Auch der 19. Spieltag in der Fußball-Bezirksliga steht aus Sicht der Kreis-Birkenfeld-Teams vorwiegend im Zeichen des Abstiegskampfs. Den SC Birkenfeld plagen vor dem wichtigen Duell gegen den VfL Simmertal allerdings große Personalsorgen. Auf dem Idarer Kunstrasen kommt es indes zu Stadt- und Kellerduell.
SC Birkenfeld – VfL Simmertal (Sonntag, 15 Uhr am Umweltcampus). Die Rückschläge beim SCB werden nicht weniger: Florian Meiswinkel ist mittlerweile der neunte Akteur, der sich in die Liste der Langzeitverletzten einreiht. Er erlitt im Spiel gegen Nahbollenbach mehrere Frakturen im Gesicht, wurde unter der Woche in Homburg operiert und wird mindestens sechs Wochen lang nicht zur Verfügung stehen. Auch Leon Korn hat mindestens eine Zerrung, muss wohl ebenfalls einige Wochen passen. Zudem fällt Christian Jahn urlaubsbedingt aus. „Das sind natürlich drei Leistungsträger, die uns da fehlen“, sagt Coach Pascal Geibel. Dafür werden Mirsand Kryeziu und Arne Wildbihler, der nach einer langwierigen Bronchitis noch lange nicht bei 100 Prozent ist, in die Startelf rücken, was allerdings gleichbedeutend damit ist, dass die Optionen von der Bank weniger werden. „Wir haben dieses Mal das große Glück, dass unsere Zweite spielfrei hat und wir mit ein paar Jungs auffüllen können“, so Geibel. Dass die Lage sich ausgerechnet vor dem wichtigen Spiel gegen den direkten Konkurrenten derart zuspitzt, schmeckt dem Trainer gar nicht, zumal er klar sagt: „Das Spiel müssen wir zu Hause eigentlich gewinnen.“ Allerdings weiß er auch um die Stärken der Gäste, hat zur Kenntnis genommen, dass sie nur 1:2 gegen Weinsheim verloren und Pfaffen-Schwabenheim mit 3:1 geschlagen haben. „Unser Ziel war es, aus den beiden Spielen gegen Nahbollenbach und Simmertal vier Punkte zu holen, und das werden wir auch schaffen“, gibt sich Geibel dennoch selbstbewusst.
SC Idar-Oberstein II – Spvgg. Nahbollenbach (Sonntag, 15 Uhr). Das Stadtderby ist zugleich ein Kellerduell. Während die Gastgeber mit drei Punkten – einem deutlichen Sieg gegen Blau-Weiss Idar-Oberstein steht eine ebenso deutliche Niederlage gegen Planig gegenüber – in das Jahr gestartet sind, haben die Gäste in den ersten beiden Partien zwei Punkte eingefahren und dabei jeweils durch späte Gegentore Dreier verpasst. Für Idars Coach Michael Rodenbusch war der Auftakt trotzdem vielversprechend, auch weil sich seine Mannschaft in Planig unter Wert geschlagen hatte. „Ein Remis wäre durchaus drin gewesen“, sagt er. Um das punktetechnisch wieder geradezubiegen, peilt er nun auf dem heimischen Kunstrasen einen Dreier an, sieht sein Team personell gut aufgestellt. Ob Christian Zizak und Gevorg Yezagelyan dabei sind, entscheidet sich erst kurzfristig. Sicher scheint, dass es dieses Mal wieder Unterstützung aus dem Oberligakader geben wird, denn die Erste spielt bereits am Samstag bei den Sportfreunden Eisbachtal.
