Noch ist offen, wie viele Absteiger es aus der Fußball-Bezirksliga geben wird. Wahrscheinlich werden es drei. Sicher ist allerdings, dass mit dem SC Birkenfeld, der Spvgg Nahbollenbach und dem VfR Baumholder II weiterhin drei Mannschaften nicht gerettet sind. Die VfR-Reserve hat am Samstag ein wichtiges Spiel vor der Brust, das schon vorentscheidenden Charakter haben könnte. Auf Birkenfeld und Nahbollenbach warten indes Bonusspiele. Eigentlich.
SG Weinsheim – Spvgg Nahbollenbach. Bereits am Freitag (19.30 Uhr) muss Nahbollenbach zum „Bonusspiel“ nach Weinsheim. „Ein Punkt wäre da schon gut, aber wenn das nicht klappt, ist es auch nicht schlimm“, übt sich Spvgg-Coach Andy Forster in Understatement. Im Hinspiel holte sein Team immerhin ein Unentschieden, allerdings auf eigenem Geläuf. „Und die sind daheim noch mal eine ganze Nummer souveräner als auswärts“, weiß er. Weil er die Gastgeber vor allem in der Offensive stark erwartet, wird seine Mannschaft wieder aus einer eher defensiveren Grundeinstellung heraus agieren, kompakt stehen, aber eben keinen Bus im eigenen Strafraum parken. „Das ist nicht meine Art, Fußball zu spielen“, sagt Forster. Wichtig sei es, die Räume eng zu machen und damit den Weinsheimer Spielfluss zu unterbinden. „Und nach vorn sind wir immer für ein, zwei Tore gut“, weiß der Spvgg-Trainer. „Allerdings muss es bei uns schon zu 110 Prozent passen, damit wir am Ende auch wirklich Zählbares holen.“ Forster wird auf Niklas Herrmann (muskuläre Probleme) verzichten müssen, für ihn rückt Matthias Heidrich wieder in den Kader und aller Voraussicht nach auch direkt in die Startelf.
VfR Baumholder II – TuS Waldböckelheim. Ohne Frage: Die Partie am Samstag (16.30 Uhr) hat für beide Mannschaften richtungsweisenden Charakter, denn wenn die VfR-Reserve gegen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf verliert, dürfte es ganz schwer werden, die Klasse noch zu halten. Aktuell steht die Mannschaft von Jan Eisenhut auf dem vorletzten Platz, hat, im Fall von drei Absteigern, drei Punkte Rückstand auf Bockenau und damit aufs rettende Ufer. Der TSV spielt einen Tag später in Mörschied, hat also ebenfalls ein schweres Auswärtsspiel vor der Brust. Das ist aus Sicht von Eisenhut aber nicht relevant, denn sein Team muss es erst einmal schaffen, gegen Waldböckelheim, das vier Punkte mehr auf dem Konto hat als seine Mannschaft, zu gewinnen. „Winterbach war noch ein Bonusspiel, aber jetzt zählt es“, sagt er. Ob Unterstützung von oben kommt, ist noch offen. Das Verbandsligateam spielt bereits am Freitag, hat aber selbst Personalprobleme. Auch bei der Reserve hakt es, vor allem in der Offensive, wo mit Marcel Lichtenberger und Daniel Embacher zwei wichtige Akteure auszufallen drohen. „Und da wir nur vier Spieler für vorne haben, wird das schon eng“, weiß Eisenhut. Der wird am Wochenende, weil privat verhindert, von seinem Nachfolger Jonas Gedratis vertreten.
SC Birkenfeld – SV Winterbach. Die 1:5-Niederlage gegen Guldenbachtal nagt noch an Birkenfelds Trainer Pascal Geibel, der weiß, dass durch die liegen gelassenen Zähler noch ein knackiger Saisonendspurt auf seine Mannschaft wartet: Winterbach (H), Merxheim (A), Waldböckelheim (A) und Mörschied (H) heißen die kommenden vier Gegner. Mindestens einen Sieg wird Birkenfeld laut Geibels Prognosen noch holen müssen – auswärts holte der SCB nur sechs seiner 30 Punkte, daheim warten harte Brocken. Doch auch gegen Ligaprimus Winterbach sieht der Trainer seine Mannschaft am Sonntag (15 Uhr) am Umweltcampus keinesfalls chancenlos. Die war schon bei der knappen 1:2-Niederlage im Hinspiel nah dran an der Überraschung, war gerade in Hälfte zwei das bessere Team. „Deswegen rechnen wir uns auf dem Campus schon was aus“, sagt Geibel. „Irgendwo müssen wir noch punkten, am besten zeitnah.“ Allerdings bleibt die Personalsituation weiterhin angespannt: Gegenüber der Vorwoche fehlt Tobias Jung, Michael Bem, Niklas Schellenberg und Marco Rozycki fallen weiterhin aus, Alex Koch und Eugen Schwindt sind noch lange kein Thema. „Damit werden wir voraussichtlich einen Auswechselspieler haben“, sagt Geibel, der hofft, dass wieder Akteure aus der zweiten Mannschaft zumindest Optionen für die Bank sind, auch wenn die dann schon ein komplettes Spiel in den Knochen haben. Die Gäste hätten die Partie gerne verlegt, weil einige Akteure wegen Kommunionsfeiern fehlen, allerdings wurde kein Alternativtermin gefunden.
