Der drittletzte Spieltag in der Fußball-Bezirksliga war nicht der Spieltag der Kellerkinder: Baumholder II kam gegen Waldböckelheim nicht über ein Remis hinaus, Nahbollenbach und Birkenfeld kassierten erwartbare Niederlagen. Da aber auch die Konkurrenz nichts Zählbares holte, ist wenig passiert im Tabellenkeller.
Zu kleinen Verschiebungen kam es unterdessen beim Kampf um Platz fünf. Dort steht aktuell der TuS Mörschied, gefolgt vom SC Idar II auf Platz sechs. Während beide ihre Spiele gewannen, unterlag Blau-Weiss Idar-Oberstein in Fürfeld und rutschte auf Rang sieben ab.
SG Weinsheim – Spvgg Nahbollenbach 2:0 (1:0). Die Bonuspunkte sind ausgeblieben für die Spvgg Nahbollenbach, die sich beim Tabellenzweiten aus Weinsheim zwar respektabel aus der Affäre zog, aber eben nichts Zählbares mitnahm. „Wir haben es wirklich gut gemacht“, lobte Coach Andy Forster sein Team. Der Trainer musste gegenüber der Vorwoche noch auf Mo Kouyate und den frühzeitig ausgewechselten Niklas Herrmann verzichten, hatte vor allem Spieler aus der zweiten Mannschaft auf der Bank sitzen. Die Nahbollenbacher standen defensiv kompakt, ließen allerdings nach 27 Minuten eine Flanke zu, die Felix Frantzmann dann per Kopf verwertete. „Ich hatte schon das Gefühl, dass was drin ist“, sagte Forster. Dessen Mannschaft riskierte in der letzten halben Stunde, weil sie an dem Punkt schnupperte, etwas mehr, wodurch sich für Weinsheim mehr Räume ergaben. Und die nutzten die Gastgeber in der 72. Minute, als ein Steckpass nach Balleroberung bei Daniel Ayoob landete, der zum 2:0 vollstreckte. Daran, dass der Sieg verdient war, ließ auch Forster keine Zweifel aufkommen und dennoch sah er die Überraschung als durchaus greifbar an. „Wenn wir da ein Tor machen, dann hätte da etwas gehen können.“
VfR Baumholder II – TuS Waldböckelheim 0:0. Dass das Remis im Abstiegskampf zu wenig ist, das war auch Jonas Gedratis, der den privat verhinderten VfR-Coach Jan Eisenhut vertrat, bewusst. „Das haben die Jungs auch nach dem Spiel direkt gesagt“, so Gedratis, der das Team, unabhängig von der Ligazugehörigkeit, in der kommenden Saison coachen wird. Gegen Waldböckelheim hätte die VfR-Reserve durchaus einen Dreier holen können. Die Gastgeber waren das spielbestimmende Team, schafften es aber zu selten, gefährlich ins letzte Drittel vorzustoßen. Und so waren es in Halbzeit eins sogar die Gäste, die die besseren Möglichkeiten hatten: Nach sechs Minuten gab es die erste gute Waldböckelheimer Schusschance, nach 30 Minuten prallte ein Abschluss an den Außenpfosten. „Wir hatten zwar insgesamt mehr Torschüsse, aber mit Blick auf die Qualität waren deren Möglichkeiten besser“, sagte Gedratis. Fünf Minuten vor dem Ende setzte Marcel Gutendorf einen Ball nach einer Flanke an die Latte, verpasste den Lucky Punch knapp. Auch wenn die Zahl der Spiele, um das Ruder noch rumzureißen, weniger wird, ist Aufgeben bei der VfR-Reserve keine Option. „Wir spielen Fußball, um zu gewinnen. Und wenn wir gewinnen, bleiben wir in der Klasse“, so Gedratis. Natürlich gebe es auch Stimmen, die die A-Klasse für die attraktivere Liga halten, weil es die Klasse sei, in die man eigentlich gehöre, weil es dann mehr Derbys gebe. „Aber solange wir rechnerisch in der Bezirksliga bleiben können, ist das unser Ziel“, stellte der Interimscoach klar.
SC Birkenfeld – SV Winterbach 2:7 (0:3). Zwischen der 8. und der 13. Spielminute kassierte der SCB drei Treffer, verlor die Partie also praktisch binnen fünf Minuten und in der Anfangsviertelstunde. Entsprechend schnell hatte Birkenfelds Trainer Pascal Geibel das Spiel dann auch zusammengefasst. „Wir hatten mehr Ballbesitz, sind gelaufen, gelaufen, gelaufen, Winterbach hat nach Balleroberung schnell umgeschaltet, uns überlaufen und kam dadurch zu relativ einfachen Treffern.“ Vor allem mit Blick aufs Tempo beispielsweise eines Elias Pfenning habe seine Mannschaft immer das Nachsehen gehabt, obwohl diese defensiv meist in Überzahl war. Hinzu kam, dass Winterbach nach den Birkenfelder Anschlusstreffern immer viel zu schnell zurückschlug, sowohl beim 1:3 als auch beim 2:4. „Da hat es jeweils nur zwei, drei Minuten gedauert bis wir wieder ein Tor kassiert haben“, so Geibel. Der konnte seinem Team keinen Vorwurf machen, der Wille sei zu jeder Zeit erkennbar gewesen, aber sowohl körperlich als auch mit Blick auf die Sprints habe die Mannschaft immer das Nachsehen gehabt. „Das war für uns das letzte Bonusspiel, jetzt sind wir unter Zugzwang, müssen irgendwo drei Punkte holen“, sagte der SCB-Trainer. Immerhin: „Die übrigen Ergebnisse waren aus unserer Sicht okay.“
Tore: 0:1 Elias Pfenning (8./Elfmeter), 0:2 Jonas Kunz (12.), 0:3 Luis Becker (13.), 1:3 Daniel Sommer (47./Elfmeter), 1:4 Pfenning (50.), 2:4 Daniel Sommer (68.), 2:5 Henry Schneberger (70.), 2:6, 2:7 Pfenning (76., 79.).
