Direkt zum Auftakt ins neue Jahr gibt es in der Fußball-Bezirksliga ein Idar-Obersteiner Stadtderby: Der SC Idar-Oberstein II empfängt den FSV Blau-Weiss auf heimischem Kunstrasen – und beide Trainer sind überzeugt, dass sie die Partie für sich entscheiden werden. Im Tabellenkeller haben Baumholder, Birkenfeld und Nahbollenbach schwere Aufgaben vor der Brust, während es Mörschied mit einem Aufstiegsanwärter zu tun hat.
SG Merxheim/Meddersheim/Monzingen – VfR Baumholder II (Sonntag, 15 Uhr in Meddersheim). Baumholder II hat aktuell vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer, steht auf dem vorletzten Tabellenplatz und könnte, ein Sieg gegen Merxheim vorausgesetzt, als Gewinner aus dem Spieltag gehen, schließlich hat die Mannschaft von Coach Jan Eisenhut auf dem Papier eine der leichteren Aufgaben vor der Brust. Während die direkten Konkurrenten Birkenfeld und Nahbollenbach gegen Spitzenmannschaften ranmüssen, ist es im Falle der VfR-Reserve „nur“ der Tabellen-Achte. Im Hinspiel erkämpfte sich Baumholder, damals noch unter der Leitung von Kay Hamm, immerhin ein 0:0. „Wir müssen kämpferisch eine Schippe drauflegen und defensiv stabiler stehen. Wir haben in der Hinrunde teilweise viel zu leichte Gegentore bekommen“, sagt Eisenhut, der einen spielstarken und aggressiven Gegner erwartet.
SC Birkenfeld – SG Weinsheim (Sonntag, 15 Uhr). Extrem schwer oder extrem leicht – so könnte die Birkenfelder Auftaktaufgabe bezeichnet werden. Extrem schwer, weil die Mannschaft von Coach Pascal Geibel als klarer Außenseiter in die Partie geht, extrem leicht, „weil wir überhaupt nichts zu verlieren haben“, wie es der Trainer sagt. „Weinsheim ist uns in allen Belangen voraus, bei den Punkten, bei der Zusammensetzung des Kaders und vermutlich auch bei der Vorbereitung.“ Die lief bei seinem SCB aufgrund von Verletzungen und Krankheit nicht gut, allerdings lichtet sich das Lazarett pünktlich zum ersten Pflichtspiel. So kehren die zuletzt kranken Leon Korn und Jan-Luca Willrich, die Geibel als die Gewinner der Vorbereitung bezeichnet, zurück. Daniel Sommer und Arne Wildbihler sind zumindest eine Option für die Bank, Marco Rozycki und Mirsand Kryeziu sind nach Krankheit ebenfalls wieder fit. Hinzu kommt, dass Tobias Jung für die Partie gegen die von Andy Baumgartner gecoachten Weinsheimer zur Verfügung steht. Jung bestritt zwar keine Trainingseinheit in der Vorbereitung mit der Mannschaft, wird aber, daraus macht Geibel überhaupt kein Geheimnis, von Beginn an spielen. „Das habe ich schon vor der Saison so kommuniziert: Wenn Tobi da ist, spielt er auch. Fit ist er ohnehin immer.“ Unterm Strich hat der Coach also einen relativ vollen, aber „keinen topfitten Kader“. Dazu hatten zu viele Akteure während der Vorbereitung immer wieder gefehlt.
Dass sein Team dennoch in der Lage ist, auch den Großen in der Klasse ein Bein zu stellen, zeigte es unter anderem im Hinspiel: Da erkämpfte ich eine „Rumpfelf“ (Geibel) in Weinsheim ein 1:1. „Auch dieses Mal wollen wir ihnen das Leben natürlich so schwer wie möglich machen, aber alles andere als eine Niederlage wäre eine Überraschung“, sagt der Trainer.