Deutlich größer sind die Personalsorgen bei den Gästen. Da waren Niklas Herrmann und Anton Nicodemus gegen Birkenfeld kurzfristig ausgefallen, Moritz Hahn musste angeschlagen nach gut einer Stunde runter. Wer von dem Trio fit wird, entscheidet sich kurzfristig. Zu einem Kurzeinsatz kam indes Stürmer Maurice Müller, der allerdings erst eine Trainingseinheit mit der Mannschaft hatte und wohl auch in Idar nur eine Option von der Bank ist. „Ich freue mich trotzdem auf das Spiel und die Rückkehr in den Haag“, sagt Spvgg-Trainer Andy Forster, der selbst viele Jahre für den SC das Tor hütetet. „Und natürlich wollen wir auch was mitnehmen, wollen unsere Miniserie mit zwei ungeschlagenen Spielen fortsetzen.“
SG Guldenbachtal – FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein (Sonntag, 15 Uhr in Guldental). Der Zug Richtung Rang zwei dürfte abgefahren sein für Blau-Weiss. Das sieht auch Spielertrainer Eugen Karpunov realistisch. Dennoch möchte er den Anschluss an die ersten vier Plätze nicht ganz abreißen lassen – und auch den Abstand auf die Abstiegszone weiter ausbauen, auch wenn ein Abrutschen in den Tabellenkeller nicht mehr wirklich droht. Das Hinspiel gewann der FSV mit 5:2, überzeugte aber erst in der zweiten Halbzeit, weil „Guldenbachtal ganz komisch zu spielen ist“, wie es Karpunov nennt. Vor allem nach vorne sieht er die Gastgeber mit Nico Dorfey, der im ersten Aufeinandertreffen doppelt traf, gut besetzt. „Wenn der im Strafraum ist, wird es immer gefährlich. Deswegen müssen wir zusehen, dass wir sie weit von unserem Tor fernhalten“, so der FSV-Trainer. Der wird selbst wegen einer Muskelverletzung nicht spielen können und muss zudem auf Luca Dieden und Jan-Niklas Decker verzichten. Dafür könnten Martin Gert, der in der Vorwoche Vater geworden ist, und Calvin Schindler zurückkehren.
TuS Mörschied – SV Winterbach (Sonntag, 15.15 Uhr). Nach 18 Spielen ist der SV Winterbach immer noch ungeschlagen, zieht an der Tabellenspitze einsam seine Kreise. Lediglich Weinsheim auf Platz zwei mit vier Punkten Rückstand und einem absolvierten Spiel mehr kann dem SV wohl überhaupt noch gefährlich werden. Vor allem, wenn die Mörschieder ihre Heimserie ausbauen würden. Denn die Mannschaft von Spielertrainer Florian Galle ist weiterhin zu Hause ungeschlagen und freut sich darauf, „die Aufgabe anzugehen, Winterbach als erstes Team zu ärgern“, sagt Galle, der sein Team keinesfalls chancenlos und durchaus in der Lage sieht, dem Primus die erste Niederlage zuzufügen. Schon im Hinspiel sah der TuS-Trainer seine Mannschaft nicht schlechter, allerdings stand am Ende ein knappes 1:2, „weil wir unsere Chancen nicht konsequent genutzt haben“, wie sich Galle erinnert. Und die Chancenverwertung war auch in den jüngsten beiden Partien ein Thema. „Da müssen wir uns auf jeden Fall verbessern, auch weil wir gegen Winterbach sicherlich nicht zu so vielen klaren Offensivaktionen kommen werden“, so der Trainer. Ein Meister im Verwerten von Chancen spielt bekanntlich auf Winterbacher Seite. Torjäger Elias Pfenning steht mittlerweile bei 33 Saisontoren. Der TuS Mörschied muss lediglich auf André Schatz verzichten, dafür könnte Co-Trainer Bastian Schwinn wieder zu einer Option werden. Auch aus der zweiten Mannschaft hat sich beispielsweise Michel Lorenz durch gute Leistungen angeboten.
TuS Pfaffen-Schwabenheim – VfR Baumholder II (Sonntag, 15.15 Uhr). Trotz der Niederlage am vergangenen Wochenende ist die Baumholderer Reserve noch mittendrin im Kampf um die Plätze oberhalb des Strichs, hat, auf dem letzten Tabellenplatz stehend, nur drei Punkte Rückstand zum rettenden Ufer. Gegner Pfaffen-Schwabenheim sollte bei neun Punkten Vorsprung zwar nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun haben, ist allerdings alles andere als gut aus dem Winter gekommen: Drei Niederlagen gab es für den Tabellensiebten in diesem Jahr, darunter auch ein 1:3 gegen Simmertal, das nur einen Punkt besser dasteht als Baumholder. „Natürlich rechnen die sich gegen uns etwas aus“, sieht es VfR-Trainer Jan Eisenhut realistisch. Doch auch er sieht seine Mannschaft keinesfalls chancenlos, sagt aber auch: „Wir müssen vorne mehr aus unseren Möglichkeiten machen.“ Dazu steht ihm bis auf Jarno Schad das komplette Personal zur Verfügung. Hinter Max Ullrich, der gegen Mörschied frühzeitig runter musste, steht noch ein kleines Fragezeichen.