Für die Spvgg Nahbollenbach bedeutete die Niederlage in Baumholder den Sturz auf den ersten potenziellen Abstiegsplatz. Der FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein hat sich im Aufstiegsrennen zurückgemeldet und liegt nach seinem 4:1 in Waldböckelheim nur noch drei Punkte hinter der SG Weinsheim, die Zweiter ist.
TuS Waldböckelheim – FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein 1:4 (0:1). Einen Schlüsselmoment gab es aus Sicht von FSV-Abteilungsleiter Knut Politz: In der 70. Minute parierte Blau-Weiss-Schlussmann Felix Roth einen Abschluss der Gastgeber stark und rettete damit seine Mannschaft vor einem 0:2-Rückstand. „Damit wäre die Partie aller Voraussicht nach durch gewesen“, sagte Politz. Die Gastgeber waren nach einer guten halben Stunde nach einem Eckball in Führung gegangen und hatten sich fortan nur noch aufs Verteidigen verlegt. Schon davor hatte das Waldböckelheimer Abwehrbollwerk es der Idar-Obersteiner Offensive schwer gemacht. Die war zwar immer mal wieder durchgebrochen, allerdings spätestens am starken Schlussmann Corin Gätcke gescheitert. Als dann auch noch das 0:1 fiel, reagierte der FSV erst einmal geschockt und rettete sich in die Pause. Da und auch in den anschließenden 45 Minuten von Hälfte zwei zeigte Kapitän Julian Deutsch echte Leaderqualitäten, pushte seine Mannschaft noch einmal nach vorn und ging selbst mit gutem Beispiel voran.
Und nachdem die Gäste den Schockmoment nach der guten Waldböckelheimer Chance überwunden hatten, schlugen sie – allen voran Jan-Uwe Audri – eindrucksvoll zurück: Zweimal traf der Stürmer aus zweiter Reihe, dann vollendete Ibrahim El-Saleh nach sehenswerter Rabona-Vorarbeit von Thomas Szöllösi zum 3:1, ehe Audri kurz vor Schluss den Endstand herstellte.
Tore: 1:0 Jan Scheib (33.), 1:1, 1:2 Jan-Uwe Audri (71., 74.), 1:3 Ibrahim El-Saleh (78.), 1:4 Audri (83.).
SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein – SC Idar-Oberstein II 6:1 (3:0). „Wir haben den Hartplatz nicht angenommen“, das war die erste Einschätzung von Idars Coach Michael Rodenbusch nach der deftigen Klatsche. Um Zugriff vor allem bei den langen Bällen zu bekommen, hatte er auf eine Fünferkette umgestellt. Doch diese taktische Maßnahme führte nicht zum gewünschten Ergebnis, denn zweimal kamen die Gastgeber zum Flanken, zweimal fielen so Gegentreffer. Doch die SC-Reserve wirkte nicht nur defensiv nicht sattelfest, sondern tat auch nach vorne insgesamt zu wenig. Einmal hatte Fabian Sagawe allein vorm gegnerischen Keeper die Chance, den Anschluss herzustellen, schoss Fürfelds Schlussmann aber in die Arme. Erst beim Treffer zum 1:4 „haben wir gemerkt, dass deren Tormann gar nicht so stark ist“, sagte Rodenbusch und ergänzte: „Es ist enttäuschend, dass wir den Kampf nicht angenommen haben.“
Tore: 1:0 Dominik Gerhardt (14.), 2:0, 3:0 Peter Frey (23., 31.), 4:0 Sören Pershon (53.), 4:1 Dominic Bauer (61.), 5:1 Pershon (65.), 6:1 Frey (88.).
TuS Mörschied – SC Birkenfeld 2:1 (0:1). Dass die Gäste krankheits- und verletzungsbedingt nur mit elf Spielern angereist waren, machte sich spätestens Mitte der zweiten Halbzeit bemerkbar. In den ersten 45 Minuten hatte sich der SCB eine knappe Führung durchaus verdient. „Das war richtig schwach von uns, wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen und haben all das vermissen lassen, was wir eigentlich auf den Platz bringen wollten“, sagte Mörschieds Coach Florian Galle.
Nach Wiederanpfiff stellte Galle auf zwei Spitzen um, zog Lars Haag neben Niklas Munsteiner nach vorne – und sah eine deutliche Leistungssteigerung. „Wir sind mit Schwung aus der Kabine gekommen, haben Druck gemacht“, so der TuS-Trainer. Das sah auch sein Gegenüber Pascal Geibel so. Der SCB produzierte nun deutlich zu viele Standardsituationen und schaffte es kaum noch, für Entlastung zu sorgen. Einer dieser Standards, ein von Fabian Rosner perfekt getretener Freistoß, fand dann auch den Weg ins Tor. Anschließend hatte Birkenfeld das 2:1 auf dem Fuß, doch der Abschluss von Mirsand Kryeziu sprang vom Innenpfosten gegen Mörschieds Schlussmann Johannes Becker und von da zurück ins Feld (80.). Und dann kam es, wie es kommen musste: Mit der letzten Aktion erzielten die Gastgeber nach einem perfekt gespielten Diagonalball doch noch das 2:1 – und schafften es so, ihre Ungeschlagen-Heimserie über die Hinrunde zu retten.
Tore: 0:1 Leon Korn (24.), 1:1 Fabian Rosner (66.), 2:1 Nico Kunz (90.+2).
VfR Baumholder II – Spvgg Nahbollenbach 2:1 (1:0). Endlich: Die Erleichterung war auch dem Baumholderer Interimscoach Gerd Augsten anzuhören, nachdem seine Mannschaft am 15. Spieltag den ersten Saisonsieg eingefahren hatte. Den Druck hatte sich das Team unter der Woche selbst gemacht, indem es sich für die Entlassung des bisherigen Trainers Kay Hamm ausgesprochen hatte. „Dieser Druck war auch unter der Woche zu spüren, da war mächtig Dampf auf dem Kessel“, sagte Augsten.
Der Trainer hatte in der Folge viele Gespräche geführt, hatte am Samstag ein Sondertraining angesetzt, um die Mannschaft besser kennenzulernen und hatte aus Vorstand und erster Mannschaft eine Menge Unterstützung erfahren. Er erklärte: „Wir wollten, egal wie das Spiel ausgeht, sagen können, dass wir alles gegeben haben.“ Das tat sein Team dann auch, ließ das Herz auf dem Platz, kämpfte, lief und erarbeitete sich so einen am Ende sicherlich glücklichen Sieg.
Glücklich deswegen, weil das entscheidende Tor in der vorletzten Minute der regulären Spielzeit fiel, glücklich aber auch, weil die Gäste ebenfalls Gelegenheiten hatten, um ihrerseits das 2:1 zu erzielen. „Das war wirklich kein schlechter Gegner“, sagte der Baumholderer Interimscoach. „Unterm Strich war es ein Sieg des Willens.“ Ein Blick auf die Tabelle zeigt auch: Der VfR darf durchaus noch einmal hoffen. Nachdem die direkte Konkurrenz, zu der auch Nahbollenbach gehört, patzte, ist der Rückstand zum rettenden Ufer auf vier Zähler geschmolzen.
Tore: 1:0 Dominik Pfingst (24./Foulelfmeter), 1:1 Mouhamed Kouyate (54.), 2:1 Bryan Barcenas (89.).