SC Idar-Oberstein II – FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein (Sonntag, 15 Uhr). Zum Auftakt gibt’s auf dem Idarer Kunstrasen direkt das Stadtderby, und da haben die Hausherren noch eine Rechnung mit Blau-Weiss offen: Das Hinspiel verlor die Idarer Reserve deutlich mit 1:4, war aber laut Coach Michael Rodenbusch nicht unbedingt die schlechtere Mannschaft. Dafür, dass er sich dieses Mal durchaus Zählbares ausrechnet, gibt es gute Gründe. Grund eins ist natürlich das Hinspiel, als sein Team den Gastgebern auf Augenhöhe begegnet war. Grund zwei ist der Idarer Kunstrasen, auf dem die Rodenbusch-Elf fußballerisch bessere Auftritte zeigte. Und Grund drei ist die Personalsituation. Zwar werden mit Christian Zizak und Torwart Tim Robbert zwei Spieler ausfallen, zudem steht hinter Tim Oberländer ein Fragezeichen, allerdings hofft Rodenbusch auf Unterstützung aus der ersten Mannschaft, die bereits am Samstag in Karbach spielt, und kann mit Akteuren aus der U19, die spielfrei hat, auffüllen. Sicher dabei ist für die Innenverteidigung der am Samstag noch gesperrte Dominik Bauer, der der Defensive gegen eine spielstarke FSV-Offensive Stabilität geben soll. Ansonsten geht es laut SC-Trainer vor allem darum, dem Gegner die Spielfreude zu nehmen – durch viel Disziplin und eine aggressive Zweikampfführung. „Zudem müssen wir offensiv unsere Chancen mal konsequent nutzen. Ich hoffe, dass es da bei den Jungs mal klick macht, denn die können es ja eigentlich“, so Rodenbusch.
Dass seine Mannschaft es kann, davon ist Blau-Weiss-Spielertrainer Eugen Karpunov überzeugt. Und er macht deutlich, dass er in Idar auf jeden Fall punkten will, immerhin hat er ja noch Rang zwei im Blick. Die Personalsituation gestaltet sich auch bei den Gästen relativ komfortabel, lediglich Martin Gert (beruflich verhindert) und Luca Mörscher fehlen sicher. Karpunov selbst und Julian Deutsch sind angeschlagen, werden aber wohl spielen. „Wir sind noch aus altem Holz geschnitzt. Da wird eine Tablette eingeworfen und dann geht das schon“, sagt er mit einem Lachen. Besonders ist die Partie sicher für Angreifer Jan-Uwe Audri, der in der kommenden Saison für den SC Idar-Oberstein spielen wird.
TuS Mörschied – SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein (Sonntag, 15.15 Uhr). Bislang ist der TuS Mörschied auf eigenem Platz noch ungeschlagen – und diese Serie möchte Spielertrainer Florian Galle auch in der Rest-Rückrunde fortsetzen. Er weiß aber auch, dass direkt zu Beginn ein echter Härtetest auf sein Team und auch auf die Ungeschlagen-Serie wartet. Die Gäste reisen als Tabellenzweiter an, haben in der Vorbereitung unter anderem beim 2:0 gegen Landesligist TuS Hackenheim gezeigt, was sie zu leisten imstande sind.
Im Hinspiel allerdings erkämpfte sich der TuS ein 1:1. Es war einer von wenigen Punktgewinnen gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel. Nun kommt hinzu, dass beide Teams noch nicht wissen, wo sie nach einer langen Vorbereitung stehen. „Da kann man sich natürlich direkt orientieren, wie gut man die Hausaufgaben während der Vorbereitung gemacht hat“, sagt Galle. Der hofft auf die Fortsetzung der Heimserie und darauf, dass „wir zeigen, dass wir in der Klasse jedem Gegner das Leben schwer machen können“. Dazu steht ihm bis auf den beruflich verhinderten Fabian Rosner der komplette Kader zur Verfügung.
Spvgg Nahbollenbach – TSG Planig (Sonntag, 15.15 Uhr). Die Personalsorgen reißen nicht ab bei der Spvgg, wo an eine Rückkehr der Verletzten oder zurzeit beruflich stark eingebundenen Spieler im März wohl noch nicht zu denken ist: Mo Kouyate und Maurice Müller stehen nicht zur Verfügung, Marius Kraft, Tim Risch, Lukas Hetterich, Alex Engelmann sind verletzt, Jahn Lenz und Jan-Philipp Hahn verletzt, hinter Florian Borr steht ein Fragezeichen, sodass Coach Andy Forster aktuell gerade einmal 14 Akteure, er eingerechnet, für die Partie gegen den Tabellenvierten Planig zur Verfügung stehen. „Klein, aber fein“, nennt es Forster, der sich trotzdem, gerade zu Hause, durchaus Chancen ausrechnet.
Immerhin haben die Gäste bislang in der Fremde noch nicht allzu viel Zählbares geholt. Drei Siegen stehen ein Remis und fünf Niederlagen gegenüber. „Wenn da was zu machen ist, dann sicherlich auf eigenem Platz“, weiß der Nahbollenbacher Coach. Der erwartet von seinem Team, dass es den spielstarken Gästen genau diese Spielfreude durch gesunde Härte nimmt. Gerade gegen die Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel hatte die Spvgg zuletzt oft gut ausgesehen. „Und dazu sehe ich uns auch dieses Mal wieder in der Lage“, so Forster.