TuS Mörschied – TSV Bockenau. Nachdem Bockenau vor zwei Wochen ein Lebenszeichen im Abstiegskampf gesendet hatte, setzte es vergangene Woche eine deftige Niederlage gegen Merxheim – und die war gleichbedeutend mit dem erneuten Abrutschen auf den viertletzten Platz, bei dem sich noch zeigen muss, ob der am Ende reichen wird. „Sicher ist allerdings, dass die ums nackte Überleben kämpfen“, weiß Mörschieds Spielertrainer Florian Galle, vor der Partie am Sonntag, 15.15 Uhr). Doch auch seine Mannschaft hat weiterhin Ziele, will die, auch nach dem Dämpfer und der 4:6-Niederlage bei der Idarer Reserve, nicht aus den Augen verlieren. „Wir wollen weiterhin bestes Team im Kreis sein“, sagt Galle. „Zudem wollen wir uns allen anderen Mannschaften im Abstiegskampf gegenüber fair verhalten und keinesfalls nachlassen.“ Das Hinspiel hatte der TuS mit 2:3 verloren, hatte trotz Überzahl noch ein Gegentor kassiert. Da hatte Galle schon den einen oder anderen Unterschiedsspieler ausgemacht, auf den das Bockenauer Spiel zugeschnitten ist. „Wenn davon welche fehlen, dann wird es schon schwer für sie in der Liga“, so der TuS-Trainer, der darin auch einen großen Unterschied zu seiner Mannschaft sieht, bei der in dieser Spielzeit schon 27 Akteure zum Einsatz gekommen sind – und das laut Galle ohne einen Leistungsabfall. „Das ist unser großes Pfand.“ Deswegen wird auch der Ausfall von Tim Schuf, der wegen Verdachts auf Kreuzbandriss gegen Idar frühzeitig runter musste, kompensiert werden können. Zudem wird Fabian Rosner aller Voraussicht nach aus beruflichen Gründen fehlen. Wichtig wird laut Galle sein, besser zu verteidigen als beim 4:6 in Idar.
TuS Pfaffen-Schwabenheim – SC Idar-Oberstein II. Legt man das Rechenspiel von Idars Trainer Michael Rodenbusch vor der Partie in Pfaffen-Schwabenheim zugrunde, müsste seine Mannschaft die Partie am Sonntag (15.15 Uhr) eigentlich verlieren. Denn bislang war es so, dass sein Team die Spiele, die es in der Hinrunde verloren hatte, in der Rückrunde gewann, aber eben auch umgekehrt. Und zu Hause gegen Pfaffen-Schwabenheim gab es einen knappen 5:4-Sieg. „Das war aber schon ein schlechtes Spiel von uns und wirklich eng“, versucht Rodenbusch mit einem Lachen zu relativieren. „Sollte es wirklich so kommen, wäre das blöd für uns, aber ich hätte recht behalten. Ich würde aber lieber unrecht haben und die Punkte bekommen.“ Immerhin feierte seine Mannschaft zuletzt vier Siege in Folge, erzielte dabei 20 Tore. Sechs gingen dabei auf das Konto von Fabian Sagawe, der allerdings wegen einer Fußverletzung aller Voraussicht nach fehlen wird. Dafür sollten Lennert Arend und Tim Oberländer wieder dabei sein.
SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein – FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein. Aktuell ist der FSV das beste Team im Kreis Birkenfeld – auch dank des 6:3-Sieges am vergangenen Wochenende gegen Simmertal. Nun allerdings dürfte, so zumindest lässt es ein Blick auf die Tabelle vermuten, am Sonntag (15.15 Uhr in Fürfeld) ein anderes Kaliber auf die Mannschaft von Spielertrainer Eugen Karpunov warten: Fürfeld ist aktuell Vierter, musste aber in der Vorwoche eine überraschende Niederlage gegen den abstiegsbedrohten TuS Waldböckelheim hinnehmen. Vielleicht auch, weil es für die Gastgeber um nichts mehr geht? „Mich hat das schon überrascht, sie waren die ganze Zeit so stabil und lassen jetzt doch immer mal wieder Punkte liegen“, sagt Karpunov. Dessen Team hat mit den Gastgebern durchaus noch eine Rechnung offen: Im Hinspiel gab es eine 1:9-Klatsche, die dazu führte, dass Trainer Carsten Beicht zurücktrat und die generell viel Unruhe in die Mannschaft brachte. „Wir haben uns mittlerweile wieder ein bisschen gefangen, da war auch der Sieg gegen Simmertal wichtig“, sagt Karpunov, der durchaus noch auf Rang vier schielt. „Warum nicht? Das kann auch Selbstvertrauen geben.“