Das Kellerduell des 20. Spieltags in der Fußball-Bezirksliga steigt „auf Klopp“ in Nahbollenbach, wo die Gastgeber mit dem SC Birkenfeld einen direkten Konkurrenten empfangen. Die Devise auf beiden Seiten lautet: Verlieren verboten. Das trifft auch eigentlich auf den VfR Baumholder II zu tun, der im zweiten Kreis-Birkenfeld-Duell den TuS Mörschied empfängt.
Beim SC Idar-Obertein II werden vor der Partie bei der TSG Planig indes Erinnerungen an ein verrücktes Hinspiel wach. 7:6 gewann das Rodenbusch-Team damals – und das nach 1:6-Rückstand. Der FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein will gegen Aufsteiger Bockenau ein freundlicheres Gesicht zeigen als zuletzt beim 0:5 in Idar.
FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein – TSV Bockenau (Sonntag, 15 Uhr, Volkeserg). Ohne Frage erwartet FSV-Spielertrainer Eugen Karpunov beim Heimspiel gegen Bockenau ein anderes Gesicht als bei der 0:5-Klatsche in der Vorwoche bei der Idarer Reserve. Durch die Niederlage ist auch der eigentlich angepeilte zweite Platz erst einmal in weite Ferne gerückt: Zehn Punkte beträgt der Rückstand bereits auf die SG Weinsheim. „So hatten wir uns das natürlich nicht vorgestellt“, sagt Karpunov und kündigt zugleich Konsequenzen an. „Ich werde auf jeden Fall personelle Veränderungen vornehme, da wird sich der eine oder andere auf der Bank wiederfinden.“ Er kann auch deswegen reagieren, weil es mit Luca Mörscher, Martin Gert und Thomas Szöllösi drei Rückkehrer gibt. Ob Karpunov selbst spielen kann, wird sich erst kurzfristig zeigen. „Wichtig ist es, dass wir unsere Qualität wieder auf den Platz bringen, dass wir keine Angst haben, dann werden wir wieder in die Erfolgsspur kommen“, so der Coach. Im Hinspiel gab es übrigens ein 3:3, da hatte der FSV mit 1:3 zurückgelegen und sich dann doch noch einen Punkt erkämpft. Es war allerdings der erste Punktverlust in der Saison. Angesetzt ist das Spiel übrigens auf dem Rasen auf dem Volkesberg.
VfR Baumholder – TuS Mörschied (Sonntag, 15 Uhr). Die Hoffnung ist zurück bei der Baumholderer Reserve, die durch den Sieg gegen Merxheim den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze hergestellt hat. Im Hinspiel gab es übrigens ein „wildes 4:4“, wie sich Mörschieds Trainer Florian Galle erinnert. „Da hatten wir gefühlt 80 Prozent Ballbesitz, haben uns durch katastrophale Fehler aber immer wieder selbst ins Hintertreffen gebracht.“ Was ihn dieses Mal optimistisch stimmt: der breite Kader. Bereits gegen Fürfeld konnte er von der Bank Qualität nachlegen, nun kehrt mit Fabian Rosner ein absoluter Leistungsträger zurück. Etwas anders gestaltet sich die Situation bei den Gastgebern, wo Coach Jan Eisenhut zumindest auf die Einsatzfähigkeit von Rouven Zimmermann und Neuzugang Darnell Horbach hofft. „Wir wollen in den kommenden Partien über Leidenschaft und Wille kommen, um so die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren“, sagt er und erwartet mit Mörschied einen physisch starken Gegner.
Spvgg Nahbollenbach – SC Birkenfeld (Sonntag, 15.15 Uhr). Ein kurzer Blick auf die Tabelle reicht aus, um zu erkennen, wie wichtig die Partie für beide Mannschaften ist. Die Gastgeber stehen knapp über, die Gäste knapp unter dem Strich, beide Teams trennt gerade einmal ein Punkt voneinander. Im Hinspiel gab es einen durchaus glücklichen Birkenfelder Sieg. „Da haben die Nahbollenbacher schon gezeigt, dass sie enorme Qualität haben“, erinnert ich SCB-Trainer Pascal Geibel – und ergänzt: „Auch die Tatsache, dass sie gegen Planig mit 4:2 geführt haben, zeigt, dass sie gerade nach vorne richtig stark sind.“
Allerdings demonstriert die Tatsache, dass aus dem 4:2 binnen zwei Minuten ein 4:4 wurde, auch, wo die Probleme bei der Spvgg liegen. „Wir werden dann unnötig nervös und bringen den Gegner so zurück ins Spiel“, sagt Andy Forster. Der Trainer wollte aber nicht nur den negativen Aspekt sehen, sondern zog viel mehr die positiven Dinge heraus. „Klar, ist es ärgerlich, dass wir noch 4:4 gespielt haben, aber wir haben seit mittlerweile vier Spielen nicht mehr verloren und da waren Mannschaften wie Planig oder Winterbach dabei.“
Verlieren verboten, heißt auch dieses Mal die Devise – und zwar auf beiden Seiten. Eigentlich lautet sie sogar: Gewinnen zwingend nötig. „Das sehen wir so, das sieht auch sicherlich Birkenfeld so“, sagt Forster und bekommt prompt Bestätigung von seinem Gegenüber. Motivationsprobleme dürfte es vor allem bei den Gastgebern keine geben, da reichen laut Trainer die Erinnerungen ans Hinspiel, „als wir gefühlt 30:2 Chancen hatten und 0:2 verloren haben“. Personell wird sich bei seinem Team wohl nichts ändern, bei den Gästen kehren Niklas Schellenberg, Marius Jahke und Arne Wildbihler zurück, dafür steht hinter Leon Korn (Zerrung) ein großes Fragezeichen.
TSG Planig – SC Idar-Oberstein II (Sonntag, 15.15 Uhr). Da werden Erinnerungen wach – bei den Gastgebern sicherlich weniger schöne als bei den Gästen: Im Hinspiel lag die Reserve des SC Idar-Oberstein zwischenzeitlich mit 1:6 zurück, um die Partie am Ende doch noch mit 7:6 zu gewinnen. „Dieses verrückte Spiel haben wir natürlich noch im Kopf“, sagt SC-Trainer Michael Rodenbusch mit einem Lachen. Er erwartet dieses Mal ein ganz anderes Spiel. Dass die Gastgeber, die derzeit Vierter sind, und durchaus für Hurrafußball stehen,ebenfalls in der Lage sind, sich zurück in ein Spiel zu kämpfen, stellten sie in der Vorwoche wieder unter Beweis, als sie in der 85. Minute gegen Nahbollenbach noch mit 2:4 zurücklagen, um am Ende 4:4 zu spielen. „Die haben schon eine enorme Qualität nach vorne“, weiß auch Rodenbusch, der deswegen von seinem Team erwartet, dass es erst einmal defensiv kompakt steht und auf Konter lauert. „Wir wollen natürlich den Schwung aus dem 5:0-Sieg gegen Blau-Weiss mitnehmen und auch in Planig Zählbares holen“, so seine selbstbewusste Aussage. Anders als in der Vorwoche wird es dieses Mal wohl keine beziehungsweise nur minimale Unterstützung aus der A-Jugend geben, dafür dürfte der eine oder andere aus dem Oberligakader dazustoßen.