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SV Niederwörresbach rutscht auf einen Abstiegsplatz – Absturz des TuS Hoppstädten in die A-Klasse steht fest
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Fabian Juchem behauptet sich hier gegen zwei Akteure des SC Idar-Oberstein II. Letztlich nutzte das so wenig, wie die engagierte Leistung seiner Mannschaft. Der SV Niederwörresbach rutschte auf einen Abstiegsplatz. Foto: Hähn
Joachim Hähn

Die Spvgg Nahbollenbach hat gegen den TuS Waldböckelheim eine Heimniederlage erlitten. Und die hat Konsequenzen für die Mannschaften aus dem Kreis Birkenfeld. Die Spvgg selbst sowie der TuS Mörschied, der FC Brücken und der SV Niederwörresbach, die alle verloren haben, müssen nun noch mehr zittern. Der SVN ist gar auf einen potenziellen Abstiegsplatz gerutscht.

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Der SC Birkenfeld hat nach seinem Sieg bei der SG Weinsheim dagegen seine Chancen auf den Klassenverbleib erhöht. „Nur“ noch fünf Punkte beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer. Gar vier Zähler fehlen nur zum SV Niederwörresbach, der auf dem viertletzten Platz steht, der zum Klassenverbleib reicht, wenn Kirn nicht aus der Landesliga absteigt und der Bezirksliga-Zweiter, aktuell der SV Winterbach, den Sprung in die Landesliga schafft. Besiegelt ist allerdings der Abstieg des TuS Hoppstädten in die A-Klasse.

FC Brücken – SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein 1:3 (1:2). Die Konstanz fehlt weiterhin beim FCB. Auf einen guten folgt mit schöner Regelmäßigkeit ein weniger guter Auftritt – auch wenn die Niederlage aus Sicht von Spielertrainer Stanislav Gonscharik durchaus vermeidbar gewesen wäre. Allerdings leistete sich seine Mannschaft bei den Gegentoren jeweils eine Tiefschlafphase.

Die beiden ersten Fürfelder Treffer fielen nach Standards, einmal nach einer Ecke, einmal nach einem Freistoß. „Da haben wir es einfach schlecht verteidigt“, fand Gonscharik. Sein Team fand erst nach dem 0:2-Rückstand ins Spiel und belohnte sich noch kurz vor der Pause mit dem Anschlusstreffer. Nach Wiederanpfiff hatten die Gastgeber auch Chancen auf den Ausgleich, scheiterten aber am gegnerischen Torwart oder an der fehlenden Präzision im letzten Drittel. Und als dann der 1:3-Treffer fiel, gingen die Köpfe beim FCB nach unten. „Eigentlich hatten wir noch lange Zeit, um selbst Treffer zu erzielen, aber in unserer Situation ist es schwer, die Jungs zu pushen“, so der Coach.

Tore: 0:1 Peter Frey (15.), 0:2 Marcel Beck (22.), 1:2 Michael Rodriguez (45.+2), 1:3 Beck (66.).

SG Weinsheim – SC Birkenfeld 1:3 (1:1). „Das waren natürlich drei wichtige Punkte“, sagte Birkenfelds Spielertrainer Tobias Jung. Der Sieg auf einem holprigen Weinsheimer Rasen war aus seiner Sicht nicht unverdient, auch wenn der Start genauso holprig war wie der Untergrund: Aus einem Einwurf, den die Gastgeber – entgegen der Entscheidung des Linienrichters – zugesprochen bekamen, resultierte ein Freistoß, den Weinsheim direkt verwandelte. Davon ließ sich der SCB allerdings nicht aus dem Konzept bringen und erzielte durch einen Distanzschuss des Spielertrainers den Ausgleich. „Eigentlich dachte ich, der Ball würde drüber gehen, aber er hat sich dann doch noch entscheidend gesenkt“, so der Coach. In Abschnitt zwei drehte der SCB die Partie dann komplett.