TuS Mörschied – TSV Bockenau 2:1 (1:0). Vor allem die anderen Teams aus dem Kreis Birkenfeld dürften nach dem späten Mörschieder Siegtreffer aufgeatmet haben: Spielertrainer Florian Galle hatte den Ball per Freistoß und auch dank eines Bockenauer Beines in der ersten Minute der Nachspielzeit in die Maschen befördert. Verdient, wie der Torschütze befand. Denn seine Mannschaft hatte schon in der ersten Halbzeit mehr vom Spiel, hatte es da aber verpasst, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Der Gegentreffer fiel dann in eine Phase hinein, in der beide Teams in Unterzahl waren – Lars Haag bei den Gastgebern und Matthias Keiper bei den Gästen hatten eine Zeitstrafe kassiert. Damit kam Bockenau besser klar als Mörschied, das sich erst einmal sortieren musste. „Das hat uns ein wenig aus dem Konzept gebracht“, so Galle. Doch nach dem Ausgleich fing sich seine Mannschaft schnell, übernahm wieder die Spielkontrolle und erzielte dann auch den Treffer. „Ich hatte vorher schon gesagt, dass es für mich etwas mit Respekt und Fairness den anderen gegenüber zu tun hat, dass wir die Spiele mit der nötigen Ernsthaftigkeit angehen. Zudem haben wir auch noch Ziele, wollen vor allem zu Hause gewinnen“, so Galle.
Tore: 1:0 Niklas Munsteiner (7.), 1:1 Michel Tressel (69.), 2:1 Florian Galle (90.+1).
TuS Pfaffen-Schwabenheim – SC Idar-Oberstein II 3:4 (1:3). Dass Michael Rodenbusch, Trainer der Idarer Reserve, mit seiner Logik zu den Ergebnissen unrecht behalten hat, war ihm nach dem fünften Sieg in Folge definitiv recht. Seiner Logik zu Folge hätte sein Team in Pfaffen-Schwabenheim verlieren müssen, nachdem die Partien in der Rückrunde bislang immer konträr zur Hinrunde gewesen waren: Auf ein Sieg folgte eine Niederlage und umgekehrt. Dieses Mal nicht, denn auch das Hinspiel hatte der SC für sie entschieden. Und das war ein ähnlich hartes Stück Arbeit wie das Rückspiel, in dem die Gäste nach einer guten halben Stunde mit 3:0 führten, nach einer Roten Karte gegen Jannis Harmacher wegen Nachtretens (31.) sogar in Überzahl waren. „Da dachten wir, es passiert nichts mehr“, so Rodenbusch. Es passierte allerdings noch sehr viel: Pfaffen-Schwabenheim bekam in Unterzahl Oberwasser und glich zum 3:3 aus. Das 3:3 war aus Sicht des SC-Trainers allerdings in der Entstehung fragwürdig: Elias Hahn hatte den Ball an den angelehnten Arm bekommen, der Unparteiische dennoch auf Elfmeter entschieden. Der SC kam aber noch einmal zurück und erzielte in der Nachspielzeit durch den Dreifach-Schützen Christian Zizak den glücklichen, aber nicht unverdienten Siegtreffer.
Tore: 0:1, 0:2 Christian Zizak (3., 23.), 0:3 Abdoul Ali (26.), 1:3, 2:3 Ege Akyokuc (38., 56.), 3:3 Benjamin Mayer (74./Elfmeter), 3:4 Zizak (90.+1).
SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein – FSV Blau-Weiss Idar-Oberstein 3:1 (1:0). Nicht unzufrieden war Blau-Weiss-Spielertrainer Eugen Karpunov trotz der 1:3-Niederlage seiner Mannschaft. Sein Team hatte defensiv gut und kompakt gestanden und offensiv immer wieder Akzente gesetzt. „Wir hatten auch zwei, drei dicke Dinger, die wir allerdings liegen lassen haben“, so Karpunov. Den Treffer erzielten dann die Gastgeber kurz vor der Pause, legten zehn Minuten nach Wiederanpfiff nach, in eine Phase hinein, in der Idar-Obersteins Martin Gert eine Zeitstrafe absaß. „Danach haben wir noch mal Dampf gemacht und kamen zum verdienten Anschlusstreffer“, so der FSV-Coach. Doch zu mehr reichte es für sein Team nicht mehr, stattdessen machte Fürfelds Youngster Frederik Farouk Azzouz sein zweites Tor. Durch die Niederlage rutschte Blau-Weiss in der Tabelle auf Rang sieben ab.
Tore: 1:0 Marcel Beck (45.), 2:0 Frederik Farouk Azzouz (55.), 2:1 Jan-Uwe Audri (74.), 3:1 Azzouz (85.).
VfL Simmertal – TSG Planig 1:2 (0:0). Tore: 1:0 Murat Aysel (62.), 1:1 Dennis Mastel (69.), 1:2 Bunyamin Dgirmenci (84.).
SG Merxheim/Monzingen/Meddersheim – TSV Bockenau 5:1 (0:1). Tore: 0:1 Jan Hildebrandt (45.), 1:1 Aaron Lörsch (62.), 2:1 Fabian Kilp (65.), 3:1 Jakob Lahm (70.), 4:1 Tim Wilhelm (74.), 5:1 Dorian Glaser (84.).