäbe es nur zwei Absteiger.

„So weit gucke ich aber noch gar nicht“, sagt Eisenhut, der erst einmal nur das Spiel in Nahbollenbach vor Augen hat. „Da haben wir noch nie gut ausgesehen, die liegen uns nicht.“ Und auf Gastgeschenke zum Abschluss braucht er auch nicht zu hoffen. Bei den Gastgebern wird kein Lostopf zum Auslosen der Positionen in der Kabine stehen. „Wir wollen nach einer verkorksten Hinrunde den bestmöglichen Platz erreichen“, sagt Spvgg-Coach Andy Forster. Eine Haltung, die Eisenhut verstehen kann. „Das würden wir sicherlich auch so machen, gerade, wenn man das letzte Spiel zu Hause hat, will man gewinnen.“ Dennoch hofft er darauf, dass seine Mannschaft doch noch nach dem letzten Strohhalm greift, sich mindestens in ein Entscheidungsspiel, mit etwas Glück sogar in eine Entscheidungsrunde rettet. Am Sonntag wird er auf den privat verhinderten Rouven Zimmermann verzichten müssen, bei den Gastgebern kommt Jahn Lenz gegenüber der Vorwoche zurück.

SC Idar-Oberstein II – SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein (Sonntag, 15 Uhr). Nachdem die SC-Reserve am vergangenen Wochenende doch etwas überraschend mit 1:5 gegen Simmertal unter die Räder gekommen war, hofft Coach Michael Rodenbusch nun zu Hause auf einen versöhnlichen Abschluss, schließlich soll im Anschluss auf dem Vereinsgelände noch eine Grillparty stattfinden – und die lässt sich laut Trainer deutlich besser mit einem Sieg im Rücken angehen. Die Voraussetzungen jedenfalls sind besser als noch in der Vorwoche, da nämlich hatte die Mannschaft nach dem Klassenverbleib des Oberligateams des Vereins eine relativ kurze Nacht hinter sich. „Ich gehe davon aus, dass die Jungs am Samstag nicht unterwegs sind“, sagt Rodenbusch mit einem Lachen.

Hinzu kam in Simmertal, dass der Kader sehr dünn besetzt war. Auch das sollte dieses Mal anders sein. Was beim SC Idar II vor dem letzten Spiel auffällt: Das Torverhältnis: 81:80 bedeutet zwar ein knappes Plus, ist aber auch ein Indikator für die Diskrepanz zwischen Defensive und Offensive. Dafür gibt es laut Trainer Gründe: „Wir hatten fast nie die gleiche Abwehrkette, mussten immer wieder umstellen. Und wenn es Verstärkungen von oben gab, dann meist für Mittelfeld und Angriff.“ Inwieweit sich die Situation in der kommenden Spielzeit ändern wird, muss sich zeigen. Fest steht, dass viele Spieler aus der A-Jugend hochkommen, „und dass wir mit den gestandenen Spielern ein richtig geiles Team haben werden“, so Rodenbusch.

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