Tore: 1:0 Niklas Mittwich (6.), 1:1 Tobias Jung (22.), 1:2 Alex Koch (65.), 1:3 Daniel Sommer (90./Foulelfmeter).

Bollenbacher SV – TSG Planig 3:3 (0:3). Es war ein Punkt der Moral, den der BSV holte. „Wir schaffen es nicht, über 90 Minuten konstant zu agieren“, so der Heimcoach Lars Mildenberger. In diesem Fall waren es die ersten 45 Minuten, die seine Mannschaft komplett verschlafen hatte und nach der sie vollkommen zurecht mit 0:3 zurücklag. In der Kabine wurde Mildenberger dann lauter, appellierte an Moral und Ehre, wechselte dreimal, um frischen Wind aufs Feld zu bekommen – und wurde mit einer deutlich engagierteren Leistung belohnt.

Schon recht früh in Hälfte zwei belohnte sich sein Team mit zwei Treffern, hatte dann einige gute Möglichkeiten, um auch den Ausgleich zu erzielen. Der fiel dann allerdings erst in der vierten Minute der Nachspielzeit, als Innenverteidiger Christian Horbach sich ebenfalls mit ins Angriffsspiel einschaltete und Marc Lotzmann bediente, der den umjubelten Treffer erzielte. „Ich bin stolz auf die Leistung in Halbzeit zwei“, sagte Mildenberger. „Die Reaktion, die die Jungs gezeigt haben, war absolut mega, und es war ein Punkt für die Moral, auch wenn uns der tabellarisch nicht wirklich weiterhilft.“

Tore: 0:1 Noel Becker (15.), 0:2 Jasper Schulz (18.), 0:3 Dennis Mastel (34.), 1:3 Thomas Köhler (55.), 2:3 Torben Retzler (59.), 3:3 Marc Lotzmann (90.+4).

Spvgg Nahbollenbach – TuS Waldböckelheim 2:3 (1:1). Die Nahbollenbacher Führung war überraschend, aber nach diesem 1:0 hatten die Gastgeber Möglichkeiten, noch vor der Pause zu erhöhen. Dann allerdings musste mit Anton Nikodemus (Verdacht auf Aduktorenzerrung) der Dreh- und Angelpunkt im Spvgg-Spiel vom Feld und die Gäste glichen aus. In der Folge entwickelte sich eine offene Partie, aus der der TuS auch deswegen als Sieger hervorging, „weil er es einfach mehr wollte als mir“, sagte Spvgg-Trainer Markus Brosch und fügte hinzu: „Die haben uns dann auch in Zweikämpfe verwickelt, an denen wir uns zu sehr aufgerieben haben.“

Tore: 1:0 Marius Kraft (23.), 1:1 Jan Scheib (43.), 1:2 (52.), 2:2 Kraft (56.), 2:3 Simon Schmidt (84.).

TuS Mörschied – SV Winterbach 2:4 (2:3). Die Niederlage wäre vermeidbar gewesen, wenn es die Gastgeber in ihrer Drangphase nach dem 2:3-Anschlusstreffer geschafft hätten, sich mit dem Ausgleichstreffer zu belohnen. Möglichkeiten dazu waren da: Fabian Stauch provozierte mit einem Kopfball einen Riesenreflex von Winterbachs Schlussmann, anschließend prüfte Tim Schuf den Gästekeeper mit einem Distanzschuss, den er aus dem Winkel fischte. „Wir haben dann natürlich mehr und mehr aufgemacht und so das 2:4 kassiert“, sagte Mörschieds Coach Christian Müller. Der hatte selbst noch die große Chance zum 3:4 auf dem Fuß, allerdings wäre der Treffer wohl ohnehin zu spät gekommen. Unterm Strich blieb Müller folgende Erkenntnis: „Winterbach hat sehr wenig Aufwand betreiben müssen, um zu seinen Toren zu kommen, während wir einen sehr hohen Aufwand betrieben haben.“

Tore: 0:1 Sebastian Weingarth (4.), 1:1 Fabian Rosner (15.), 1:2 Matteo Kunz (27.), 1:3 Weingarth (43.), 2:3 Marvin Kunz (45.+1/Foulelfmeter), 2:4 Elias Pfenning (90.+1).

SG Guldenbachtal – TuS Hoppstädten 2:0 (2:0). Durch die Niederlage und den gleichzeitigen Waldböckelheimer Sieg in Nahbollenbach ist der Hoppstädtener Abstieg besiegelt. Was sich schon seit Wochen angekündigt hat, kam wenig überraschend für den TuS, der nach dem Spiel noch lange in Guldental zusammensaß. „Wir werden jetzt einen Neuanfang eine Klasse tiefer machen, die Karten werden neu gemischt“, sagte Coach Akim Baus, der den Blick direkt auf die zweite Mannschaft richtete, die in der B-Klasse ebenfalls um den Klassenerhalt kämpft.

Um die zu verstärken, gab Baus den einen oder anderen Spieler ab und zog mit Alexander Mook und Jan Mischner zwei Akteure hoch, die auch aufgrund der dünnen Personaldecke von Beginn an ran durften. Mischner hatte dann sogar das 1:0 auf dem Fuß , von wo der Ball allerdings nicht ins Tor, sondern ins Aus flog. Insgesamt war Baus mit dem Auftritt zufrieden. „Die Mannschaft hat Charakter gezeigt und alles gegeben.“ Die zweite Mannschaft verlor allerdings auch – 1:3 in Berglangenbach und steht auf einem Abstiegsplatz.

Tore: 1:0 Magnus Höning (18.), 2:0 Leo Heymer (31.).

SV Niederwörresbach – SC Idar-Oberstein II 3:4 (1:2). Dass das torreiche Derby am Ende nicht gut für seine Mannschaft ausging, lag laut Niederwörresbachs Coach Stefan Bank vor allem daran, dass sein Team zu viele klare Torchancen ausgelassen hatte. Obwohl die Gastgeber der Idarer Reserve in den ersten 45 Minuten die Spielkontrolle überließen, verbuchten sie die deutlich besseren Einschussmöglichkeiten. Zweimal gab es Eins-gegen-eins-Situationen, bei denen Idars Schlussmann Tobias Buch jeweils der Sieger blieb, zudem setzte Jan Schmidt einen Ball aus kurzer Distanz neben den Pfosten.

Dass die Gastgeber zu derart klaren Möglichkeiten kamen, führte SC-Coach Michael Rodenbusch darauf zurück, dass sich seine Mannschaft im Spielaufbau zu viele Fehler leistete und den Gegner dadurch einlud. Dass die Gäste dennoch mit einer knappen Führung in die Pause gingen, lag an einem Doppelschlag von Maximilian Kuhn, der binnen 60 Sekunden gleich zweimal traf. Nach Wiederanpfiff erhöhte Kuhn sogar auf 3:1. „Da muss man so ein Spiel dann auch mal heimfahren“, fand Rodenbusch. Stattdessen traf dieses Mal Niederwörresbach in Person von Jan Schmidt doppelt.

Und weil die Gastgeber eigentlich mehr brauchten als einen Punkt, warfen sie alles nach vorne, gingen voll ins Risiko – und wurden bestraft. „Den Elfmeter haben wir uns erarbeitet“, so Rodenbusch. Sein Gegenüber Bank ärgerte sich über das Zustandekommen, weil der Gefoulte sich vorher vom Tor wegbewegt hatte. Viel mehr konnte er seinem Team dann allerdings nicht vorwerfen, sagte sogar: „Ich glaube, das war das beste Spiel, seit ich Trainer bin.“ Mit leeren Händen stand seine Mannschaft dennoch da – und rutschte auf den ersten möglichen Abstiegsplatz ab.

Tore: 1:0 Philipp Reichardt (3.), 1:1, 1:2, 1:3 Maximilian Kuhn (30., 31., 48.), 2:3, 3:3 Jan Schmidt (72., 78.), 3:4 Hendrik Puhl (83./Foulelfmeter).

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